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09.05.2011 07:15:34

AUSBLICK/Tognum-Zahlen stehen im Schatten des Übernahmeangebots

Von Nico Schmidt DOW JONES NEWSWIRES FRANKFURT (Dow Jones)--Tognum dürfte an diesem Montag solide Zahlen für das erste Quartal vorlegen. Interessieren wird das allerdings wohl die Wenigsten. Der Blick richtet sich vielmehr auf die Hauptversammlung des Motorenherstellers am Mittwoch, auf der sich alles um das Übernahmeangebot von Daimler und Rolls-Royce drehen wird.

   Anfang März hatten Daimler und Rolls-Royce eine gemeinsame Übernahmeofferte für Tognum angekündigt. Sie bieten 24 EUR je Aktie des MDAX-Konzerns. Die Bieter wollen das Objekt ihrer Begierde, das sie mit 3,2 Mrd EUR bewerten, regional breiter aufstellen und zu einem weltweit führenden Anbieter von Antriebssystemen in den Bereichen Marine, dezentrale Stromerzeugung und industrielle Anwendungen machen.

   Die Logik der geplanten Transaktion wird zwar allerorten - auch in Friedrichshafen - gelobt. Trotzdem stößt die Offerte bislang auf wenig Gegenliebe. Der Grund ist eindeutig: Der Preis ist den Aktionären zu niedrig - da sind sich Kleinanleger, institutionelle Investoren und auch die Tognum-Führungsriege (sie hält gut 5,3% am Unternehmen) einig. Vorstand und Aufsichtsrat empfahlen den Aktionären daher Mitte April, das Angebot abzulehnen.

   Gänzlich unverständlich scheint das nicht. Zwar bieten Daimler und Rolls-Royce 30% mehr als die Tognum-Aktie vor Bekanntwerden der Übernahmespekulationen wert war. Das Papier notiert seit März allerdings nicht mehr unter 25 EUR - und damit ein gutes Stück über dem Angebotspreis.

   Entsprechend schwer tun sich die potenziellen Käufer bisher, zu den genannten Konditionen Aktien einzusammeln. Bis zum 3. Mai, also rund zwei Wochen vor Ablauf der Andienungsfrist am 18. Mai, wurden gerade einmal ein paar tausend Tognum-Papiere an Daimler und Rolls-Royce weitergereicht.

   Der gesamte Anteil des Bieterduos - Daimler ist mit gut 28% größter Tognum-Aktionär - liegt damit nur marginal über der Beteiligung, die Daimler in das Angebot mit eingebracht hat. Werden die Schwaben und die Briten nicht bis zum übernächsten Mittwoch mindestens 50% und eine Aktie von Tognum besitzen, wird das Angebot hinfällig.

   Tognum-Aktionäre wie etwa der niederländische Allfinanzkonzern ING, der rund 9% an dem Unternehmen vom Bodensee hält, hatten bis zu 32 EUR je Aktie gefordert. Die Hoffnungen auf einen so immensen Nachschlag dürften allerdings die von Tognum in Auftrag gegebenen Bewertungsstudien gedämpft haben: Laut Kreisen kamen die Deutsche Bank und Lazard in ihren sogenannten Fairness Opinions auf einen gerechtfertigten Preis von 25 EUR bis 29 EUR je Tognum-Aktie. Zu einer Aufstockung ist der DAX-Konzern, der per Ende März auf 12,4 Mrd EUR an liquiden Mittel sitzt, nach eigenem Bekunden bislang aber trotzdem nicht bereit.

   Werbung für einen höheren Preis könnte Tognum am Montag mit guten Erstquartalszahlen machen. Denn operativ läuft es für den spätzyklischen Motorenspezialisten nach überstandener Krise wieder gut. Nach Einschätzung von Analysten legten im ersten Quartal sowohl Bestellungen als auch Einnahmen und Gewinne zu.

   Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr dürfte Tognum bekräftigen. Auf der Bilanzpressekonferenz hatte der scheidende Vorstandsvorsitzende, Volker Heuer, einen Umsatzanstieg um mindestens ein Zehntel und eine bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern von rund 10% in Aussicht gestellt.

   Nachfolgend die Schätzungen der von Dow Jones Newswires befragten Analysten für das erste Quartal 2011 der Tognum AG (in Mio EUR, Ergebnis/Aktie in EUR, nach IFRS).

=== Auftrags- EBIT Erg nSt 1. Quartal eingang Umsatz bereinigt EBIT bereinigt

MITTELWERT 766 637 61 61 40 Vorjahr 697 509 43 8,9 22

MEDIAN 747 645 63 59 40 Maximum 820 667 63 73 41 Minimum 731 605 58 55 39 Anzahl 3 5 5 4 5

-Von Nico Schmidt; Dow Jones Newswires, +49 -(0)69 297 25 114; nico.schmidt@dowjones.com

DJG/ncs/roa (END) Dow Jones Newswires

   May 09, 2011 00:45 ET (04:45 GMT)

   Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 45 AM EDT 05-09-11

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