29.07.2009 11:25:00

Börsen in Europa am Morgen: Deutlich im Plus - ArcelorMittal, Peugeot und Akzo Nobel im Fokus

Zürich (aktiencheck.de AG) - Die europäischen Börsen können zur Wochenmitte hin deutlich zulegen. Der Dow Jones Euro Stoxx 50 gewinnt aktuell 1,10 Prozent und steht bei 2.601,50 Punkten. Der auch britische und schweizerische Titel umfassende Dow Jones STOXX 50 zieht daneben um 0,66 Prozent an auf 2.255,76 Zähler. Der in Paris berechnete EURONEXT 100 klettert gleichzeitig um 1,18 Prozent auf 577,36 Indexpunkte. An den europäischen Länderbörsen sind ebenfalls Gewinne auszumachen.

Dabei sind die Vorgaben aus Übersee durchwachsen. Die Wall Street konnte ihre Tagestiefststände am Vorabend noch hinter sich lassen und hat am Ende mit gemischten Vorzeichen geschlossen. Aus Asien wurden heute teils kräftige Verluste gemeldet. Besonders hart traf es den Shanghai Composite mit einem Minus von 5 Prozent. Ergebnisse kommen heute mitunter von ConocoPhillips, General Dynamics, Sprint Nextel, Time Warner, Visa und WellPoint. Ferner stehen die US-amerikanischen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter auf dem Programm.

ArcelorMittal knicken im CAC40 um gut 4 Prozent ein. Der größte Stahlkonzern der Welt hat im zweiten Quartal einen Verlust erwirtschaftet, was mit einem massiven Umsatzeinbruch zusammenhängt. Der Nettoverlust belief sich demnach auf 792 Mio. Dollar, gegenüber einem Gewinn von 5,84 Mrd. Dollar im Vorjahr. Analysten waren im Vorfeld von einem Verlust von 336 Mio. Dollar ausgegangen. Der Umsatz verringerte sich um 60 Prozent auf 15,18 Mrd. Dollar. Leicht rote Vorzeichen sind bei Sanofi-Aventis auszumachen. Dabei konnte der Pharmakonzern im zweiten Quartal dank einer starken Entwicklung des Diabetesmittels Lantus und des Impfstoffgeschäftes ein deutliches Ergebnisplus erzielen. Zudem wurde der Ausblick angehoben. Der Chip-Hersteller STMicroelectronics hat im zweiten Quartal einen größeren Verlust erwirtschaftet. Der Nettoverlust belief sich auf 318 Mio. Dollar bzw. 36 Cents pro Aktie, nach einem Verlust von 47 Mio. Dollar bzw. 5 Cents pro Aktie im Vorjahr. Vor Einmaleffekten lag der jüngste Verlust bei 28 Cents pro Aktie. Der Umsatz verringerte sich um 17 Prozent auf 1,99 Mrd. Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Verlust von 32 Cents pro Aktie ausgegangen. Der Wert gewinnt rund 1 Prozent. Zum Spitzenreiter avancieren Peugeot mit einem Plus von fast 7 Prozent. Wie der Automobilkonzern bekannt gab, hat er im ersten Halbjahr rote Zahlen geschrieben, was mit einer rückläufigen Nachfrage und Produktionskürzungen zusammenhängt. Der Nettoverlust nach Abzug von Minderheitsanteilen belief sich auf 962 Mio. Euro, im Vergleich zu einem Gewinn von 733 Mio. Euro im Vorjahr. Der Umsatz nahm um 22 Prozent auf 23,5 Mrd. Euro ab. Analysten waren im Vorfeld von einem Verlust von 971,5 Mio. Euro und Erlösen von 24,1 Mrd. Euro ausgegangen.

Der britische Reinigungsmittelhersteller Reckitt Benckiser verbuchte im zweiten Quartal einen Ergebnisanstieg und hob im Anschluss die Jahresprognose an. Die im FTSE 100 gelistete Aktie gibt dennoch ein knappes Prozent ab. Zu den Gewinnern zählen unter anderem Schroders (+6,8 Prozent), RBS (+3,8 Prozent) und Eurasian (+3,4 Prozent). Mäßige Zuwächse sind bei Titeln des Süßwarenkonzerns Cadbury auszumachen. Vor Einmaleffekten aus Restrukturierungen hat Cadbury im ersten Halbjahr einen operativen Gewinn von 319 Mio. Britischen Pfund (GBP) erzielt, nach 237 Mio. GBP im Vorjahreszeitraum. Dagegen brechen Rexam um gut 7 Prozent ein. Der Verpackungshersteller musste im ersten Halbjahr einen Verlust ausweisen. Im Anschluss kündigte der Konzern eine Kapitalerhöhung im Gesamtvolumen von 350,7 Mio. GBP an. Die Billigfluglinie easyJet konnte im dritten Quartal einen leichten Passagierzuwachs vorweisen und verzeichnete einen Umsatzanstieg. Insgesamt wurden 11,9 Millionen Passagiere befördert, was gegenüber dem Vorjahreswert einem Plus von 2,8 Prozent entspricht. Beim Gesamtumsatz verzeichnete easyJet einen Anstieg von 12,4 Prozent auf 721 Mio. GBP. Für das Gesamtjahr geht easyJet nach wie vor von einem Vorsteuergewinn im Bereich von 25 bis 50 Mio. GBP aus. Die Aktie gewinnt im breiten Markt gut 3 Prozent.

Im Schweizer SMI preschen Anteile des Medizintechnikkonzerns Synthes nach unerwartet starken Zahlen um über 5 Prozent vor. Nobel Biocare gewinnen nach einer positiven Analystenstudie mehr als 4 Prozent. Bei ABB schlägt ein Plus von 1,4 Prozent zu Buche. Der Mischkonzern hat von der Abengoa Group einen Auftrag über 540 Mio. Dollar erhalten, um die Schlüsseltechnologie für die längste Stromleitung der Welt liefern, die in Brasilien errichtet wird.

Wie der niederländische Chemiekonzern Akzo Nobel mitteilte, hat er im zweiten Quartal einen um 13 Prozent geringeren Gewinn erwirtschaftet, was mit einer schwächeren Nachfrage zusammenhängt. Der Nettogewinn nach Abzug von Minderheitsanteilen belief sich demnach auf 155 Mio. Euro. Der Umsatz nahm um 10 Prozent auf 3,67 Mrd. Euro ab. Das EBITDA vor Einmaleffekten betrug 527 Mio. Euro (Vorjahr: 577 Mio. Euro). Analysten waren im Vorfeld von einem EBITDA von 414 Mio. Euro ausgegangen. Akzo Nobel schießen im AEX um über 8 Prozent in die Höhe.

Die Banco Santander, die größte Bankgesellschaft in Spanien, meldete heute, dass ihr Gewinn im zweiten Quartal um 4 Prozent gesunken ist, was auf höhere Rückstellungen für Kreditausfälle zurückzuführen ist. Der Nettogewinn belief sich den Angaben zufolge auf 2,42 Mrd. Euro. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 2,15 Mrd. Euro ausgegangen. Die Aktie gewinnt im IBEX 35 rund 1 Prozent.

Dow Jones EURO STOXX 50: 2.601,50 (+1,10 Prozent) Dow Jones STOXX 50: 2.255,76 (+0,66 Prozent) EURONEXT 100: 577,36 (+1,18 Prozent) FTSE 100 (London): 4.559,20 (+0,67 Prozent) CAC40 (Paris): 3.367,18 (+1,09 Prozent) MIB (Mailand): 20.309,99 (+1,49 Prozent) IBEX 35 (Madrid): 10.700,50 (+0,34 Prozent) SMI (Zürich): 5.795,02 (+0,56 Prozent) ATX (Wien): 2.202,74 (+0,57 Prozent) (29.07.2009/ac/n/m)

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