AUSBLICK/Quartalszahlen sind bei der Börse zweitranging

   Von Isabel Gomez

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal 2015 werden Analysten und Investoren der Deutschen Börse wohl schnell abhaken. Auch wenn der Vorstand zuletzt immer wieder erwähnt hat, dass sich das Geschäftsmodell stärker in Richtung Datendienstleistung und Abwicklung entwickelt: Die Umsätze der Börse steigen und fallen mit den Kursen und dem Handelsvolumen. Und beides hat der Börse in den vergangenen Monaten in die Hände gespielt.

   Die Analysten der Deutschen Bank erwarten "am Abend des 29. Aprils ordentliche Ergebnisse für das 1. Quartal 2015. Allerdings sollte das keine große Überraschung sein, angesichts der hohen Volatilität/Handelsvolumina, vor allem in den ersten beiden Monaten des Jahres."

   WORAUF ANLEGER ACHTEN SOLLTEN:

   KONSOLIDIERUNGSEFFEKTE: Dazu kommen positive Konsolidierungseffekte aus dem Kauf der Energiebörse Powernext und der Serviceplattform Citco, die erstmals komplett in die Gesamtbilanz einfließen. Analyst Dirk Becker von KeplerCheuvreux rechnet mit einem positiven Ergebnisbeitrag von 20 Millionen Euro pro Quartal. Im Schnitt soll das Ergebnis nach Steuern und Dritten dennoch leicht unter dem Vorjahrsquartel liegen, da dieses durch Sondereffekte überdurchschnittlich gut ausgefallen war.

   JAHRESPROGNOSE: Auch wenn die Zahlen erst noch veröffentlicht werden: Für die Analysten sind sie bereits in den Aktienkurs eingepreist. Der ist seit Jahresbeginn um fast 27 Prozent gestiegen, während der Dax um 22 Prozent anzog. Die Analysten erwarten daher keine wilden Kursbewegungen und zudem einen Bestätigung der Ziele bis zum Jahresende.

   NEUER CEO: Im Gegensatz zu den Zahlen ist allerdings der Faktor Carsten Kengeter noch nicht eingepreist. Er arbeitet seit dem 1. April für die Börse und wird ab dem 1. Juni Reto Francioni als Vorstandschef ablösen. Auf die ersten Informationen, wie sich der frühere UBS-Investmentbankingchef die Zukunft der Deutschen Börse vorstellt, sind die Analysten und Investoren gespannter als auf schnöde Zahlen. Eine Kehrtwende wird allerdings nicht erwartet. Dazu haben sich die Zahlen der Börse im letzten Jahr nach langer Stagnation zu gut entwickelt.

   Kengeter sei eine "passende Bereicherung für den Vorstand und scheint insbesondere dazu geeignet, die Expansion von Eurex Clearing, Clearstream und Market Data & Services anzuführen", schreiben die Analysten der Deutschen Bank. Anleger, die von Kengeter rasche Aktionen erwarten, dürften indes enttäuscht werden. Peter Lenardos von RBC Capital Markets glaubt, dass Kengeter nicht direkt mit Verkäufen von Bereichen, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehören, punkten will oder mit harten Kostensparprogrammen.

   Die Deutsche Börse wird voraussichtlich am Mittwoch, 29. April nach Börsenschluss Zahlen vorlegen. Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum ersten Quartal 2015:

MEDIAN 669 7,0 585 Maximum 672 7,0 585 Minimum 661 7,0 565 Anzahl 3 4 5

Operative Erg nSt 1. Quartal Kosten EBIT u.Dritten MITTELWERT 283 300 208 Vorjahr 248 330 219 +/- in % +14 -8,9 -5,1

MEDIAN 286 301 209 Maximum 290 305 210 Minimum 272 296 204 Anzahl 4 5 4 === - alle Angaben in Millionen Euro

   - Bilanzierung nach IFRS

   Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet.

   Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@wsj.com

   DJG/igo/smh

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   April 27, 2015 10:23 ET (14:23 GMT)

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