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03.04.2013 17:41:31

Börse Frankfurt/Marktsentiment: Quartalswechsel -2-

-1 of 2- 03 Apr 2013 15:11:00 UTC  DJ Börse Frankfurt/Marktsentiment: Quartalswechsel verleitet zum Handeln

Zusammenfassung der Analyse

Die Marktstimmung pendelt erneut zurück. Nach der Flucht der Profis aus dem Bullenlager der vergangenen Woche - 10 Prozent hatten ihre Aktien verkauft - sind immerhin 8 Prozent wieder in den Markt zurückgekommen und der Bull/Bear-Index schnellt auf 66,7 Prozent. Gianni Hirschmüller vermutet, dass sich die Profis zum Ende des Quartals nicht mehr in die Nesseln setzen wollten und lieber auf Nummer sicher gegangen seien. Die privaten Anleger hatten den kurzfristigen Rückzug übrigens nicht mitgemacht und bleiben auch dieser Woche gleichauf, denn ebenfalls 8 Prozent haben sich deutsche Bluechips engagiert. Der verhaltensorientierte Analyst glaubt, dass der Dax nun seine "Aufwärtsbewegung in einem wenig volatilen Umfeld fortsetzen" könne. Denn die Kapitalzuflüsse in den deutschen Aktienmarkt würden scheinbar nach wie vor anhalten.

Die Frage nach der Punkteprognose ergibt, dass der harte Kern der verbliebenen Pessimisten im Mittel weiterhin 7.600 Punkte vor Augen hat, während die Bullen nicht mehr den historischen Stand von 8.150 Punkte anpeilen, sondern mit 50 Punkten weniger schon zufrieden wären. Auf den Gewinner- wie Verliererlisten dominiert die Finanzbranche.

· DAX-Sentiment · Detailanalyse

Bull/Bear-Index: 66,7 Punkte

Vorwoche: 57,8 Punkte. Oberhalb 50 Punkte ist der Markt optimistisch, unterhalb pessimistisch.

Hirschmüller

3. April 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Mit der Zypernkrise und der damit verbundenen Angst vor einem potenziellen Bank-Run, hatten sich die Akteure zum Ende des ersten Quartals auseinanderzusetzen. Nun, zu Beginn des zweiten Quartals, ist in dieser Angelegenheit wieder mehr Ruhe eingekehrt. Der zyprischen Nebelmaschine, die in den vergangenen Wochen die Eurozone in einen trüben Schleier hüllte, wurde der Strom abgestellt. Die Händler haben sich dadurch aber nicht nur wieder Übersicht verschafft. Sie signalisieren in der heutigen Erhebung sogar, dass sie freie Sicht nach oben haben.

Lieber auf Nummer sicher

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· 11.15 Uhr auf n-tv · 14.10 / 18.05 Uhr auf DAF

Die von der Börse Frankfurt befragten institutionellen Investoren haben auf jeden Fall an ihre positive Haltung, die sie fast über das gesamte abgelaufene Quartal zeigten, wieder angeknüpft. Im Schnitt lag der Bull/Bear-Index in dieser Zeit nämlich bei 63,1 Prozent. Mit 66,7 Prozent startet der zweite Teil des laufenden Börsenhalbjahres sogar deutlich optimistischer. Mag sein, dass die Osterfeiertage dazu beitrugen, wieder Ruhe in den etwas verunsicherten Markt zu bringen. Unsicher fühlte sich zuletzt ohnehin nur ein geringer Teil des Panels - vermutlich die Späteinsteiger. Es würde nicht überraschen, wenn einige von ihnen in der ersten Hälfte der Karwoche damit begonnen hätten, Long-Positionen aufzulösen oder abzusichern, um zum Quartalsende auch wirklich eine positive Performance ausweisen zu können. Es wäre nur allzu verständlich, dass sich Investoren nicht ausgerechnet in den letzten Handelstagen dieser Abrechnungsperiode in die Nesseln setzen wollten. "Lieber auf Nummer sicher gehen", lautete also vermutlich die Devise. Es war übrigens nicht das erste Mal, dass sich Händler im abgelaufenen Quartal kurzfristig von ihrer bullishen Haltung verabschiedeten. Zuvor gab es bereits zwei andere Situationen als - von den Dimensionen sehr ähnliche - Rücksetzer im Optimismus verzeichnet werden konnten. Diese wurden aber beide Male, wie jetzt auch, bereits eine Woche später wieder wettgemacht.

Ein wenig länger haben hingegen die neuerdings ebenfalls von der Börse Frankfurt befragten Privatanleger gebraucht, um auf die Situation in Zypern zu reagieren. Sie zeigen sich ähnlich optimistisch wie die Institutionellen und befinden sich nun mit einem Bull/Bear-Index von 65,3 Prozent fast wieder auf dem Niveau von vor drei Wochen.

Unspektakuläre Kursgewinne

Mit der jüngsten Rückkehr des Optimismus dürfte der DAX also seine Aufwärtsbewegung in einem wenig volatilen Umfeld fortsetzen. Das denkt wohl nicht nur die Mehrheit der befragten Investoren, sondern auch wir. Denn die Kapitalzuflüsse, die wir seit Monaten im deutschen Aktienmarkt antizipieren und für die Kurszuwächse verantwortlich machen, scheinen nach wie vor anzuhalten. Und dass Aktien nicht nur als sicherer Hafen gelten, sondern wichtige Indizes weltweit neue Allzeithochs markieren oder kurz davor stehen, dürfte sich mittlerweile selbst bis zu den hartgesottenen Goldjüngern herumgesprochen haben.

© 3. April 2013/Gianni Hirschmüller, cognitrend

· Instutionelle Anleger · Private Anleger

Verhältnis Optimisten zu Pessimisten =========================================

Bullish Bearish Neutral

Total 53 % 23 % 24 % ggü. letzter Erhebung +8 % -8 % +0 %

*Institutionelle Anleger: Stimmungs- und DAX-Verlauf *

· Stand DAX (3. April): 7.930 Punkte (+1,01 % gegenüber der letzten Erhebung) · Stand Bull/Bear-Index: 66,7 Punkte

Verhältnis Optimisten zu Pessimisten =========================================

*Mit Unterstützung von*

Bullish Bearish Neutral

Total 58 % 29 % 13 % ggü. letzter Erhebung +8 % -6 % -2 %

*Private Anleger: Stimmungs- und DAX-Verlauf *

· Stand DAX (3. April): 7.930 Punkte (+1,01 % gegenüber der letzten Erhebung) · Stand Bull/Bear-Index: 65,3 Punkte

Weiterführende Links =========================

· Erhebungsregeln für Stimmungsindikatoren · Alle Analysen des DAX- und TecDAX-Sentiment · Zur Homepage von cognitrend (www.cognitrend.com) [1]

Als ob nichts gewesen wäre

Goldberg

Am Ende ist also doch nur eine Korrektur beim DAX übrig geblieben und das Börsenbarometer zeigt sich per Saldo, als ob nichts geschehen sei. So gesehen wurde die Zypern-Krise mit all ihren Nachwirkungen von den Medien offenbar viel stärker wahrgenommen als von den von der Börse Frankfurt befragten Investoren. Dennoch hat sich an der Struktur der Lager unseres Panels etwas verändert, denn bei den heute neu hinzugekommenen Bullen handelt es sich fast durchweg um ehemalige Pessimisten, während vom Rückgang des Bull/Bear-Index in der Vorwoche neutral Gestimmte und Bären noch gleichermaßen profitierten.

Immerhin lässt sich feststellen, dass es sich bei den jüngsten Käufern um die Gruppe von Pessimisten gehandelt hat, deren Kursvorstellungen an der Unterseite zuletzt im oberen Bereich der Vorhersagen gelegen haben. Damit bleibt die mittlere Prognose der Bären die dritte Woche in Folge bei 7.600 Zählern. Bei den verbliebenen Pessimisten handelt es sich zum einen um den harten Kern (23 Prozent der Befragten) dieser Gruppe, der ziemlich genaue Gewinnvorstellungen vor Augen hat.

Andererseits ist auch das Vertrauen in diese Prognosen erheblich gestiegen, wobei auffällt, dass sich deren bislang relativ hohe Streubreite gegenüber dem vergangenen Mittwoch um 100 Zähler reduziert hat. Die erste Nachfrageschicht stellt sich damit an der Unterseite erst bei 7.725 Punkten ein.

Verlustaversion begünstigt bullishe Einstellung

Einzelwertanalyse

Untersucht werden die Aktien, die für Bullen und Bären derzeit die größten Favoriten darstellen, also die mit der besten erwarteten Entwicklung und die mit der schlechtesten.

Obgleich der DAX im Wochenvergleich um 1 Prozent zulegen konnte, ist der Median der bullishen Prognosen um 50 Stellen gefallen, wahrscheinlich, weil die neu hinzugekommenen Optimisten deutlich günstiger als zum heutigen Kursniveau in den Markt eingetreten sind. Darüber hinaus könnten Adaptionsprozesse bei den übrigen Optimisten, die zuletzt trotz der deutlichen Korrektur des DAX an ihrer positiven Einstellung festgehalten hatten, zu einer leicht verringerten Erwartungshaltung beigetragen haben. Andererseits sind die Abstände der Prognosebänder vom Zentralwert unterschiedlich groß, weswegen die erste Standardabweichung zur Oberseite bis 8.280 Zähler reicht, während die konservativen Optimisten einen Anstieg des DAX bis mindestens 8.035 sehen wollen.

Das Prognosemittel der neutral Positionierten hat mit der Entwicklung des DAX Schritt gehalten, wobei sich die Streuung der Vorhersagen gegenüber der Vorwoche etwas verringert hat.

Median höchster Wert* tiefster Wert* Streuung

Bullen 8.100 / -50 8.280 8.035 125 / +20 Bären 7.600 / +/-0 7.725 7.420 150 / -100 Neutrale 7.950 / +50 7.990 7.860 65 / -20

* = eine Standardabweichung vom Mittelwert aller Kursprognosen.

DAX-Gewinner und -Verlierer: Fast nur Finanzwerte unter meistgenannten Titeln

Bei der Betrachtung der Einzelwerte scheint sich das Gros der Anleger auf die beiden Bankwerte zu konzentrieren, die sowohl auf der Kaufliste als auch bei den Verlierern jeweils unter den drei meistgenannten Titeln zu finden sind. Dabei fällt auf, dass sich Käufer und Verkäufer im Gegensatz zur Vorwoche bei der Commerzbank-Aktie nicht mehr die Waage halten: 21 Prozent der Befragten setzte dieses Papier an die Spitze der Verkaufsliste, während sich nur 6 Prozent zu einer Kaufempfehlung durchringen konnten. Die Silbermedaille bei den Flops geht unterdessen an einen alten Bekannten: ThyssenKrupp, die in der vergangenen Woche allerdings noch bei den Kauf-Favoriten zu finden war, aber den anhaltenden (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

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Kursverlusten Tribut zollen musste. Die dritte Position hält, wenn auch mit einigem Abstand, die Deutsche Bank.

Vor der Commerzbank, die Platz zwei bei den Gewinnern einnimmt, liegen nunmehr Deutsche Bank, für die sich jedoch nur 7 Prozent der Panel-Teilnehmer entscheiden konnten. Platz drei geht knapp an die Allianz mit 4 Prozent der Befragten. Zwölf Titel wurden weder bei den Favoriten noch bei den Flops von den Vermögensverwaltern genannt, ein Umstand, der der für Einzeltitel nachrichtenarmen Osterzeit geschuldet sein mag.

© 3. April 2013/Joachim Goldberg, cognitrend

Disclaimer Die nachfolgenden News werden Ihnen direkt von der Redaktion von boerse-frankfurt.de bereitgestellt. Die hierin enthaltenen Angaben und Mitteilungen sind ausschließlich zur Information bestimmt. Keine der hierin enthaltenen Informationen begründet ein Angebot zum Verkauf oder die Werbung von Angeboten zum Kauf eines Wertpapiers.

[1] http://www.cognitrend.de/de/index.php

(END) Dow Jones Newswires

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