DAX
11.02.2013 11:40:30
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Börse Frankfurt/Wochenausblick: Nur eine Verschnaufpause
11. Februar 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Plötzlich sind sie wieder da, die Sorgen über die politische Stabilität Südeuropas. "Nach der jüngsten Euphorie machte sich am vergangenen Montag mehr oder weniger aus heiterem Himmel eine gewisse Panik breit. Die Marktteilnehmer sorgten sich über die die Regierungsstabilität gefährdende Parteispendenaffäre in Spanien sowie die besseren Umfragewerte für Berlusconis Wahlbündnis in Italien", kommentieren Stefan Gäde und Cyrus de la Rubia von der HSH Nordbank den Stimmungswandel. Beobachter fürchten, dass Italien im Falle einer Rückkehr Berlusconis ins Amt des Ministerpräsidenten von dem bisherigen europafreundlichen Reformkurs abkommen wird.
Aus Sicht der LBBW könnte die Börsenampel damit - zumindest vorübergehend - auf Konsolidierung umspringen. "Der Karneval ist zwar am Aschermittwoch überstanden, Italiens Wahlkampf dürfte den Börsianern aber auch in den kommenden Wochen noch einige Kopfschmerzen bereiten und die Zahlen aus Unternehmen und Wirtschaft überlagern", erwartet Analyst Berndt Fernow. Eine Rückkehr in den so genannten Krisenmodus sei aber nicht zu befürchten: "Das intakte Grundvertrauen und die Mittelflüsse seitens der großen Institutionellen sprechen ebenso fu?r das Szenario einer vorübergehenden Konsolidierung wie das vom ifo Geschäftsklima gegebene Signal einer Konjunkturwende nach oben", ergänzt der Analyst der Landesbank.
Reinwand
Ähnlich sieht das Markus Reinwand von der Helaba, der den Kursverlusten in der vergangenen Woche nur vorrübergehenden Charakter zumisst und von einer gesunden Konsolidierung spricht. "Nach einem überdurchschnittlich guten Jahresstart droht Aktien zunächst etwas die Puste auszugehen. Angesichts der kurzfristigen technischen Überhitzung ist eine Konsolidierung aber durchaus gesund. Geldpolitischer und zyklischer Rückenwind sprechen mittelfristig für weiter steigende Kurse", prognostiziert Reinwand.
Am Montagmorgen verliert der deutsche Leitindex Dax 0,3 Prozent auf 7.630 Punkte und notiert damit knapp 100 Zähler leichter als zu Beginn der vergangenen Woche. Der Euro Stoxx 50 gibt um 0,20 Prozent auf 2.625 Punkte nach. Das Rentenbarometer Euro-Bund Future notiert mit 143,1 Prozent klar über dem Niveau vom vergangenen Montag von 141,7 Prozent.
Chartbild getrübt
Geyer
Auch von Seiten der Charttechnik stehen die Zeichen nach den Kursverlusten der vergangenen Woche erst einmal auf Konsolidierung. "Der DAX hat in den vergangenen Wochen einen Widerstand generiert, der dann zum Monatsauftakt seine Wirkung entfaltet hat. Nach wenigen Handelstagen wurde die Unterstu?tzung bei 7.600 Punkten unterschritten", fasst Christoph Geyer von der Commerzbank zusammen. Zum Wochenschluss habe sich der Index zwar leicht erholt, eine technische Verbesserung sei damit allerdings nicht verbunden gewesen. "Die Divergenzen bei den Indikatoren beginnen ebenfalls zu wirken. Beim Stochastik-Indikator dürfte diese zwar inzwischen abgebaut sein. Trotzdem ist im Februar weiterhin mit der zyklischen Korrektur zu rechnen", mahnt der Charttechniker.
Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine
Von Konjunkturseite stehen unter anderem die Wachstumszahlen der Eurozone für das Schlussquartal 2012 auf der Agenda. Aus den USA kommen Januardaten zum Einzelhandelsumsatz und der Industrieproduktion.
Montag, 11. Februar
· 15.00 Uhr. *Europa: Treffen der Eurogruppe. *Von den Treffen am Montag und Dienstag sind aus Sicht der HSBC wenig neue Impulse zu erwarten. Auf der Agenda stehen zunächst Beratungen über die aktuelle wirtschaftliche Lage und Diskussionen über das "Financial Sector Assessment Program" (FSAP) des IWF, anschließend sollen unter anderem der jährliche Wachstumsbericht beschlossen und Prioritäten für den Haushalt 2014 gesetzt werden.
Dienstag, 12. Februar
· 9.00 Uhr. *Europa: ECOFIN-Treffen.*
Mittwoch, 13. Februar
· 11.00 Uhr. *Europa: Industrieproduktion, Dezember.* · 11.30 Uhr. *Großbritannien: BoE-Inflationsbericht, Februar.* · 14.30 Uhr. *USA: Einzelhandelsumsätze, Januar. *Die HSBC rechnet mit einer Abschwächung des Wachstums von 0,5 auf 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Auch die Deka Bank erwartet einen unterdurchschnittlichen Anstieg. Ein nennenswerter Einbruch sei - trotz der Erhöhungen von Einkommenssteuer und Sozialversicherungsbeiträgen Anfang des Jahres - aber unwahrscheinlich.
Donnerstag, 14. Februar
· *Japan: Bank of Japan Zinsentscheidung, Februar. *Nachdem erst im vergangenen Monat mit der Anhebung des Inflationsziels und einer Ausweitung des Assetkaufprogramms umfassende Maßnahmen ergriffen wurden, dürfte die Bank of Japan im Februar die Hände still halten, erwartet die HSBC. Da der Deflationsdruck aber nach wie vor hoch sei, werde es nicht lange dauern, bis die Geldpolitik erneut die Zügel lockere. · 7.30 Uhr. *Frankreich: BIP, 4. Quartal 2012.* Das Quartalsminus könnte aus Sicht der HSBC mit 0,1 Prozent zwar niedriger ausgefallen sein als in Deutschland, wo die HSBC mit einem Rückgang um 0,5 Prozent rechnet. Dafür scheine es in Frankreich aber kaum Zeichen einer Belebung in den kommenden Monaten zu geben. Der Spardruck auf die Regierung sei groß und die Wettbewerbsfähigkeit habe sich zuletzt weiter verschlechtert. · 8.00 Uhr. *Deutschland: **BIP, 4. Quartal 2012. *Die DekaBank geht von einem Minus von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal aus, verweist dabei jedoch auf das Risiko einer negativen Überraschung. · 11.00 Uhr. *Europa: **BIP, 4. Quartal 2012. *Es sei sicher, dass die Eurozone im vierten Quartal 2012 der Rezession nicht entkommen ist, konstatiert die DekaBank und rechnet mit einem BIP-Rückgang um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
Freitag, 15. Februar
· *G20-Finanzministertreffen. *Nachdem EZB-Präsident Mario Draghi in der vergangenen Woche von Abwärtsrisiken für die Inflation aufgrund der jüngsten Euro-Aufwertung gesprochen und damit Zinsphantasien geschürt und für Furore über den so genannten Währungskrieg gesorgt hat, wird das Thema Wechselkurse aus Sicht der HSBC auch auf dem G20-Treffen der Finanzminister und Notenbankvertreter wohl intensiv diskutiert. · 14.30 Uhr. *USA: Empire-State-Index, Februar. *Der Produktionsindikator ist nach Einschätzung der DekaBank von -3,0 im Januar auf -4,0 gefallen. · 15.15 Uhr. *USA: Industrieproduktion, Januar. * · 16.00 Uhr. *USA: Konsumklima Uni Michigan, Januar. *Die DekaBank rechnet nach der Fiskalstraffung mit einer Aufhellung auf 76,0, nach 74,5 Punkten im Vormonat.
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© 11. Februar 2013/Karoline Kopp
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February 11, 2013 05:10 ET (10:10 GMT)- - 05 10 AM EST 02-11-13
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