Börse Stuttgart-News: Trend am Nachmittag

US-Arbeitsmarktdaten bringen neuen Rückenwind

Hoffnung auf baldiges Ende der Rezession in der Euro-Zone

Der heute Nachmittag veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht lag im Rahmen der Erwartungen und konnte die Stimmung an den Börsen wieder heben. Im Dezember wurden 155.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft aufgebaut. Dies sind 5.000 Jobs mehr, als Analysten vorhergesagt hatten. Die Arbeitslosenquote lag mit 7,8 Prozent leicht über den erwarteten 7,7 Prozent.

Der Arbeitsmarkt gilt derzeit als Achillesferse der US-Wirtschaft, die zuletzt allerdings etwas an Fahrt gewonnen hat. Mit diesen Daten wird der positive Trend untermauert, allerdings ist die Arbeitslosigkeit in den USA weiterhin viel zu hoch.

Die private Arbeitsvermittlung ADP teilte bereits gestern mit, dass die Privatwirtschaft in den USA im Dezember weitaus mehr Jobs geschaffen hat, als Experten dies erwartet haben. Die Zahl der neuen Stellen lag hier bei 215.000. Ökonomen hatten im Vorfeld mit 133.000 neuen Stellen gerechnet. Im November waren es 148.000.

Der Dax wurde zum heutigen Handelsbeginn noch von Spekulationen auf eine mögliche Straffung der Geldpolitik in den USA belastet. Das deutsche Börsenbarometer lag deshalb am Vormittag im Tief bei 7.727 Punkten mit 0,4 Prozent im Minus. Dabei ging es vor allem um die gestrige Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der US-Notenbank (Fed). Demnach sehen wohl einige Mitglieder des für Geldpolitik zuständigen Offenmarktausschusses die Konjunkturhilfen zunehmend skeptisch. Dies löste unter Börsianern Spekulationen aus, ob und wann die Fed von ihrem bisherigen Kurs abweichen könnte.

Nach dem US-Arbeitsmarktbericht drehte der DAX am Nachmittag jedoch ins Plus. Der Kurs lag nun bei 7.770 Zählern mit 0,2 Prozent im grünen Bereich.

Die Privatwirtschaft in der Euro-Zone hat ihre Talfahrt verlangsamt und weckt nun die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Rezession. Der Einkaufsmanagerindex des Markit-Institutes stieg im Dezember zum Vormonat um 0,7 auf 47,2 Punkte. Dies ist der beste Wert seit neun Monaten. Allerdings liegt er nun zum elften Mal in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Am Nachmittag zog der Euwax Sentiment Index auf minus vierzig Punkte nach unten. Im Zuge der Gewinne des DAX setzten Anleger also zunehmend mit Puts und Short-Zertifikaten auf bald wieder fallende Kurse. Börse Stuttgart TV Der DAX hat im vergangenen Jahr um rund dreißig Prozent zugelegt. Nur die wenigsten Analysten oder Anleger hatten wohl mit einem derart dicken Plus gerechnet. Im Gegenteil: Viele Experten glaubten an ein Jahr der Konsolidierung und prophezeiten dem DAX - wenn überhaupt - nur einen moderaten Zugewinn. Sind Börsenprognosen also einfach nur Unsinn? Stefan Müller von der deutschen Gesellschaft für Aktienanalyse sprach darüber im Interview bei Börse Stuttgart TV.

Interview hier abrufbar: https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid =8353

Stärkster Verlierer im DAX war heute die Aktie von Merck mit einem Abschlag von 1,8 Prozent auf 99,73 Euro. Die Analysten von Nomura haben das Papier heute von \"buy\" auf \"neutral\" herabgestuft und damit Verkäufe am Aktienmarkt ausgelöst.

Nach den starken Kursgewinnen von gestern legen Solarwerte auch heute deutlich zu. Sie profitieren vom jünsten Engagement Warren Buffetts in den USA. Händlern zufolge sei es für die Branche ein gutes Zeichen, wenn ein eher konservativ ausgerichteter Investor wie Warren Buffett in Solarprojekte einsteigt. Die Aktie von Solarworld lag am Nachmittag bei 1,45 Euro mit 16,0 Prozent im Plus, nachdem sie gestern bereits um rund 15 Prozent gestiegen war. SMA Solar sprang um weitere 5,3 Prozent auf 22,20 Euro nach oben. Die Aktie des Solarindustrie-Zulieferers Wacker Chemie präsentierte sich heute mit einem Aufschlag von 2,7 Prozent auf 54,89 Euro.

US-Starinvestor Warren Buffett hatte der strauchelnden Solarbranche bereits gestern weitere Schützenhilfe gegeben. Er investiert über seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway bis zu 2,5 Milliarden US-Dollar in das 579-Megawatt starke Antelope-Valley-Projekt des US-Unternehmens SunPower. Nach eigenen Angaben sei das Vorhaben im Sonnenstaat Kalifornien das größte Photovoltaik-Entwicklungsprojekt der Welt. Mit dem Aufbau der beiden dazugehörigen Anlagen soll noch in diesem Quartal begonnen werden. Spätestens Ende 2015 soll die Sonnenenergie eingefahren werden.

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Quelle: Boerse Stuttgart AG

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