Bundesbank: Deutsche Wirtschaft ist im 2Q moderat gewachsen

   Von Hans Bentzien

   Die deutsche Wirtschaft trotzt dem zunehmenden konjunkturellen Gegenwind. Nach Einschätzung der Bundesbank ist sie im zweiten Quartal erneut gewachsen, nachdem sie im ersten Quartal bereits um 0,5 Prozent zugelegt hatte. Allerdings dürfte das Wachstum nur schwach gewesen sein. Ökonomen hatten nach den relativ starken Daten für das erste Quartal auch einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nicht ausschließen wollen.

   In ihrem Monatsbericht für Juli schrieb die Bundesbank mit Bezug auf die Monate April bis Juni: "Die deutsche Wirtschaft dürfte den vorliegenden Indikatoren zufolge im Frühjahr mit moderatem Tempo gewachsen sein." Sie führte das vor allem auf die Stärke von Bauwirtschaft und Dienstleistungssektor zurück, die einen Rückgang der Industrieproduktion mehr als ausgeglichen hätten.

   Die Perspektiven für die weitere wirtschaftliche Entwicklung sind laut Bundesbank jedoch "von großer Unsicherheit geprägt". Zwar habe die Industrie in den ersten beiden Frühjahrsmonaten einen höheren Eingang an Aufträgen verbuchen können, doch hätten die Unternehmen ihre Geschäftserwartungen im Juni stark zurückgestuft.

   Die Bundesbank sieht die deutsche Industrie insgesamt in einer konjunkturellen Seitwärtsbewegung. Der kräftige Produktionsanstieg im Mai resultierte ihrer Einschätzung nach auch auf dem von einem Brückentag nach unten verzerrten April-Ergebnis. Im Durchschnitt beider Monate sei die Produktion auf Quartalssicht um 0,5 Prozent gesunken, wobei die Entwicklung im Schlussquartal 2011 wiederum von Nachmeldungen aus dem Maschinenbau überzeichnet gewesen sei.

   Als positiv vermerkte die Bundesbank, dass sich die krisenbedingte Abwärtsbewegung bei den Auftragseingängen aus dem Euroraum im zweiten Quartal nicht fortgesetzt hat.

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   July 23, 2012 06:00 ET (10:00 GMT)

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