13.10.2006 20:37:00

Börsen in Europa gehen kaum verändert ins Wochenende

Westerburg (aktiencheck.de AG) - Die europäischen Börsen gingen am Freitag kaum verändert aus dem Handel. Trotz der Rekordstände an den US-Börsen gestern, sorgten die heute dort vorgelegten Konjunkturnachrichten für Zurückhaltung.

Unter den Standardwerten stand heute L'Oréal im Fokus. Der Kosmetikkonzern konnte seinen Gesamtumsatz in den ersten neun Monaten um 8,3 Prozent auf 11,6 Mrd. Euro steigern und bekräftigte zudem die Prognosen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2006. Da die Analystenerwartungen damit aber nicht getroffen werden konnten, strafte der Markt die Aktie mit Abschlägen von 2,3 Prozent ab.

Bei den Börsenbetreibern rückte heute erneut die Dreier-Konstellation bestehend aus der Deutschen Börse, der Borsa Italiana sowie der Vier-Länder-Börse Euronext in den Blickpunkt der Anleger. Am Abend gab der deutsche Börsenbetreiber bekannt, dass sie die breite Unterstützung für die Schaffung einer echten europäischen Börsenorganisation begrüßt, die verschiedene wichtige Stakeholder wie Aktionäre, Kunden, die Regierungen mehrerer europäischer Länder und Industrievereinigungen zum Ausdruck gebracht haben. In diesem Zusammenhang hat die Deutsche Börse heute das Zusammenschlussvorhaben der drei Konzern zwecks Einleitung der Fusionskontrolle bei der EU-Kommission formell angemeldet. Während die Deutsche Börse deutliche Kursabschläge hinnehmen musste, ging es für Euronext nur leicht nach unten.

Dow Jones Euro Stoxx 50: 3.999,07 (-0,02 Prozent)

Dow Jones STOXX 50: 3.679,19 (+0,34 Prozent)

EURONEXT 100: 924,84 (-0,07 Prozent)

Unternehmensmeldungen:

Der französische Reifenhersteller Compagnie Générale d. Etablissements Michelin SCPA (Compagnie Générale d Etablissements Michelin SCPA) gab heute bekannt, dass er bis 2010 rund 200 Mio. Euro in Deutschland investieren will, entsprechende Fortschritte bei den Kosten und der Produktivität vorausgesetzt. Die Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA beschäftigt in Deutschland rund 5.700 Mitarbeiter, die meisten davon in der Produktion. Ein Zukunftspakt, den das Unternehmen gemeinsam mit seinen Sozialpartnern schmieden will, soll die deutschen Werke in die Lage versetzen, ihre Spitzenposition im internationalen Wettbewerb zu verteidigen. Wie die "Frankurter Allgemeine Zeitung" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, beabsichtigt der weltgrößte Reifenhersteller, in seinen fünf deutschen Produktionsstätten die Arbeitszeit von 37,5 auf 40 Stunden pro Woche ohne Lohnausgleich zu erhöhen. Im Gegenzug werde man den Mitarbeitern eine Standortgarantie über mehrere Jahre geben.

Der österreichische Mineralölkonzern OMV AG (ISIN AT0000743059/ WKN 874341) gab heute bekannt, dass er eine Mitteilung gemäß § 91 Börsegesetz über eine Änderung der von Fidelity gehaltenen OMV-Aktien erhalten hat. Demnach haben die auf den Bermudas ansässige Fidelity International Ltd. und die amerikanische FMR Corp. kommuniziert, dass die von ihnen verwalteten Fonds die 5,00 Prozent-Schwelle bei den Stimmrechten an OMV unterschritten haben. Die Stimmrechtsanteile sind aufgrund von Stimmrechtsbindungen zusammenzurechnen.

Der britische Sportwettenanbieter Sportingbet plc (ISIN GB0009516252/ WKN 922100) gab heute bekannt, dass er entschieden hat, sich aus den USA zurückzuziehen, was mit dem dort bevorstehenden Verbot von Internet-Glücksspielen zusammenhängt. Wie das englische Unternehmen mitteilte, hat es demnach mit privaten Investoren entsprechende Abkommen zur Veräußerung seiner US-Aktivitäten für den symbolischen Preis von 1 Dollar geschlossen. Zudem gibt Sportingbet Verbindlichkeiten in Höhe von 13,2 Mio. Dollar ab. Das US-Geschäft Sportsbook.com wurde an die Jazette Enterprises Ltd. verkauft und wird künftig als ein privates Unternehmen mit Büros in Dublin, Antigua, Vancouver und Costa Rica betrieben. An dem Paradise Poker-Geschäft wird Sportingbet festhalten, wobei man kein US-Geld mehr akzeptieren wird.

Die Roche Holding AG (ISIN CH0012032048/ WKN 855167), der zweitgrößte Pharmakonzern in der Schweiz, hat in der EU die Freigabe für Herceptin beantragt. Roche gab heute die Vorlage eines Marktzulassungsantrags (MAA, Marketing Authorisation Application) für Herceptin (Trastuzumab) bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMEA (European Medicines Agency) zur Behandlung von fortgeschrittenem HER2-positiven Brustkrebs bzw. zur Behandlung von Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs bekannt. Dieser Antrag stützt sich auf Daten der internationalen TAnDEM Studie. Hier konnte gezeigt werden, dass die Zugabe von Herceptin zur Hormontherapie die mittlere progressionsfreie Überlebenszeit (die Zeit, in der der Krebs des Patienten beherrscht wird) von 2,4 Monate auf 4,8 Monate erhöht. (13.10.2006/ac/n/m)

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