Umsatzeinbußen erwartet |
01.09.2022 22:12:00
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AMD- und NVIDIA-Aktie in Rot: USA erlassen Exportbeschränkungen für KI-Chips
NVIDIA ist bei Verbrauchern vor allem für seine Grafikchips bekannt. Leistungsstarke Grafikprozessoren (GPUs) sind aber auch in der Lage, rasend schnell Rechenschritte für das maschinelle Lernen abzuarbeiten. Von den Exportbeschränkungen sind nach der Erklärung von NVIDIA gegenüber US-Börsenaufsicht SEC die Baureihen A100 und H100 betroffen. Auch der Chiphersteller AMD erklärte, er habe eine ähnliche Verfügung seine GPU-Produktlinie erhalten. Auch hier geht es um Chips, die sich vor allem für KI-Berechnungen eignen.
Die Regierung von Präsident Joe Biden versucht seit Monaten, den High-Tech-Export in Länder wie China und Russland stärker zu regulieren. Zuletzt hatte das Handelsministerium eine Vorschrift eingeführt, die den Export von Chipdesignsoftware blockieren könnte, die für die Herstellung der nächsten Chipgeneration erforderlich ist.
China ist ein wichtiger Markt von NVIDIA. Die Exportbeschränkungen könnten laut der Mitteilung des Unternehmens bis zu 400 Millionen Dollar Quartalsumsatz kosten.
US-Exportbeschränkungen treffen NVIDIA-Aktien hart
Neue Streitigkeiten zwischen den USA und China haben am Donnerstag die Aktien von NVIDIA einbrechen lassen. Die NVIDIA-Aktie verlor im NASDAQ-Handel letztlich 7,67 Prozent auf 139,37 US-Dollar, während AMD-Titel derweil um 2,99 Prozent auf 82,33 US-Dollar nachgaben. Zeitweise fiel die NVIDIA-Aktie auf das Niveau von März 2021 zurück. Damit waren sie der zweitschwächste Wert im technologielastigen Auswahlindex NASDAQ 100.
Die Vereinigten Staaten hatten den Export von Hochleistungschips nach China und Russland beschränkt. Die Boykottmaßnahmen der USA für Hochtechnologie-Exporte nach China eskalierten, hieß es dazu in einer Studie des Analysehauses Evercore ISI. Die jüngsten Handelsrestriktionen der US-Regierung für Hochleistungschips könnten NVIDIA im laufenden Quartal bis zu 400 Millionen US-Dollar Umsatz kosten. Betroffen seien die Profi-Grafikprozessoren A100 und H100. NVIDIA könne am Ende gezwungen sein, an bestimmte Kunden weniger leistungsstarke Komponenten zu liefern.
"NVIDIA gerät im Handelskonflikt zwischen den USA und China, bei dem es unserer Meinung nach im Vordergrund vor allem um die Vorherrschaft im Technologiesektor geht, zwischen die Fronten", schrieb Analyst Ingo Wermann von der DZ Bank. Die US-Behörden begründeten die Exportrestriktionen dem Experten zufolge mit dem Risiko, dass die Chips für militärische Zwecke genutzt werden und damit die nationale Sicherheit der USA gefährden könnten. NVIDIA wolle nun chinesische Abnehmer davon überzeugen, auf Prozessoren auszuweichen, die nicht unter die Ausfuhrbeschränkungen fallen.
"Der regulatorische Eingriff kommt für NVIDIA zu einem schlechten Zeitpunkt, muss der Konzern doch aktuell einen erheblichen Nachfragerückgang bei Gaming-Produkten verkraften", fuhr Wermann fort. Die Datacenter-Sparte weise zwar wegen der hohen Investitionen von US-Rechenzentrenbetreibern sowie von Cloud- und Industrieunternehmen aktuell noch eine sehr hohe Wachstumsdynamik auf. Der Experte erwartet nun aber eine Abschwächung.
Mit dem Kursrutsch am Donnerstag haben die Aktien von NVIDIA inzwischen seit Jahresbeginn gerechnet mehr als die Hälfte ihres Wertes eingebüßt. Der NASDAQ 100 hat in diesem Zeitraum "lediglich" gut ein Viertel verloren.
Das im November vergangenen Jahres erreichte Rekordhoch der NVIDIA-Aktien in Höhe von gut 346 Dollar liegt aktuell in weiter Ferne. Auch aus charttechnischer Sicht ist das Bild eingetrübt. So notiert der Kurs unter wichtigen kurz-, mittel- und langfristigen Durchschnittslinien.
WASHINGTON / NEW YORK (dpa-AFX)
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