10.07.2008 18:00:00

DAX Schluss: Markt zieht Richtung Süden, FMC gegen den Trend deutlich im Plus

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Nach einer zwischenzeitlichen Erholung am Nachmittag hat der deutsche Aktienmarkt letztendlich doch deutlich schwächer geschlossen. Für den Dax ging es um 1,28 Prozent nach unten auf 6.305,00 Indexpunkte. Gleichzeitig verlor der MDAX 0,84 Prozent auf 8.588,88 Zähler. Die US-amerikanischen Börsen lagen zum Xetra-Schluss im Plus. Neue Turbulenzen im Finanzsegment stehen hier positiv aufgenommenen Daten vom Arbeitsmarkt, dem guten Ausblick des Einzelhandelsriesen Wal-Mart und einer Milliardenübernahme im Chemiesektor gegenüber. Wie heute bekannt wurde, schluckt Dow Chemical seinen heimischen Konkurrenten Rohm and Haas für rund 15,3 Mrd. Dollar. Deutlich im Minus lagen hier zuletzt die beiden Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac.

Die Verluste zogen sich quer durch alle Branchen. Die rote Laterne lag letztendlich bei Henkel mit einem Abschlag von 4,3 Prozent. Daneben bröckelten Infineon um 4,3 Prozent, Continental um 3,5 Prozent und METRO um 3,4 Prozent ab. Bei Volkswagen schlug ein Minus von 1,3 Prozent zu Buche. Einem Pressebericht zufolge will der Sportwagenhersteller Porsche in Kürze die Kontrolle über den Wolfsburger Automobilhersteller erlangen. Gegen den Trend verfestigten sich Anteilsscheine von FMC (+5,3 Prozent) deutlich. Zuvor hat die Credit Suisse ihre Gewinnprognose für den Konzern nach oben geschraubt. Gesucht waren außerdem die Commerzbank und Merck.

Im MDAX rückten Südzucker um 1,7 Prozent vor. Der Konzern verbuchte im ersten Quartal einen Umsatz- und Ergebnisanstieg und bestätigte im Anschluss die Prognosen für das Gesamtjahr. Anteilsscheine der Norddeutschen Affinerie thronten mit +7,7 Prozent an der Indexspitze. Einem Pressebericht zufolge bekommt der Kupferhersteller möglicherweise mit Salzgitter einen neuen Großaktionär. Auf der anderen Seite knickten Papiere von Heidelberger Druck um über 8 Prozent ein. Zuvor hat der Druckmaschinenhersteller einen deutlichen Ergebnisrückgang für das erste Quartal angekündigt. Tognum bröckelten nach einer negativen Analystenstudie um 10,7 Prozent ab. EADS schlossen lediglich mit 0,6 Prozent im Minus, obwohl dem Luft- und Raumfahrtkonzern der Verlust des bereits sicher geglaubten Tankflugzeug-Auftrags der US-Luftstreitkräfte droht.

Schlusskurse (17:36 Uhr):

DAX: 6.305,00 (-1,28 Prozent)

MDAX: 8.588,88 (-0,84 Prozent)

Tagesgewinner: FMC, Commerzbank, Merck

Tagesverlierer: Henkel, Infineon, Continental

Unternehmensnachrichten:

Der deutsche Industriekonzern Siemens AG ist in der näheren Auswahl für einen milliardenschweren Großauftrag des britischen Verkehrsministeriums. Wie das britische Department of Transports heute erklärte, sind neben Siemens unter anderem auch die zum französischen Maschinenbaukonzern Alstom S.A. (ISIN FR0010220475/ WKN A0F7BK) gehörende Sparte Alstom Transport, der kanadische Bahntechnikkonzern Bombardier Inc. (ISIN CA0977512007/ WKN 866671) sowie der japanische Technologiekonzern Hitachi Ltd. (ISIN JP3788600009/ WKN 853219) für die Vergabe des rund 1,4 Mrd. Britische Pfund (GBP) schweren Großprojekts nominiert. Die betreffenden Unternehmen sollen dabei jeweils verbindliche Angebote für insgesamt 1.100 Passagierwagons abgeben.

Der Sportwagenhersteller Porsche Automobil Holding SE (ISIN DE0006937733/ WKN 693773) will in Kürze die Kontrolle über den Automobilhersteller Volkswagen AG (ISIN DE0007664005/ WKN 766400) erlangen. Laut einem Bericht des "Handelsblatt" äußerte sich Porsche-Chef Wendelin Wiedeking am Mittwochabend dahingehend, dass der Zuffenhausener Sportwagenhersteller am 2. September die absolute Mehrheit in der Hauptversammlung haben werde. Ein Porsche-Sprecher ergänzte, an diesem Datum werde das jüngste Termingeschäft zum Erwerb weiterer rund 5 Prozent der VW-Stimmrechte wirksam. Bislang hält Porsche eigenen Angaben zufolge knapp 31 Prozent an VW. Mit dem von Porsche Anfang September gehaltenen Aktienpaket von insgesamt rund 36 Prozent gilt eine Hauptversammlungsmehrheit als sicher.

Der Kupferhersteller Norddeutsche Affinerie AG (NA) (ISIN DE0006766504/ WKN 676650) bekommt einem Pressebericht zufolge möglicherweise einen neuen Großaktionär. Nach Informationen der Tageszeitung "DIE WELT", die sich bei ihren Angaben auf Industriekreise beruft, hat die vom Industriellen Mirko Kovats kontrollierte Industrie-Holding A-TEC Industries AG (ISIN AT00000ATEC9/ WKN A0LFDH) ihr noch verbliebenes 9-prozentiges Anteilspaket an der Norddeutschen Affinerie an den Stahlkonzern Salzgitter AG (ISIN DE0006202005/ WKN 620200) veräußert. Wie die "WELT" weiterhin erfuhr, verkauft auch der NA-Aktionär Ian Karan seinen rund einprozentigen Anteil an den Salzitter-Konzern.

Der europäischen Flugzeughersteller Airbus, eine Tochter des Luft- und Raumfahrtkonzerns European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. (ISIN NL0000235190/ WKN 938914), muss um einen milliardenschweren Großauftrag fürchten. Das US-Verteidigungsministerium wird der Empfehlung des Rechnungshofes GAO folgen und den Auftrag zum Bau von 179 Tankflugzeugen für die US-Luftwaffe neu ausschreiben. Dies geht aus einer am Mittwochabend veröffentlichten Pressemitteilung des Defense Secretary Robert M. Gates hervor. Damit reagiert das Ministerium auf Ungereimtheiten bei der Auftragsvergabe an ein aus dem europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS und dem US-Rüstungskonzern Northrop Grumman Corp. (ISIN US6668071029/ WKN 851915) bestehenden Konsortium im Februar dieses Jahres.

Die Südzucker AG (ISIN DE0007297004/ WKN 729700) verbuchte im ersten Quartal einen Umsatz- und Ergebnisanstieg und bestätigte im Anschluss die Prognosen für das Gesamtjahr. Wie der Konzern heute erklärte, lag stieg der Gesamtumsatz um 9,8 Prozent. Der operative Gewinn verbesserte sich um 17,9 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern und Minderheiten lag deutlich über dem Vorjahresniveau. Für das Gesamtjahr bestätigte der Zuckerhersteller die Prognosen.

Die Heidelberger Druckmaschinen AG (ISIN DE0007314007/ WKN 731400) geht für das erste Quartal von einem deutlichen Ergebnisrückgang aus und kündigte in diesem Zusammenhang weitere Restrukturierungen an. Wie der Druckmaschinenhersteller heute erklärte, verbuchte man nach vorläufigen Berechnungen im ersten Quartal einen Umsatzrückgag um bis zu rund 14 Prozent. In Zusammenhang mit dem Umsatzrückgang verbunden mit den zusätzlichen Kostenbelastungen erwartet der Konzern für das erste Quartal, wie bereits angekündigt, ein negatives Quartalsergebnis. Erfreulich entwickelte sich hingegen der Auftragseingang. Für das Gesamtjahr 2008/09 geht das Unternehmen davon aus, bei Umsatz und Betriebsergebnis unter dem Vorjahr zu liegen. Dem widrigen konjunkturellen Umfeld will der Konzern mit einem umfassenden Maßnahmenpaket begegnen. Den Angaben zufolge wird man in Zusammenhang mit dem geplanten Maßnahmenpaket im laufenden Fiskaljahr weitere Kostenbelastungen in Höhe von rund 70 Mio. Euro verzeichnen. Bis 2010/11 sollen weitere Belastungen von 30 Mio. Euro folgen.

Der Triebwerkspezialist MTU Aero Engines Holding AG (ISIN DE000A0D9PT0/ WKN A0D9PT) sieht sich nach Aussage seines Vorstandsvorsitzenden Egon Behle von der derzeitigen Krise in der Luftfahrtbranche kaum betroffen. Zwar legten einige US-Fluggesellschaften Teile ihrer Flotten mit älteren Maschinen still, räumte der Vorstandsvorsitzende in einem Interview mit der "Financial Times Deutschland" ein. "Aus den bisher vorliegenden Zahlen sehen wir aber keine Beeinträchtigung", sagte Behle. Die jüngsten Ankündigungen zahlreicher Fluggesellschaften belasteten MTU im Instandhaltungs- und Ersatzteilgeschäft nur minimal. Behle deutete an, dass es im zweiten Quartal gelungen sei, den Umsatz in der Instandhaltung dollarkursbereinigt zweistellig zu steigern. Diese Wachstumsrate soll auch im Gesamtjahr gehalten werden.

Der Milliardär Günter Herz will sich einem Pressebericht zufolge an der Übernahmeofferte des Marktforschungsinstituts GfK AG (ISIN DE0005875306/ WKN 587530) für den britischen Konkurrenten Taylor Nelson Sofres plc (TNS) (ISIN GB0001915395/ WKN 878804) beteiligen. Dies berichtet das "manager-magazin" in seiner Online-Ausgabe. Im Vorfeld hatte der britische Werbe- und Marketingkonzern WPP Group plc (ISIN GB00B0J6N107/ WKN A0F64D) eine feindliche Übernahmeofferte im Wert von 1,1 Mrd. Britischen Pfund (GBP) für TNS vorgelegt, und damit den zuvor anvisierten Zusammenschluss der GfK mit TNS vereitelt. (10.07.2008/ac/n/m)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu GfK SEmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Airbus SE (ex EADS) 145,22 4,38% Airbus SE (ex EADS)
Heidelberger Druckmaschinen AG 0,90 1,69% Heidelberger Druckmaschinen AG
MTU Aero Engines AG 312,70 0,19% MTU Aero Engines AG
Porsche Automobil Holding SE Vz 34,33 1,27% Porsche Automobil Holding SE Vz
Siemens AG 180,74 0,92% Siemens AG
Südzucker AG (Suedzucker AG) 11,00 0,18% Südzucker AG (Suedzucker AG)
Volkswagen (VW) St. 82,90 1,04% Volkswagen (VW) St.

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 425,73 0,85%
MDAX 26 225,82 0,15%
SDAX 13 449,89 0,44%
STOXX 50 4 294,93 0,47%
EURO STOXX 50 4 758,65 0,54%
CAC 40 7 179,25 0,51%
EURO STOXX Auto & Parts 510,20 0,71%
EURO STOXX Technology 1 003,00 0,80%
EURONEXT 100 1 429,55 0,59%
Prime All Share 7 562,64 0,77%
General Standard Kursindex 6 193,82 -0,11%
HDAX 10 215,13 0,80%
CDAX 1 667,09 0,59%
NYSE International 100 7 535,50 0,03%
EURO STOXX 495,14 0,55%