Wachstumsstrategie 18.05.2021 22:12:00

BioNTech-Aktie schwach: Neuer Finanzvorstand berufen - kombinierte Impfung von AstraZeneca und BioNTech wohl hochwirksam

BioNTech-Aktie schwach: Neuer Finanzvorstand berufen - kombinierte Impfung von AstraZeneca und BioNTech wohl hochwirksam

Holstein werde seinen neuen Posten zum 1. Juli antreten und BioNTech bei der Umsetzung seiner Wachstumsstrategie unterstützen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Der bisherige Finanzchef Sierk Poetting werde sich künftig auf seine Aufgaben als operativer Geschäftsführer (Chief Operating Officer, COO) konzentrieren. Holstein arbeitete den Angaben zufolge viele Jahre als Finanzvorstand beim Biotech-Unternehmen MorphoSys und in verschiedenen Management-Funktionen im Fresenius-Konzern.

Holstein verfüge über umfangreiche internationale Geschäfts- und Finanzführungserfahrung und werde die nächste Wachstumsphase von BioNTech vorantreiben, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Helmut Jeggle. Holstein kündigte an: "Mit den Erlösen aus dem Covid-19-Impfstoff wird BioNTech die Möglichkeit haben, seine Forschungspipeline in den Bereichen Krebstherapien, Infektionskrankheiten, regenerative Therapien sowie der Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten voranzutreiben."

Studie - Kombinierte Impfung von AstraZeneca und BioNTech ist hochwirksam

Eine Covid-19-Impfung mit AstraZeneca gefolgt mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer ist nach Studiendaten aus Spanien sicher und hochwirksam.

Das Antikörperniveau war demnach bei der zweiten Dosis mit dem BioNTech-Impfstoff zwischen 30 und 40 Mal höher als bei einer Kontrollgruppe, die nur eine Dosis AstraZeneca erhielt. Zudem steigt die Wirksamkeit offenbar durch die Kombination der beiden Vakzine, wie aus den am Dienstag veröffentlichten vorläufigen Ergebnissen der Combivacs-Studie des spanischen Gesundheitsinstituts Carlos III hervorgeht. Das Niveau neutralisierender Antikörper stieg nach der BioNTech-Dosis um mehr als das Siebenfache, deutlich mehr als die nach einer zweiten AstraZeneca-Dosis beobachtet Verdoppelung.

Wegen eines erhöhten Thromboserisikos nach einer AstraZeneca-Impfung wird in vielen Ländern für bestimmte Personengruppen eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff wie von der Mainzer Firma BioNTech und ihrem US-Partner Pfizer oder vom US-Konzern Moderna empfohlen. In Deutschland gilt dies für Menschen unter 60 Jahren. Bislang gab es aber noch keine Daten zur Wirksamkeit dieser Kombination.

In der vergangenen Woche hatte die Universität Oxford erste Studienergebnisse veröffentlicht, wonach Menschen, die zwei unterschiedliche Covid-19-Impfstoffe erhalten, häufiger über leichte oder mittelschwere Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Schüttelfrost berichten, als wenn ihnen zwei Dosen des gleichen Mittels verabreicht wurden. Aus der spanischen Studie berichteten nur 1,7 Prozent der Teilnehmer schwere Nebenwirkungen, die sich auf Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und allgemeines Unwohlsein beschränkten. "Das sind keine Symptome, die als schwerwiegend angesehen werden können", sagte Magdalena Campins, eine der Studienleiterinnen. An der Untersuchung nahmen gut 679 Freiwillige im Alter von 18 bis 59 Jahren teil, die als Erstimpfung AstraZenca bekamen. Knapp 450 davon erhielten als zweite Dosis BioNTech.

Weitere Genehmigung für BioNTech-Impfstoffproduktion in Marburg

Das Regierungspräsidium Gießen hat dem Mainzer Unternehmen BioNTech eine weitere Genehmigung für die Produktion des Corona-Impfstoffes im mittelhessischen Marburg erteilt. Man habe den geplanten Anpassungen der Produktionskapazität in dem dortigen Werk zugestimmt, teilte die Behörde am Dienstag mit. Dies sei für das Unternehmen "ein wichtiger Schritt, um die geplante Jahreskapazität von bis zu einer Milliarde Impfstoffdosen am Standort Marburg planmäßig zu produzieren".

Das Regierungspräsidium hatte bereits Mitte Januar den Umbau einer bestehenden Produktionsanlage für die zusätzliche Herstellung von Covid-19-Impfstoff genehmigt, wie die Behörde erläuterte. Nun habe man auch nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz grünes Licht gegeben.

Die Firma BioNTech - die mit dem US-Konzern Pfizer zusammenarbeitet - stellt seit wenigen Monaten Corona-Impfstoff in Marburg her. Das Werk hatten die Mainzer zuvor vom Pharmakonzern Novartis übernommen. Geplant ist, in Mittelhessen noch in diesem Halbjahr bis zu 250 Millionen Dosen des Impfstoffs zu produzieren. Mit vollständigem Betrieb können dort nach Unternehmensangaben jährlich bis zu einer Milliarde Dosen hergestellt werden.

Die BioNTech-Aktie verbuchte am Dienstag an der NASDAQ ein Minus von 1,92 Prozent auf 194,50 US-Dollar. /mba/DP/fba

MAINZ (dpa-AFX) / (Reuters)

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