20.04.2020 09:31:46

Asklepios kontert im Rhön-Poker mit eigenem Hauptversammlungsantrag

FRANKFURT (Dow Jones)--Im Streit um die Zukunft der Rhön-Klinikum AG lehnt der größte Aktionär Asklepios einen Vorstoß des zweitgrößten Aktionärs B. Braun Melsungen nach Zahlung einer Abschlagszahlung von rund 134 Millionen Euro ab und verlangt ebenfalls eine außerordentliche Hauptversammlung, um die Forderungen des Medizintechnikherstellers auszubremsen.

In einer Mitteilung der Rhön-Klinikum AG heißt es, Asklepios habe gefordert, dass sein Verlangen auf Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung vor dem am Samstag bekannt gewordenen Einberufungsverlangen von B. Braun behandelt wird.

Asklepios will auf der außerordentlichen Hauptversammlung zwei Aufsichtsräte ablösen, darunter eine direkte Vertreterin von B. Braun. B. Braun will auf der Hauptversammlung 6 andere Aufsichtsräte ablösen, darunter den Vorsitzenden und früheren Rhön-Chef Eugen Münch. Ferner sollte es für Hauptversammlungsbeschlüsse künftig einer Mehrheit von 75 Prozent der abgegebenen Stimmen bedürfen. B. Braun hält mit 25,3 Prozent eine Sperrminorität.

Darüber hinaus verlangte B. Braun eine Sonderzahlung von 2 Euro je Aktie - während der Dividendenvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat derzeit nur bei 25 Cent je Aktie liegt.

Hintergrund des Streits ist die Ende Februar erzielte Einigung zwischen dem Asklepios-Eigner und Gründer Bernard große Broermann sowie dem Rhön-Klinikum-Gründer Eugen Münch über eine Fusion der beiden Klinikkonzerne. In sie soll B. Braun nach Medienberichten nicht eingebunden gewesen sein. Münch hatte eingewilligt, sein Lebenswerk dem langjährigen Rivalen Asklepios zu übertragen.

Entstehen wird dabei die Nummer zwei unter den deutschen Krankenhausbetreibern nach der Fresenius-Tochter Helios. Asklepios will die ausstehenden Rhön-Aktien zum Stückpreis von 18 Euro übernehmen, sobald die Wettbewerbshüter zugestimmt haben. Mit Münchs Hilfe kommt Asklepios bereits jetzt auf eine knappe Mehrheit bei Rhön-Klinikum. Münch wird am Ende mit einer 16-prozentigen Beteiligung an Asklepios dastehen.

Der Rhön-Vorstand äußerte sich zu dem Streit nicht. Er kündigte an, die beiden Einberufungsverlangen sorgfältig zu prüfen und gegebenenfalls die gesetzlich erforderlichen Maßnahmen einzuleiten.

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

DJG/rio/kla

(END) Dow Jones Newswires

April 20, 2020 03:32 ET (07:32 GMT)

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