Börse Frankfurt Schluss: Starker Wochenauftakt, Stahl- und Autowerte gesucht

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Der deutsche Aktienmarkt kann auf einen äußerst erfolgreichen Wochenauftakt blicken. Der Dax schloss am Ende mit 2,07 Prozent im Plus bei 5.804,82 Indexpunkten. Der MDAX zog daneben um 1,76 Prozent an auf 7.439,81 Zähler. Für den SDAX ging es um 1,50 Prozent nach oben auf 3.555,77 Stellen. Der TecDax gewann 2,69 Prozent auf 781,92 Punkte. Der Bund Future konnte zuletzt um 0,42 Prozent vorrücken auf 121,83 Zähler.

Die breiten US-Indizes lagen zum Xetra-Schluss nach der Bekanntgabe der Einzelhandelsdaten mit bis zu 1,5 Prozent vorne. Laut Angaben des Handelsministeriums in Washington kletterte der Einzelhandelsumsatz in den USA im Oktober auf Monatssicht um 1,4 Prozent. Volkswirte hatten im Vorfeld nur einen Anstieg um 0,9 Prozent prognostiziert. Bereinigt um die schwankungsintensiven Umsätze der Automobilbranche kletterten die Umsätze um 0,2 Prozent. Experten waren von einem Umsatzplus von 0,4 Prozent ausgegangen. Gleichzeitig hat die Federal Reserve Bank of New York für November eine überraschend deutliche Verschlechterung bei der allgemeinen Geschäftstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe des Distrikts New York ermittelt. Ferner sind die Lagerbestände in den US-amerikanischen Industrie- und Handelsunternehmen im September weniger stark gesunken als geschätzt.

Am Dienstag stehen Ergebnisse unter anderem von Autodesk, Burberry, easyJet, Home Depot und Target auf der Agenda. In der EU werden außerdem Außenhandelsdaten und in den USA die Erzeugerpreise, die Industrieproduktion und die Industrieauslastung erwartet.

ThyssenKrupp (ThyssenKrupp) stachen mit einem Plus von 4,5 Prozent ins Auge. Der Stahlkocher hat den Verkauf der nordamerikanischen Safway Gruppe abgeschlossen. Die auf den Verleih, Aufbau und Verkauf von Gerüsten sowie dazugehörige Ingenieurs-, Trainings- und Sicherheitsdienstleistungen spezialisierte Gruppe wurde an die Private Equity-Gesellschaft Odyssey Investment Partners veräußert. Über finanzielle Einzelheiten der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart. Der Wert hat außerdem von mehreren positiven Analystenstudien profitieren können. Salzgitter gewannen im Windschatten 4,4 Prozent.

Daimler kletterten um 4,4 Prozent. BMW und Volkswagen gewannen daneben 3,4 bzw. 1,1 Prozent. Die Europäische Vereinigung der Automobilhersteller (ACEA) hat für Oktober einen Zuwachs bei den Auto-Neuzulassungen in Europa (EU und EFTA) ermittelt. So erhöhte sich die Zahl der Pkw-Neuzulassungen binnen Jahresfrist um 11,2 Prozent auf 1.263.305 Einheiten. Für Deutschland, den größten Automobilmarkt in Europa, wurde ein Wachstum um 24,1 Prozent auf 321.120 Neuzulassungen gemeldet.

Weitere Gewinner waren unter anderem Infineon (+3,3 Prozent), die Deutsche Bank (+3,1 Prozent) und BASF (+3,2 Prozent). SAP schlossen mit 1,7 Prozent im Plus. Einem Pressebericht zufolge plant der Software-Konzern eine Anhebung der Wartungsgebühren. Demnach haben die Walldorfer in einem kürzlich verschickten Brief an mehrere tausend Kunden in Deutschland eine Erhöhung der Service-Pauschale zur Wartung der SAP-Software angekündigt. Durch das harte Vorgehen treibe SAP seine Kunden dazu, über Drittanbieter nachzudenken, so Andreas Oczko, stellvertretender Vorsitzender der deutschen SAP-Anwendervereinigung DSAG, laut dem Bericht.

Der im MDAX gelistete Luft- und Raumfahrtkonzern EADS (European Aeronautic Defence and Space) hat in den ersten neun Monaten trotz eines Umsatzanstiegs weniger verdient. Den Angaben zufolge belief sich der Konzernumsatz auf 29,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 29,4 Mrd. Euro). Das EBIT vor Einmaleffekten lag bei 1,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,6 Mrd. Euro). Das Konzernergebnis betrug 291 Mio. (Vorjahr: 1,08 Mrd. Euro). Der Umsatz sollte sich 2009 in etwa auf dem Vorjahresniveau bewegen, das EBIT vor Einmaleffekten sollte rund 2 Mrd. Euro erreichen. EADS gewannen 4,5 Prozent. Bilfinger Berger zogen um 1,4 Prozent an. Der Baukonzern setzt den Ausbau seines Dienstleistungsgeschäfts fort und übernimmt die in der Schweiz ansässige Rohrbau-Gruppe. Den Angaben zufolge erbringt die im Industrieservice tätige Gesellschaft eine Jahresleistung von 55 Mio. Euro. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Für Wacker Chemie ging es um 2 Prozent nach oben. Wie in der Presse zu lesen war, treibt der Konzern den Bau einer Siliziumfabrik im US-Bundesstaat Tennessee voran. Eine Milliarde Dollar solle in das Projekt fließen, in der Polysilizium hergestellt werden soll, der Grundstoff für Solarzellen. Auch andere deutsche Firmen wollen an der neuen Energiepolitik in den USA mitverdienen, hieß es. Mitunter wolle SMA Solar (SMA Solar Technology) in Colorado für 15 Mio. Euro eine Produktionsstätte errichten. SMA Solar gewannen im TecDAX 7,7 Prozent. Außerdem legten SolarWorld 6 Prozent und AIXTRON 5,4 Prozent zu. SMARTRAC (Smartrac) zogen um 0,9 Prozent an. Wie der Hersteller und Zulieferer von RFID-Komponenten mitteilte, hat er mit dem Bau einer RFID Inlay-Fertigungsstätte für eID Produkte in Deutschland begonnen.

Die Marktforschungsgruppe GfK (GfK SE) konnte in den ersten neun Monaten nicht das Vorjahresergebnis erreichen, hat aber die Jahresprognose bestätigt. Der SDAX-Wert gewann 5,7 Prozent.

DAX: 5.804,82 (+2,07 Prozent) MDAX: 7.439,81 (+1,76 Prozent) SDAX: 3.555,77 (+1,50 Prozent) TecDAX: 781,92 (+2,69 Prozent) (16.11.2009/ac/n/m)