10.05.2010 15:30:11

AUSBLICK/ThyssenKrupp verdient wieder Geld und bleibt vorsichtig

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Erholung beim Industriekonzern ThyssenKrupp dürfte im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2009/10 angehalten haben, wenngleich sich das Tempo im Vergleich zum Jahresauftakt wohl abgeschwächt hat. Analysten erwarten, dass der DAX-Konzern im Zeitraum zwischen Januar und März wieder deutliche Gewinne geschrieben haben wird. Im Vorjahr waren wegen der Wirtschaftskrise noch tiefrote Zahlen angefallen.

   Geholfen haben werden der ThyssenKrupp AG im zweiten Quartal vor allem die Konjunkturerholung und die strikte Ausgabendisziplin. Um der Krise entgegenzusteuern, hatte sich der Konzern einen grundlegenden Umbau verordnet. Bis zum Geschäftsjahr 2010/11 sollen die Kosten unter anderem durch umfassende Stellenstreichungen und den Verkauf von Unternehmensteilen um 1,5 Mrd bis 2 Mrd EUR sinken.

   Auf der Ertragssituation gelastet haben dürfte zwischen Januar und März dagegen der im Vorquartalsvergleich zeitweise schwächelnde Stahlpreis. Auch auf Wechselkurseffekte, die in den drei Vormonaten die Ertragslage befeuert hatten, kann ThyssenKrupp nun nicht mehr setzen.

   Das in Duisburg und Essen ansässige Unternehmen wird sich am Mittwoch in die Bücher für die Monate zwischen Januar und März schauen lassen. Neben den Zahlen wird dann die Prognose im Mittelpunkt des Interesses stehen.

   Bislang peilt ThyssenKrupp für das noch bis Ende September laufende Geschäftsjahr bei stabilem Umsatzniveau ein positives bereinigtes Vorsteuerergebnis in niedriger dreistelliger Millionen-Euro-Höhe an. Im vergangenen Geschäftsjahr war der Umsatz um fast ein Viertel auf 40,6 Mrd EUR geschrumpft und vor Steuern wurde ein Verlust von 2,4 Mrd EUR verbucht. Unter dem Strich stand seinerzeit ein Minus von 1,87 Mrd EUR zu Buche.

   Eine Änderung des Ausblicks wird von einigen Analysten zwar für möglich gehalten, gilt allerdings als eher unwahrscheinlich. Ein Grund für die Zurückhaltung des DAX-Konzerns dürften die von Minenbetreibern durchgesetzten Änderungen beim Stahlrohstoff Eisenerz sein.

   Die Stahlsparte von ThyssenKrupp muss künftig teilweise nicht nur doppelt so viel für Eisenerz bezahlen, sondern sich zusätzlich auf die vierteljährliche Neuverhandlung der Lieferverträge einstellen. Noch ist nicht klar, inwiefern diese Nachteile an die Kunden weitergegeben werden.

   Nachfolgend die Schätzungen der von Dow Jones Newswires befragten Analysten für das zweite Quartal und das erste Halbjahr der ThyssenKrupp AG (in Mio EUR, Ergebnis je Aktie in EUR, nach IFRS).

=== Auftrags Erg vor Erg vSt 2. Quartal eingang Umsatz EBITDA Steuern bereinigt

MITTELWERT 9.656 9.735 669 155 166 Vorjahr 7.642 9.859 142 -455 -309 +/- in % +26 -1,3 +371 k.A. k.A.

MEDIAN 9.545 9.734 660 162 169 Maximum 10.258 10.475 728 191 191 Minimum 9.060 8.422 620 122 120 Anzahl 5 14 10 13 10

Erg. nach Erg nSt Ergebnis/ Steuern u.Dritten Aktie

MITTELWERT 99 95 0,21 Vorjahr -362 -329 -0,71 +/- in % k.A. k.A. k.A.

MEDIAN 101 96 0,21 Maximum 120 131 0,28 Minimum 75 64 0,15 Anzahl 6 9 10

Auftrags Erg vor Erg vSt Halbjahr eingang Umsatz EBITDA Steuern bereinigt

MITTELWERT(1) 18.984 19.086 1.477 468 403 Vorjahr 20.529 21.381 906 -215 -60 +/- in % -7,5 -11 +63 k.A. k.A.

MEDIAN(1) 18.873 19.085 1.468 475 406

Erg. nach Erg nSt Ergebnis/ Steuern u.Dritten Aktie

MITTELWERT(1) 294 259 0,56 Vorjahr -199 -161 -0,35 +/- in % k.A. k.A. k.A.

MEDIAN(1) 296 260 0,56

=== Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet. (1) Eigene Berechnung von Dow Jones Newswires auf Basis des Konsenses für das zweite Quartal und der bereits berichteten Erstquartalszahlen.

-Von Nico Schmidt, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 114, nico.schmidt@dowjones.com

DJG/ncs/bam Dow Jones Newswires May 10, 2010 09:00 ET (13:00 GMT)- - 09 00 AM EDT 05-10-10

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