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"Flexibilität behalten" 28.12.2012 08:47:00

AUA-Chef verteidigt befristete Anstellungen für neue Flugbegleiter

Später könnten sie auf unbefristet verlängert werden. 90 Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen nimmt die AUA derzeit auf. Die ersten 40 seien in Schulung und ab Februar auch im Flugbetrieb aktiv, so Albrecht in den "Salzburger Nachrichten" (Freitag). Dann gebe es weitere Kurse. Auch an der Station werden 40 Mitarbeiter aufgebaut, als Vorbereitung für die Aufstockung des Flugplans ab Sommer.

Zur vorläufigen Befristung der Arbeitsverhältnisse meinte der AUA-Chef, "wir wollen im operativen Bereich, also Kabine und Flughafen, aufstocken, aber wegen des Umfeldes vorerst mit auf drei beziehungsweise zwei Jahre befristeten Verträgen. Wir planen heute Wachstum, aber wir wollen eine gewisse Flexibilität behalten, falls das so nicht eintreten sollte. Das ist mir lieber, als sicherheitshalber gar niemanden einzustellen. Wenn alles gut geht, werden die Verträge in unbefristete umgewandelt." Man dürfe sich nicht wie in der Vergangenheit auf Automatismen festlegen.

2012 habe man die Weichen gestellt, um der AUA überhaupt eine Überlebensfähigkeit zu geben. Zu Jahresbeginn sei fraglich gewesen ob es die AUA zum jetzigen Zeitpunkt noch geben würde. "2013 werden wir beweisen müssen, dass die Maßnahmen greifen und wir tatsächlich eine Kostenstruktur haben, die uns erlaubt, dieses Jahr knapp bei der Nulllinie zu landen." Der AUA-Chef schloss zugleich aus, wieder bei der Mutter Lufthansa um Geld anzuklopfen. "Das werde ich nicht tun. Das war die alte Formel bei der AUA, immer wieder zum Eigentümer zu sagen, wir brauchen Geld. Das ist scheinbar jetzt auch die Formel der LOT, der Alitalia und der SAS. Das kann doch nicht die Formel der Zukunft sein."

Im "Standard" wurden am Freitag Auszüge aus den Protokollen samt Einvernahmen im Beweisverfahren vor dem Arbeits- und Sozialgericht zum umkämpften Betriebsübergang von der AUA zur Tyrolean veröffentlicht. AUA-Betriebsrat und Gewerkschaft haben ja gegen den Betriebsübergang geklagt. Albrecht, der Ende 2011 von der Lufthansa an die AUA-Spitze entsandt wurde, schilderte vor Gericht, wie kritisch die Situation war: Die Liquidität der AUA war bereits Anfang 2011 "relativ problematisch", sodass Albrecht die noch von Peter Malanik und Andreas Bierwirth erarbeitete Planung des Vorstands für 2012 nicht akzeptierte. Im Februar/März 2012 wäre keine Liquidität mehr vorhanden gewesen, Zahlungen hätten ausgesetzt werden müssen. Erst zu dieser Zeit und nach ergebnislosen Verhandlungen mit dem Betriebsrat sei ihm klar gewesen, dass man am Plan B (Betriebsübergang) "ernsthaft arbeiten müsse". Im Aufsichtsrat wurden Szenarien besprochen: "Allenfalls sogar die Insolvenz des Unternehmens".

rf/cri

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