Trotz iPhone-Booms |
22.07.2015 22:35:39
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Apple-Aktie tief ins Minus gedrückt: Zu hohe Erwartungen
Der Konzern hatte im Ende Juni abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal 47,5 Millionen iPhones verkauft - das waren 35 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Gewinn war sogar um 38 Prozent auf 10,7 Milliarden Dollar nach oben gesprungen.
ANALYST: GUTES QUARTAL, ABER ERWARTUNGEN WAREN HOCH
Apple habe sehr gut abgeschnitten, schrieb Analyst Keith Bachman vom Investmenthaus BMO Capital Markets. Allerdings dürfte am Markt teilweise mit einem iPhone-Absatz von mehr als 50 Millionen Stück gerechnet worden sein. Eine kurzfristig negative Kursreaktion sei daher trotz des weiterhin attraktiven Anlagehintergrundes nachvollziehbar.
Zudem hatte Apple in der Mitteilung zum Quartal keine Zahlen zu Verkäufen seiner im April auf den Markt gebrachten Computer-Uhr genannt. Konzernchef Tim Cook sprach lediglich von einem "großartigen Start" für die Apple Watch, der die eigenen Erwartungen übertroffen habe. Analysten äußerten sich allerdings teils skeptisch.
KEINE ZAHLEN ZUR COMPUTER-UHR - ANALYSTEN UNEINS
Das Geschäft mit der Apple Watch scheine langsam angelaufen zu sein, schrieb Analystin Katy Huberty von der Investmentbank Morgan Stanley in einer Studie. BMO-Analyst Bachman sprach sogar von einem vermutlich enttäuschenden Wachstum. Apple hatte zum Marktstart der Uhr mit Produktionsschwierigkeiten zu kämpfen, so dass die Apple Watch zunächst fast ausschließlich online vorbestellt werden konnte. Inzwischen läuft der Vertrieb auch über die firmeneigenen Apple Stores. Der breitere Vertriebskanal dürfte laut Huberty der Absatzentwicklung nun unter die Arme greifen.
Markus Friebel vom Analysehaus Independent Research äußerte sich in seiner Studie zwar mit Blick auf die Apple Watch positiver als seine Kollegen, sah aber im Umsatzausblick für das laufende Quartal eine Enttäuschung. So stellte Apple einen Umsatz von 49 bis 51 Milliarden Dollar in Aussicht. Am Markt wurde allerdings mit mehr als 51 Milliarden Dollar gerechnet.
EXPERTEN BLEIBEN GRUNDSÄTZLICH OPTIMISTISCH
Sorgen um Apple müsse man sich allerdings nicht machen. Das iPhone sollte auch in den kommenden Quartalen der wesentliche Treiber bleiben, schrieb Friebel. Zudem dürften die Apple Watch sowie neue Dienste wie Streaming-Angebote mittelfristig neue Impulse liefern.
Zudem setzten Experten weiterhin auf das Geschäft in den Schwellenländern. So war das Geschäft in China eine tragende Säule im abgelaufenen Quartal: Die Umsätze wurden im Jahresvergleich mehr als verdoppelt. Mit 13,2 Milliarden Dollar kam mehr als ein Viertel der gesamten Apple-Erlöse aus diesem riesigen Markt.
Einige Anleger schienen sich allerdings zu sorgen, dass die Risiken für Apple wegen der wachsenden Abhängigkeit von der chinesischen Nachfrage zunähmen, schrieb Analyst Andy Perkins von der französischen Bank Societe Generale. Er hält derartige Befürchtungen aber für unangemessen und rechnet mit einer weiterhin starken Nachfrage in Schwellenländern.
/mis/ck/heNEW YORK (dpa-AFX)
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