125 Dollar je Anteilsschein 26.08.2013 12:06:34

Amgen erhöht Offerte bei Onyx auf 10,4 Milliarden Dollar

Damit sicherte sich das weltgrößte Biotechnologieunternehmen zumindest schon mal die Zustimmung der Onyx-Führungsspitze. Die bisherige, etwas niedrigere Offerte hatte der Verwaltungsrat abgelehnt. Jetzt haben die Aktionäre des Bayer-Partners das Wort.

Den Onyx-Aktionären werde jetzt 125 Dollar je Anteil geboten, teilten die beiden Unternehmen am späten Sonntagabend in Thousand Oaks mit. Ende Juni hatte AmgenAktie in den Ring geworfen und war damit bei dem auf Krebs-Medikamente spezialisierten Anbieter Onyx auf Ablehnung gestoßen. Seitdem hatte es Spekulationen und Gerüchte gegeben, dass der weltgrößte Biotechnologiekonzern nachlegen könnte. Dabei war von Preisen von 130 Dollar oder mehr die Rede gewesen.

Der Kurs der Onyx-Aktie kletterte Anfang Juli auf knapp 137 Dollar. Doch wegen der ohnehin schon hohen Bewertung winkten viele andere Interessenten wie Novartis ab. Zuletzt fiel das Papier daher wieder etwas zurück und stand jüngst bei 116,96 Dollar.

AMGEN WILL ZUGRIFF AUF KREBS-MEDIKAMENTE

Mit der neuen Offerte wird Onyx mit 10,4 Milliarden Dollar (7,77 Milliarden Euro) bewertet. Abzüglich der Barreserven des Unternehmens liege der Preis bei 9,7 Milliarden Dollar. Amgen will diesen größtenteils über Kredite finanzieren. Die Transaktion könnte noch im vierten Quartal abgeschlossen werden.

Die Übernahme wäre die zweitgrößte in der Geschichte von Amgen. 2001 hatte es für den Kauf von Immunex noch tiefer in die Taschen gegriffen. Die 1980 gegründete Amgen will mit Onyx vor allem in den stark wachsenden und lukrativen Markt mit Krebs-Medikamenten vordringen. Onyx werde das Wachstum ankurbeln, sagte Amgen-Chef Robert Bradway. Ab 2015 soll der Zukauf dann auch zum Gewinn beitragen.

MIT DEM AUSLAUFEN DER PATENTE WÄCHST DER DRUCK

Da viele große Pharmaunternehmen mit dem Ablauf von Patenten und einem stärkeren Kostendruck kämpfen, kommt es in der Branche immer wieder zu großen Zukäufen. Dabei sind gerade die etablierten Konzerne auf der Suche nach kleineren Unternehmen mit Hoffnungsträgern. Bei Onyx ist dies vor allem das Krebs-Mittel Kyprolis. Dieses war im vergangenen Jahr für die die Behandlung einer seltenen Blutkrebs-Art zugelassen worden. Amgen will jetzt testen, inwieweit der Anwendungskreis ausgebaut werden kann. Analysten trauen dem Mittel bis 2012 einen Umsatz von mehr als drei Milliarden Dollar zu.

Zudem arbeitet Onyx bereits seit Jahren mit Deutschlands größtem Pharmakonzern Bayer bei den Präparaten Stivarga gegen Darmkrebs und Nexavar gegen Leber- und Nierenkrebs zusammen. Beide Mittel trugen im vergangenen Jahr den größten Teil zum Jahresumsatz von Onyx in Höhe von 362 Millionen Dollar bei. Auswirkungen auf die Partnerschaft mit Bayer wird die Übernahme nach Aussage eines Sprechers des Leverkusener Konzerns nicht haben. Die vereinbarten Regelungen würden hiervon nicht tangiert, sagte er.

/zb/fn

THOUSAND OAKS (dpa-AFX)

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