16.01.2007 18:01:00

DAX Schluss: US-Vorgaben belasten, Deutsche Post und MAN gegen den Trend fest

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die deutschen Börsen sind schwächer aus dem Handel gegangen. Belastung kam dabei am Nachmittag aus den USA. Die US-Börsen sind zwar trotz einer deutlichen Verlangsamung der Industrie im Großraum New York fester in den Handel gestartet, lagen zum Xetra-Schluss allerdings ausnahmslos im negativen Terrain. Der Dax folgte den schwachen Vorgaben und bröckelte letztendlich um 0,22 Prozent auf 6.716,82 Indexpunkte ab, der MDAX büßte daneben 0,29 Prozent auf 9.568,52 Zähler ein. Der am Vormittag veröffentlichte ZEW-Konjunkturindex, der sich überraschend deutlich verbessert hat, spielte dagegen keine große Rolle.

Titel der Deutschen Post profitierten von positiven Analystenstimmen und schafften es mit +2 Prozent an die Indexspitze, gefolgt von MAN und ThyssenKrupp. Volkswagen-Papiere tendierten knapp behauptet. Die Konzerntochter AUDI konnte ihre Marktführerschaft im Premium-Segment in China weiter ausbauen und hat ihren China-Absatz im vergangenen Jahr um knapp 39 Prozent gesteigert. Dagegen legten Anteilsscheine der Deutschen Börse eine Verschnaufpause ein. Nachdem der Titel am Morgen noch an die starken Vortagesgewinne anknüpfen konnte, lag der Wert zum Handelsende mit -1,1 Prozent am Indexende. Weitere Verlierer waren außerdem DaimlerChrysler, adidas und FMC. Letztere kündigten heute Investitionen in Höhe von 36 Mio. Euro in den Ausbau der Produktionskapazität für Dialysatoren an.

Nach positiven Analystenstimmen setzten Pfleiderer in der zweiten Reihe den gestrigen Höhenflug fort und schlossen letztendlich 1,4 Prozent fester. Zwischenzeitlich belief sich das Plus hier bereits auf mehr als 4 Prozent. DEUTZ stiegen daneben um gut 3 Prozent. Einem Zeitungsbericht zufolge will der Motorenhersteller seinen Umsatz bis zum Jahr 2010 von derzeit rund 1,5 Milliarden Euro auf mehr als zwei Milliarden Euro steigern. Weitere Gewinner waren unter anderem Titel der HypoVereinsbank und MLP-Papiere, während Wacker Chemie und GAGFAH Verluste von jeweils mehr als 2 Prozent verbuchten. Im SDAX profitierten Aktien des Kranherstellers Demag Cranes von einer Aufstufung und rückten um über 5 Prozent vor.

Schlusskurse (17:36 Uhr):

DAX: 6.716,82 (-0,22 Prozent)

MDAX: 9.568,52 (-0,29 Prozent)

Tagesgewinner: MAN, Deutsche Post, ThyssenKrupp

Tagesverlierer: Deutsche Börse, adidas, FMC

Unternehmensmeldungen:

Die Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA (FMC) , der weltweit führende Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit chronischem Nierenversagen, meldete heute, dass sie die Produktionskapazität für Dialysatoren (künstliche Nieren) im Werk St. Wendel (Saarland) um 40 Prozent erweitert und dafür insgesamt 36 Mio. Euro investiert. Den Angaben zufolge steigt die jährliche Produktionskapazität durch eine neue zusätzliche Montagelinie und den Ausbau der Helixone-Faserproduktion für Dialysatoren der FX-Class von derzeit insgesamt 25 Millionen auf 35 Millionen Stück. Die Inbetriebnahme ist für Frühjahr 2008 geplant. Die Erweiterung des Werks St. Wendel folgt unmittelbar auf andere bedeutende Ausbauprojekte in Ogden im US-Bundesstaat Utah und im japanischen Buzen. Die weltweiten Fertigungskapazitäten für Dialysatoren werden durch diese beiden Projekte voraussichtlich um insgesamt weitere elf Millionen Stück pro Jahr steigen.

Der zur Volkswagen AG (ISIN DE0007664005/ WKN 766400) gehörende Automobilkonzern AUDI AG (ISIN DE0006757008/ WKN 675700) gab heute bekannt, dass er im Jahr 2006 seine Marktführerschaft im Premium-Segment in China weiter ausgebaut hat. Insgesamt wurden im letzten Jahr 81.708 Fahrzeuge (einschließlich Hongkong) an Kunden ausgeliefert, was einem Plus von 38,8 Prozent entspricht. Zu diesem Erfolg hat der Audi A6L maßgeblich beigetragen: Von der China-Version des A6 wurden 61.686 Einheiten (+36,5 Prozent) im Werk Changchun gefertigt. Damit ist China der größte Markt für die Audi A6 Limousine. Der ebenfalls in Changchun produzierte Audi A4 verzeichnete ein Plus von 44,3 Prozent auf 15.536 Einheiten. Bei den Importen (3.586 Einheiten, +64,2 Prozent) verbuchte der Audi A8 mit 2.778 Einheiten einen deutlichen Zuwachs (+33,4 Prozent). Der Audi Q7 wurde Mitte des Jahres erfolgreich in den Markt eingeführt (verkaufte Einheiten: 808). Bislang befinden sich 124 exklusive AUDI-Händlerbetriebe in 86 Städten. China ist der drittgrößte Auslandsmarkt von AUDI. Man ist seit 1988 in China präsent.

Aktuellen Presseberichten könnte es bei der Deutschen Bank AG (ISIN DE0005140008/ WKN 514000) innerhalb ihres Vorstandes zu einer Veränderung kommen. Wie das Wirtschaftsmagazin "Capital" berichtet, könnte das Präsidium des Aufsichtsrats in seiner Sitzung Ende Januar beraten, ob Personalvorstand Dr. Tessen von Heydebreck (62) in den kommenden Monaten in den Ruhestand geht. Als mögliche Nachfolgerin sei die 48- jährige Juliane Wiemerslage im Gespräch, so das Wirtschaftsmagazin weiter. Über den Wechsel war bereits im vergangenen Jahr spekuliert worden.

Die Hannover Rückversicherung AG (Hannover Rück) (ISIN DE0008402215/ WKN 840221) meldete heute, dass sie erneut den Kapitalmarkt zur Beschaffung von Zeichnungskapazität für Katastrophenrisiken genutzt und ihre im letzten Jahr aufgelegte Risikotransaktion "K5" auf 520 Mio. Dollar aufgestockt hat. Die Verbriefung wurde bei nordamerikanischen, europäischen und japanischen Investoren platziert. Das um 106 Mio. Dollar erhöhte Kapital ist sowohl von neuen als auch von den bisherigen Investoren erbracht worden. Letztere haben die Gelegenheit genutzt und vorwiegend ihre Gewinne des vergangenen Jahres reinvestiert. Die Transaktion hat eine geplante Laufzeit bis zum 31.Dezember 2008. Neben dieser Form des Risikotransfers in den Kapitalmarkt hat die Hannover Rück auch ihre traditionellen Schutzdeckungen - mit denen Spitzenrisiken, wie z.B. Naturkatastrophen, geschützt werden - ausgeweitet, sodass künftig auf den Einsatz von strukturierten Deckungen verzichtet wird. Das für die "K5"-Verbriefung zusammengestellte Portefeuille besteht aus nichtproportionalen Rückversicherungsverträgen der Sach-Katastrophen-, Luftfahrt- und Transport- (inklusive Meerestechnik-) Sparten; insgesamt werden rund 42 Prozent dieses Geschäfts an die Investoren abgegeben. Die Hannover Rück ist ein führender Anbieter von Rückversicherungsdeckungen in diesen Sparten und kann mit der erneuten Verbriefung kapitalschonend mehr Geschäft zeichnen. (16.01.2007/ac/n/m)

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