Neuer Fokus 25.09.2025 16:11:00

Cloud-Markt: NVIDIA zieht sich zurück, Amazon AWS bleibt Branchenprimus

Cloud-Markt: NVIDIA zieht sich zurück, Amazon AWS bleibt Branchenprimus

• NVIDIA richtet Cloud-Strategie neu aus
• Kein Wettbewerb mit Amazon und Microsoft mehr
• AWS bleibt Marktführer bei Cloudinfrastruktur

NVIDIA zieht sich aus Cloud zurück

NVIDIA hat die Ausrichtung seiner Cloud-Strategie leise, aber deutlich verschoben. Während die DGX Cloud ursprünglich als Premium-Angebot für Unternehmenskunden gestartet war, wird sie inzwischen vor allem für interne Forschungszwecke genutzt, wie Toms Hardware berichtet. In den aktuellen Quartalszahlen taucht der Dienst zwar weiterhin als Umsatzposten auf, spielt extern jedoch kaum noch eine Rolle.

Der ursprüngliche Premiumpreis von rund 36.999 US-Dollar pro H100-Instanz im Monat hatte in Zeiten von GPU-Knappheit noch seine Berechtigung, sei aber angesichts gesunkener Marktpreise kaum wettbewerbsfähig. Große Anbieter wie AWS haben ihre Preise inzwischen um bis zu 45 Prozent gesenkt, sodass DGX Cloud als Engpasslösung praktisch überflüssig geworden sei.

Stattdessen rücke Lepton in den Mittelpunkt. Der neue GPU-Marktplatz fungiert als Vermittler und verteilt KI-Workloads an Partner wie AWS, Azure oder kleinere Cloud-Anbieter. NVIDIA positioniert sich damit weniger als Konkurrent, sondern als Aggregator, der den globalen GPU-Datenverkehr steuert. Für Entwickler bringt das breiteren Zugang zu GPU-Kapazitäten zu marktgerechten Preisen, für NVIDIA mehr Einfluss und ein stabiles Ökosystem - ohne selbst massive Cloud-Infrastruktur vorhalten zu müssen.

Keine Konkurrenz zu Amazon und Microsoft mehr

Mit dem Rückzug setzte NVIDIA ein klares Signal, dass man nicht mehr direkt mit Hyperscalern wie AWS oder Microsoft Azure konkurrieren will.

TD Cowen hat seine Kaufempfehlung für Amazon zuletzt bestätigt und das Kursziel bei 255 US-Dollar belassen. Begründet wurde dies laut investing.com vor allem mit den Wachstumsperspektiven der Cloud-Sparte AWS. Laut einer Umfrage unter IT-Entscheidern setzen bereits 41 Prozent der Unternehmen, die generative KI nutzen, auf AWS. Zudem planen die Befragten, ihren Cloud-Anteil für KI von aktuell 12 auf 28 Prozent bis 2028 auszuweiten. Das stützt die Prognose einer jährlichen Wachstumsrate von rund 20 Prozent für AWS-Umsätze bis 2030.

Microsoft bleibt mit Azure derweil der wichtigste AWS-Konkurrent. Für die kommenden Jahre erwarten Analysten laut Seeking Alpha ein durchschnittliches Azure-Wachstum von rund 30,5 Prozent, getragen durch die starke KI-Integration und die OpenAI-Partnerschaft.

Insgesamt sehen Experten sowohl bei Amazon als auch bei Microsoft anhaltend starke Wachstumschancen im Cloud-Markt - mit AWS und Azure als dominierende Plattformen, die den Wettbewerb um generative KI-Infrastrukturen anführen.

Marktführer bei Cloudinfrastruktur

Amazon Web Services (AWS) bleibt damit wie Statista bestätigt trotz wachsendem Wettbewerb die klare Nummer eins im globalen Cloud-Markt. Laut Synergy Research Group hielt AWS im zweiten Quartal 2025 einen Marktanteil von 30 Prozent, gefolgt von Microsoft Azure mit 20 Prozent und Google Cloud mit 13 Prozent. Zusammen kontrollieren die drei Anbieter mehr als 60 Prozent des Marktes, während kleinere Wettbewerber kaum über einstellige Anteile hinauskommen.

Redaktion finanzen.at

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