28.11.2008 12:20:00

DAX am Mittag: Abschläge, Allianz und Commerzbank gefragt

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die deutschen Standardwerte können ihre anfänglichen Zugewinne gegen Mittag nicht behaupten. Aktuell verzeichnet der Dax ein Minus von 0,79 Prozent auf 4.628,45 Punkte, während der MDAX ein Minus von 1,29 Prozent auf 5.320,12 Zähler vorzuweisen hat. Maßgeblichen Anteil an der zunächst freundlichen Entwicklung hatten die guten Vorgaben der asiatischen Leitbörsen. Die Wall Street hatte am Vortag feiertagsbedingt geschlossen (Thanksgiving). Am Nachmittag dürfte das Handelsgeschehen vor allem durch die Veröffentlichung des viel beachteten Chicago Einkaufsmanagerindex bestimmt werden.

Im Fokus der Investoren stehen die Anteilsscheine der Commerzbank und der Allianz. Am Vorabend hatten beide Unternehmen mitgeteilt, dass die Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank schneller abgeschlossen werden soll als zunächst geplant. Die Allianz kann derzeit mehr als 5 Prozent zulegen und liegt damit mit deutlichem Abstand an der Spitze des DAX. Auch die Commerzbank tendiert mit einem Plus von mehr als 3 Prozent deutlich fester. Im Zuge der früher als geplanten Übernahme der Dresdner Bank muss die zweitgrößte deutsche Großbank deutlich weniger für die defizitäre Allianz-Tochter ausgeben. Im Fokus stehen daneben die Anteilsscheine des Stahlkochers ThyssenKrupp, der am Morgen einen Blick in die Bücher gewährt hatte. Dabei konnte man trotz der schwierigen Rahmenbedingungen im abgelaufenen Fiskaljahr einen Ergebnisanstieg vorweisen. Angesichts der angespannten konjunkturellen Lage erwartet der führende deutsche Stahlkonzern für das laufende Fiskaljahr jedoch rückläufige Ergebnisse. Anleger honorieren das Zahlenwerk aktuell mit einem Plus von mehr als 1 Prozent. In einem ansonsten schwachen Gesamtmarkt kann derzeit außerdem der Energieversorger E.ON mehr als 1 Prozent zulegen, obwohl der Wert derzeit unter negativen Analystenkommentaren zu leiden hat. Etwas fester präsentieren sich daneben Merck KGaA sowie die Deutsche Postbank, FMC und Linde.

Am unteren Ende rangieren die Anteilsscheine des Halbleiterkonzerns Infineon. Am Vortag hatte es Spekulationen über mögliche Staatshilfen für die defizitäre Tochter Qimonda gegeben. Wenig gefragt sind daneben Automobilwerte. So verlieren Daimler, Volkswagen und BMW jeweils mehr als 4 Prozent. Auch die Aktie des Industriekonzerns Siemens, der am Mittag eine Veränderung in der Leitung des Konzernbereichs Healthcare bekannt gegeben hatte, verliert aktuell mehr als 4 Prozent. Größere Verluste sind außerdem bei adidas, MAN und Continental auszumachen. Die Aktie des Energieversorgers RWE tendiert aktuell ebenfalls schwächer. Einem Zeitungsbericht zufolge will der Konzern trotz der Finanzkrise an seinen milliardenschweren Investitionsvorhaben festhalten. Für Gesprächsstoff sorgt auch die Aktie des Düngemittelkonzerns K+S, nachdem der russische Großinvestor Melnichenko seine Beteiligung auf mehr als 15 Prozent aufgestockt hatte. Aktuell liegt der Wert leicht im Minus.

In der zweiten Reihe rangieren aktuell MLP und Tognum mit Aufschlägen von jeweils knapp 3 Prozent an der Spitze. Deutlich schwächer präsentiert sich hingegen die Aktie des Automobilzulieferers LEONI, die am unteren Ende mehr als 9 Prozent abgeben muss.

Unternehmensmeldungen:

Die Commerzbank AG gab am späten Donnerstag bekannt, dass ihr Vorstand mit der Allianz SE (ISIN DE0008404005/ WKN 840400) vereinbart hat, den 40-prozentigen Restanteil an der Dresdner Bank bereits im Januar 2009 zu übernehmen. Damit werde man deutlich früher als ursprünglich geplant 100 Prozent der Dresdner Bank-Anteile halten.

Die ThyssenKrupp AG (ISIN DE0007500001/ WKN 750000) konnte im Geschäftsjahr 2007/2008 bei Umsatz und Ergebnis zulegen. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung im Januar 2009 vorschlagen, für das abgelaufene Geschäftsjahr wie bereits im Vorjahr eine Dividende von 1,30 Euro je Stückaktie auszuschütten.

Der Energieversorger RWE AG (ISIN DE0007037129/ WKN 703712) will seine Investitionsprojekte trotz der Auswirkungen der Finanzkrise weiterhin unverändert umsetzen. "Ich gehe aus heutiger Sicht nicht davon aus, dass es große Abweichungen geben wird", erklärte Finanzchef Rolf Pohlig im Interview der "Börsen-Zeitung" (Freitagausgabe).

Die KWS SAAT AG (ISIN DE0007074007/ WKN 707400) hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2008/2009 (Stichtag 30.06.) einen höheren Verlust verbucht. Wie das im SDAX notierte Saatzuchtunternehmen heute erklärte, konnten die Umsatzerlöse jedoch zulegen. Für das Geschäftsjahr 2008/2009 wurde die Prognose eines 10-prozentigen Umsatzanstiegs bei stabilem Betriebsergebnis bestätigt.

Der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer AG (KBA) (ISIN DE0007193500/ WKN 719350) hat in Zusammenhang mit der schwachen Auftragslage im Bereich Rollendruckmaschinen Kurzarbeit in den Standorten Würzburg, Frankenthal/Pfalz und Trennfeld angekündigt.

Der russische Investor Andrej Melnichenko hat seine Beteiligung an dem Salz- und Düngemittelkonzern K+S AG (ISIN DE0007162000/ WKN 716200) aufgestockt. Wie aus einer am Freitag veröffentlichten Pressemitteilung des im DAX30 notierten Konzerns hervorgeht, hat Melnichenko seine K+S-Beteiligung über die MCC Holding Ltd. von bisher 10,43 Prozent auf 15,001 Prozent erhöht.

Die Deutsche Telekom AG (ISIN DE0005557508/ WKN 555750) teilte am Freitag mit, dass die Modernisierung und Konsolidierung der Service Center-Struktur bei der Deutschen Telekom Kundenservice GmbH (DTKS) umgesetzt werden kann. Wie der Telekommunikationskonzern bekannt gab, einigten sich heute Nacht Arbeitgeber und Gesamtbetriebsrat im Einigungsstellenverfahren unter Vorsitz des Präsidenten des Landesarbeitsgerichtes Niedersachsen, Prof. Dr. Gert-Albert Lipke, auf den Betrieb von bundesweit 33 Service Centern. Damit werde sich die Zahl der Standorte bei der Deutschen Telekom Kundenservice GmbH bis Mitte 2011 um 30 reduzieren.

Der Industriekonzern Siemens AG (ISIN DE0007236101/ WKN 723610) gab am Freitag eine Veränderung im Vorstand der Gesellschaft bekannt. Demnach wird Hermann Requardt als neuer CEO des Healthcare Sektors fungieren. Er tritt dabei die Nachfolge von Jim Reid-Anderson, der sein Amt zuvor aus persönlichen Gründen niedergelegt hatte. Reid-Anderson hatte den Aufsichtsrat zuvor gebeten, ihn aus seinem Mandat als Mitglied des Vorstands der Siemens AG zu entlassen. (28.11.2008/ac/n/m)

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