Skepsis überwiegt 06.04.2019 21:40:00

Apple-Anleger Warren Buffett mit überraschender Einschätzung zu Apple TV+

Apple-Anleger Warren Buffett mit überraschender Einschätzung zu Apple TV+

"Am liebsten würde ich 100 Prozent an Apple halten", sagte Starinvestor Warren Buffett im August 2018, nachdem er über seine Holding Berkshire Hathaway einmal mehr Aktien des Technologieriesen nachgekauft hatte. Doch zum Jahresstart bekam Buffetts Apple-Euphorie einen gewaltigen Dämpfer, als Apple wegen schwacher Geschäfte in China mit einer Umsatzwarnung an die Öffentlichkeit ging. Das Resultat: Warren Buffett reduzierte seine Beteiligung an dem iKonzern.

Wall Street nicht überzeugt

Nun will Apple der Abhängigkeit vom Smartphonegeschäft den Kampf ansagen - und den Wandel zum Servicekonzern vollziehen. In diesem Zusammenhang präsentierte der Konzern vor wenigen Tagen in einem Rundumschlag seinen Nachrichtendienst Apple News, Apple Arcade, eine Apple-Kreditkarte und den lang erwarteten Streamingdienst Apple TV+. Dabei sparte das Unternehmen nicht an Prominenz: Neben Oprah Winfrey brachte Apples Tim Cook noch zahlreiche andere Hollywood-Größen auf die Bühne, um die neuen Services - und insbesondere das Streaming-Geschäft - zu promoten. Woran Apple aber sparte, waren Informationen. Weder gab es Trailer für die angekündigten Eigenproduktionen, noch nannte das Unternehmen den Preis oder einen genauen Starttermin für den Dienst, mit dem man im Geschäftsfeld von Netflix, Amazon Prime Video & Co. wildern will. Die Wall Street reagierte entsprechend ernüchtert - nicht nur die Analysten des Kreditkartenpartners Goldman Sachs hielten sich mit Begeisterungsausbrüchen über die neuen Dienstleistungsangebote zurück.

Großinvestor Buffett bleibt skeptisch

Und auch Warren Buffett, dessen Holding mit 5,5 Prozent der Apple-Großanteilseigner ist, betrachtet die Apple-Pläne offenbar mit einiger Skepsis. Im Interview mit CNBC erklärte der 88-Jährige, als er zu Apple TV+ befragt wurde: "Ich würde es lieben, wenn sie damit erfolgreich sind, aber das ist ein Unternehmen, das sich einen oder zwei Fehler leisten kann". Dabei riet Buffett dem Unternehmen sogar, "einige Dinge zu tun, die nicht funktionieren". Schließlich wolle keiner "Aktien einer Firma kaufen, die alles richtig machen muss".

Seine Skepsis zu Apples Videostreaming-Plänen begründet Buffett mit der Tatsache, dass die Anzahl der Stunden, die Zuschauer mit Inhalten verbringen, durch die Anzahl der Stunden begrenzt sei, die der Tag habe. Zudem seien bereits zahlreiche Unternehmen in diesem Segment am Markt. "Es gibt einige sehr große Player am Markt, die ihr Geschäft wie ihren Augapfel verteidigen werden", so der Investor mit Blick auf Netflix, Amazon Prime Video & Co. "Die haben sehr viele kluge Leute und viele Ressourcen, um herauszufinden, wie sie noch eine weitere halbe Stunde deiner Zeit bekommen können. […] Dieses Spiel würde ich nicht spielen wollen".



Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Michael Buckner/Getty Images,Daniel Zuchnik/WireImage

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