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Verzweifelter Kampf 30.01.2015 20:43:32

AT&T blättert in US-Frequenzauktion 18,2 Milliarden Dollar hin

Der Konzern, der sich derzeit mit einer ganzen Reihe von Unternehmenszukäufen verstärkt, hat für Frequenzen 18,2 Milliarden Dollar ausgegeben. Dagegen nimmt sich der Anteil von T-Mobile US, der amerikanischen Tochter der Deutschen Telekom, mit 1,77 Milliarden Dollar recht bescheiden aus. Verizon kommt auf 10,4 Milliarden Dollar.

   Wie die US-Telekombehörde FCC bereits zuvor bekanntgegeben hatte, gaben die Netzbetreiber Gebote über insgesamt 44,9 Milliarden Dollar ab. Das ist ein Segen für die Steuerzahler - aber eine Last für die Telekomfirmen, für die der Betrieb der Mobilfunknetze immer teurer wird.

   AT&T strapaziert mit dem Frequenzerwerb seine Finanzen erheblich. Das Unternehmen befindet sich auf großer Einkaufstour. So verkündete der Konzern im Frühjahr vergangen Jahres, den Satellitenbetreiber DirecTV für 49 Milliarden Dollar zu übernehmen. Der Deal ist aber noch nicht abgeschlossen. Zudem kauft AT&T in Mexiko zu.

   Schon jetzt hat AT&T damit zu kämpfen, genügend Geld zu verdienen, um die Dividenden und Investitionen in sein Netzwerk zu stemmen. Im Jahr 2014 hat das Unternehmen den Analysten von New Street Research zufolge einen freien Cashflow von rund 10 Milliarden Dollar erreicht, 1 Milliarde weniger als angekündigt. AT&T und Verizon haben Schuldscheine ausgegeben, um die Bezahlung der Auktion zu ermöglichen.

   In der Auktion hat sich gemeinsam mit Partnern auch der Satellitenbetreiber Dish Network, der relativ neu in der Branche ist, mit 13,3 Milliarden Dollar einen veritablen Frequenzanteil gesichert. Das zeigt, dass Dish auf dem Markt ernsthaft mitmischen will. Um Mobilfunkdienste anbieten zu können, fehlt den Unternehmen allerdings noch ein eigenes Netzwerk.

   Mobilfunk-Spektrum ist vergleichbar mit Spuren auf einer Autobahn: Wenn es mehr Verkehr gibt, brauchen die Betreiber mehr Spuren oder mehr Frequenzen. Die steigenden Preise in dieser jüngsten Auktion spiegeln den Druck auf die Netzbetreiber wieder, weil die Kunden ihre Mobiltelefone immer öfter für datenintensive Anwendungen benutzen, wie Videos, Musik oder Fotos. Industrie-Riesen wie AT&T und Verizon unterstützen dies, weil sie Geld damit verdienen wollen.

   Das starke Interesse an den Frequenzen zeigt, dass die Mobilfunkbetreiber an Größe glauben, um auf dem US-Markt zu bestehen. AT&T und Verizon teilen sich den Großteil der Branchenumsätze unter sich auf. Das gibt ihnen enorme Finanzkraft in solchen Auktionen. Erst auf dem vierten Platz folgt hinter Sprint die Telekom-Tochter T-Mobile US, die zusätzliches Spektrum für ihr Wachstum dringend braucht.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   January 30, 2015 13:52 ET (18:52 GMT)

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