Prognose |
20.06.2023 17:20:00
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Boeing-Aktie im Minus: Boeing rechnet bis 2042 mit einer Verdopplung der weltweiten Flugzeugflotte
Die Prognose des US-Konzerns deckt sich im Prinzip mit derjenigen des weltgrößten Flugzeugherstellers Airbus. Der europäische Hersteller hatte vor wenigen Tagen für das Jahr 2042 eine Verdopplung der weltweiten Flotte auf 46 560 Maschinen prognostiziert. Allerdings umfasst Airbus' Prognose nur Maschinen mit mindestens 100 Sitzplätzen, während Boeing auch etwas kleinere Regionaljets mitzählt. Vor allem dadurch fallen die Gesamtzahlen bei dem US-Konzern etwas höher aus.
Um die Verdopplung der Flotten zu erreichen, werden nach Boeings Prognose in den Jahren 2023 bis 2042 voraussichtlich knapp 42 600 neue Passagier- und Frachtmaschinen ausgeliefert. Rund jede zweite Maschine ersetze dabei ein älteres Exemplar, die übrigen dienten der Kapazitätserweiterung. "Von den Maschinen, die heute in Betrieb sind, werden in 20 Jahren voraussichtlich noch etwa 6000 im Einsatz sein", sagte Hulst. Vor allem Billigfluggesellschaften dürften stark wachsen und ihre Flotten und Passagierzahlen bis 2042 im Vergleich zu 2022 um das Zweieinhalbfache vergrößern.
Der Löwenanteil der neuen Maschinen dürfte wie bislang auf Schmalrumpf-Flugzeuge mit einem Mittelgang zwischen den Sitzen entfallen. Nach Boeings Prognose werden sie in den Jahren 2023 bis 2042 rund 75 Prozent der Auslieferungen ausmachen. In diesem Segment dominiert Airbus' Modellfamilie A320neo schon seit Jahren den Markt gegenüber dem Konkurrenzmodell Boeing 737 Max, das nach zwei tödlichen Abstürzen zudem mehr als anderthalb Jahre weltweit nicht abheben durfte.
Bei den Großraumjets für die Langstrecke wie der Boeing 787 und 777 sowie besonders bei den großen Frachtmaschinen hat der US-Konzern aber bisher die Nase vorn. Hier sagt Boeing ähnlich wie Airbus für die 20 Jahre bis 2042 einen Bedarf an 7440 neuen Passagierflugzeugen und 925 großen Frachtjets voraus.
Boeing sieht chinesischen Mittelstreckenjet als Ansporn
Der US-Flugzeughersteller Boeing sieht den ersten Linienflug des chinesischen Mittelstreckenjets C919 als Ansporn. Der Jet des chinesischen Herstellers Comac zwinge die bisherigen Platzhirsche Airbus und Boeing, bei der Entwicklung weiter voranzuschreiten, sagte der Chef von Boeings Verkehrsflugzeugsparte, Stan Deal, am Sonntag vor Journalisten in Paris. Es werde allerdings noch Jahrzehnte dauern, bis Comac ein ernsthafter Konkurrent sei. Boeing und Airbus arbeiten unterdessen an Konzepten für die nächste Generation von Flugzeugen, die deutlich weniger Treibstoff verbrauchen oder sogar klimaneutral fliegen können sollen.
Die C919 ist der erste chinesische Mittelstreckenjet und etwa so groß wie Boeings 737 Max oder wie der Airbus A320neo. Er hatte Ende Mai seinen ersten kommerziellen Flug absolviert. Viele wichtige Teile kommen allerdings von westlichen Herstellern, darunter die Triebwerke von CFM, einem Gemeinschaftsunternehmen von SAFRAN und General Electric. Die Chinesen richten sich mit ihrem Jet bisher an heimische Fluggesellschaften. Auf der weltgrößten Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris, die an diesem Montag (19. Juni) beginnt, wird der Flieger nicht zu sehen sein.
Auf der Veranstaltung präsentieren die großen Hersteller und Zulieferer ihre Produkte und informieren über geplante Entwicklungen. So arbeitet der weltgrößte Flugzeughersteller Airbus an den Grundlagen für ein Flugzeug mit Wasserstoffantrieb, das im Jahr 2035 reif für den Liniendienst sein soll.
Air Algérie bestellt Boeing-Mittelstreckenjets
Am zweiten Tag der Paris Air Show hat auch der zweitgrößte Flugzeughersteller Boeing erste Aufträge gemeldet. Die Fluggesellschaft Air Algérie habe acht Mittelstreckenjets vom Typ 737 Max 9 bestellt, teilte Boeing am Dienstag auf der weltgrößten Luftfahrtmesse in Le Bourget mit. Auch habe die Airline einen Vorvertrag über zwei umgebaute 737-Frachtflugzeuge unterzeichnet. Zudem bekannte sich China Airlines zu einer Bestellung von acht Langstreckenjets vom Typ 787 "Dreamliner". Dieser Auftrag hatte schon vor der Messe in Boeings Auftragsbuch gestanden, nur die Käuferin war bisher nicht bekannt gewesen.
Am ersten Messetag hatte Boeing keine einzige Bestellung gemeldet. Der weltgrößte Flugzeughersteller Airbus gab am Montag hingegen einen Rekordauftrag bekannt: So orderte der indische Billigflieger Indigo auf einen Schlag 500 Jets aus der Airbus-Modellfamilie A320neo. Außerdem holte Airbus weitere Bestellungen von anderen Airlines herein.
Die Boeing-Aktie verliert im NYSE-Handel zeitweise 2,87 Prozent auf 213,67 US-Dollar.
ARLINGTON/LE BOURGET/PARIS (dpa-AFX)
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