28.04.2008 10:51:00

AUSBLICK/Sanierungsprogramm und Finanzkrise belasten BMW im 1Q

   FRANKFURT (Dow Jones)--Das laufende Sanierungsprogramm und die Finanzkrise haben die BMW AG zu Jahresbeginn ausgebremst. Trotz steigender Umsätze durch anhaltend gute Verkäufe erwarten die Analysten im Vergleich zum Vorjahr im Schnitt keine steigenden Gewinne. Der Münchener Automobilhersteller legt seine Zahlen für das erste Quartal am Dienstag vor. Dabei erwarten Analysten auch Aussagen zum erwarteten Geschäftsverlauf, nachdem BMW vergangenen Donnerstag eingeräumt hatte, von der internationalen Finanzkrise stärker betroffen zu sein als bislang erwartet.

   Dank gut gehender Verkäufe, etwa des Geländewagens X5, dürfte BMW nach Einschätzung der zehn von Dow Jones Newswires befragten Analysten im ersten Jahresviertel 12,66 (11,95) Mrd EUR Umsatz eingefahren haben. Das wären 5,9% mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres.

   Der Gewinn konnte mit dem Umsatzanstieg jedoch nicht mithalten: Im Mittel rechnen die befragten Analysten unter dem Strich mit einem Plus von 0,3% auf 589 Mio EUR nach 587 Mio EUR im ersten Quartal 2007. Diese Konsensprognose hat jedoch nur beschränkte Aussagekraft, da die meisten Analysten die zusätzlichen Belastungen durch die US-Finanzkrise noch nicht einkalkuliert hatten. M.M.Warburg-Analyst Marc-René Tonn geht mittlerweile von einem Rückgang des Nettogewinns um knapp ein Viertel auf 441 Mio EUR aus.

   BMW hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass sich der Preisverfall bei Gebrauchtwagen vor allem in den USA infolge der Konjunkturschwäche und Kreditklemme weiter verschärft hat. Damit sinken die Erlöse für Fahrzeuge, die aus Leasingverträgen zurückgenommen werden. Tonn rechnet mit 500 USD weniger Einnahmen pro Fahrzeug. BMW musste daher im ersten Quartal für Leasingfahrzeuge, faule Kredite und Zahlungsverzögerungen zusätzlich 236 Mio EUR zurücklegen.

   Der Bereich Finanzdienstleistungen dürfte damit in die roten Zahlen gerutscht sein, erklärte Tonn. Der Analyst rechnet mit einem Verlust von 65 Mio EUR nach einem Gewinn von 183 Mio EUR im Vorjahreszeitraum.

   Vor Zinsen und Steuern rechneten die befragten Analysten bisher im Durchschnitt mit einem Gewinn (EBIT) von 899 Mio EUR. Das wäre ein Rückgang von 1,4% im Vergleich zum Vorjahresergebnis von 912 Mio EUR. Nach der Botschaft vom vergangenen Donnerstag hatte M.M.Warburg-Analyst Tonn seine Schätzung jedoch deutlich nach unten korrigiert. Er erwartet im ersten Quartal einen Rückgang des EBIT um mehr als ein Viertel auf 678 Mio EUR.

   Der Vorsteuergewinn sank den bisherigen Vorhersagen zufolge im Schnitt um 0,6% auf 847 (852) Mio EUR. Dabei profitiert BMW von einer schwachen Ausgangsposition im Vorjahr: Von Januar bis März 2007 waren die Vorsteuergewinne im Automobilbereich um ein Fünftel eingebrochen. In seiner revidierten Prognose geht Tonn von einem Rückgang des Vorsteuergewinns um knapp 30% auf 598 Mio EUR aus.

   Trotz der Belastungen durch die höhere Risikovorsorge im ersten Quartal hält BMW mit Blick auf die guten Verkäufe und weitere Effizienzsteigerungen bislang an der Prognose für das laufende Jahr fest. Demnach will der DAX-Konzern den Vorsteuergewinn des Vorjahres von 3,78 Mrd EUR - bereinigt um den Sondereffekt aus der Rolls-Royce-Umtauschanleihe - überbieten. Angesicht der schwachen Konjunktur auf dem für BMW wichtigsten Absatzmarkt USA geht Tonn jedoch davon aus, dass der Automobilbauer dieses Ziel leicht verfehlen könnte.

   Im Rahmen des aktuellen Sparprogramms "Number ONE", das den jahrelangen Renditenverfall stoppen soll, will BMW bis 2012 rund 6 Mrd EUR einsparen und die Umsatzrendite im Kerngeschäft auf 8% bis 10% steigern. Die Münchener hatten Ende Februar zudem angekündigt, 8.100 Stellen zu streichen, die meisten davon Zeitarbeitsstellen. Davon verspricht sich der Konzern Einsparungen von jährlich bis zu 500 Mio EUR ab 2009.

Webseite: http://www.bmwgroup.com

- Von Katharina Becker, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 112, katharina.becker@dowjones.com

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   April 28, 2008 04:50 ET (08:50 GMT)

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