AUSBLICK/Wieder anziehendes LCD-Geschäft beflügelt Merck KGaA

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Rückkehr zu hohen Wachstumsraten im Flüssigkristallgeschäft nach schwachem Vorquartal und gute Umsätze mit dem Krebsmedikament Erbitux dürften das operative Ergebnis bei der Merck KGaA im vierten Quartal beflügelt haben. Im Vergleich mit der Vorjahresperiode rechnen von Dow Jones befragte Analysten im Mittel mit einer Zunahme des operativen Ergebnisses um 38,5% auf 266 (Vorjahr: 192) Mio EUR. Beim Nettoergebnis nach Sondereffekten und Anteilen Dritter gehen sie von einem Anstieg um 7,2% auf 118 Mio EUR aus.

   Beim Umsatz erwarten die Befragten eine Zunahme um 5,5% auf 1,620 Mrd EUR gegenüber 1,535 Mrd EUR im Vorjahresquartal. Die vorläufigen Zahlen will der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern am Donnerstag veröffentlichen.

   Den Erlösanstieg der margenstarken Flüssigkristallsparte schätzen die Befragten gegenüber dem Vorjahresquartal zwischen 18,3% bis 21%. Im dritten Quartal war der Umsatz der Sparte wegen hoher Vorratsbestände der Flüssigkristallbildschirm-Hersteller nur um 4,4% gewachsen. Sollte Merck im LCD-Geschäft nicht mindestens einen Erlösanstieg um 17% erreichen wäre das eine Enttäuschung und könnte sich negativ auf den Aktienkurs auswirken, erklären die Analysten von Société Générale.

   Auch im vierten Quartal rechnen Beobachter wieder damit, dass Sondereffekte das Ergebnis bei Merck geschmälert haben. Analysten der HypoVereinsbank schätzen die Sondereffekte in der Höhe auf 45 (47,5) Mio EUR. Abschreibungen und Einmalaufwendungen für die Akquisition des Biotechunternehmens Serono sind darin jedoch noch nicht enthalten. Sie werden erst 2007 wirksam werden.

   Für die Umsätze in der Pharmadivision sagen Analysten der WestLB im vierten Quartal einen Anstieg von 6,2% auf 1,047 Mrd EUR voraus. Sie würden getrieben von einer ungebrochenen guten Nachfrage nach Generika und dem Krebsmedikament Erbitux. Bei dem Krebsmedikament rechnen die HVB-Analysten mit einem Umsatz von 89 Mio EUR gegenüber 65 Mio EUR im Vorjahresquartal.

   Für das Gesamtjahr 2006 hat Merck ein Umsatzwachstum auf Konzernebene von knapp 10% in Aussicht gestellt. Das operative Ergebnis soll dabei deutlich zweistellig zulegen. Im September kündigte Merck überraschend die Übernahme des schweizerischen Biotechunternehmens Serono mit einem Transaktionswert von 10,6 Mrd EUR an. Mit dem Zukauf will Merck ihr Geschäft mit patentgeschützten Arzneimitteln verstärken und die Abhängigkeit vom Hauptergebnisbringer der Flüssigkristalle verringern.

   Webseite: http://www.merck.de/

   -Von Heide Oberhauser-Aslan, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 113,

   heide.oberhauser@dowjones.com

   DJG/hoa/rio

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