Gewinnwarnung |
01.02.2018 13:13:41
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Bastei Lübbe schreibt rote Zahlen - Aktie verliert rund 20 Prozent
Grund sind hohe Wertberichtigungen auf die vorhandenen Manuskriptbestände und Millionenabschreibungen bei einigen Tochterfirmen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Insgesamt rechnet der Verlag deshalb mit einem Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von rund elf Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2016/17 hatte das Unternehmen, das auch Heftchen-Romane wie "Jerry Cotton" oder "Dr. Stefan Frank - Der Arzt, dem die Frauen vertrauen" vermarktet, noch ein Minus von "nur" 300 000 Euro ausgewiesen.
Der Kölner Verlag, der in den vergangenen Jahren versucht hatte, eine Vorreiterrolle bei der Digitalisierung der Branche zu übernehmen, hat seit einiger Zeit mit hausgemachten Problemen zu kämpfen. Erst im November vergangenen Jahres musste das Unternehmen kräftige Abschreibungen auf die mit hohem finanziellen Aufwand entwickelte Streaming-Plattform Oolipo für digitale Leseinhalte ankündigen. Die erwarteten Nutzerzahlen wurden bei weitem nicht erreicht.
Nun kündigte das Verlagshaus auch noch Millionenabschreibungen bei dem erst 2016 übernommen Buchgroßhändler BuchPartner an. Bastei Lübbe hatte sich von dem auf den Vertrieb von Büchern im Lebensmitteleinzelhandel und in Elektronikmärkten spezialisierten Unternehmen Wachstumsimpulse erhofft. Stattdessen musste der Verlag jedoch dort zuletzt spürbare Umsatzrückgänge hinnehmen. Weiterer Abschreibungsbedarf ergab sich bei den Tochtergesellschaften Bastei Media, BookRix und Beam Shop.
Außerdem habe sich der Vorstand im Rahmen der Bereinigung von Bilanzrisiken entschlossen, den Wert der vorhandenen Manuskriptbestände neu einzuschätzen. Hier seien in den vergangenen Jahren teilweise zu optimistische Annahmen zugrunde gelegt worden. Insgesamt summierten sich die Wertberichtigungen bei den Manuskriptbeständen und den Tochterunternehmen nach Angaben des Verlagshauses auf elf bis zwölf Millionen Euro.
Auch beim Umsatz korrigierte der Verlag die bisherigen Prognosen für das noch bis Ende März laufende Geschäftsjahr nach unten. Mit 140 Millionen Euro soll er um 20 Millionen Euro niedriger ausfallen, als bisher geplant.
Dank der Bestseller von Dan Brown und Ken Follet entwickelte sich aber nach Verlagsangaben immerhin das Kerngeschäft - Buchverlage, Print und Digital - positiv. Hier seien zweistellige Umsatzzuwächse zu verzeichnen. Damit die Geschäfte künftig auch insgesamt wieder besser laufen, hat der Vorstand in dieser Woche ein umfassendes Programm zur Effizienzsteigerung gestartet.
Die Aktie verliert im Donnerstagshandel aktuell rund 20 Prozent./rea/DP/mis
KÖLN (dpa-AFX)
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