Aktien New York: Leicht im Minus - Verschnaufpause nach Kurssprung

    NEW YORK (dpa-AFX) - Die New Yorker Börsen haben am Donnerstag nach ihren Rekordständen vom Vortag leicht nachgeben. Händlern zufolge fehlen dem Markt die entscheidenden neuen Impulse und daher würden zunächst die jüngsten Kursgewinne verdaut. Am Mittwoch hatte vor allem die Entscheidungen der US-Notenbank die Indizes auf Rekordhochs angeschoben. Die Währungshüter hatten überraschend für die meisten Experten den erwarteten Kurswechsel verschoben. Der Aufkauf von Anleihen wird nicht gedrosselt, sondern erst einmal in unverminderter Höhe fortgesetzt.

    Der Leitindex Dow Jones Industrials (Dow Jones) gab nach knapp drei Handelsstunden 0,22 Prozent auf 15.641,77 Punkte ab, während der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) 0,17 Prozent auf 1.722,66 Punkte zulegte. Kurz nach Handelsstart hatte er noch mit 1.729,86 Punkten knapp ein Allzeithoch erreicht. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 (NASDAQ 100) stieg dagegen um 0,18 Prozent auf 3.237,30 Punkte und bleibt nahe seinem Hoch seit fast 13 Jahren. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und auch die Zahlen zur Leistungsbilanz hätten den Markt kaum beeinflusst, sagten Händler. Die im Verlauf veröffentlichten Daten wirkten indes leicht positiv.

    Boeing-Aktien (Boeing) kletterten um 0,83 Prozent auf 119,38 Dollar und waren damit einer der besten Werte im US-Leitindex. Die Anteile an dem Flugzeugbauer knüpften damit an ihren jüngsten steilen Kursanstieg an und eilten erneut auf ein Rekordhoch. Der Konzern hatte einen weiteren Auftrag für die Langversion seines Langstreckenjets 787 "Dreamliner" festgezurrt. Zudem hatte die Lufthansa (Deutsche Lufthansa) neben Airbus auch Boeing mit einem Rekordauftrag beglückt. Ganz an der Dow-Spitze standen die Papiere des Versicherers Travelers, die nach einer Hochstufung um 1,15 Prozent auf 86,90 Dollar zulegten.

    McDonald's (McDonalds) gehörten dagegen mit minus 0,92 Prozent auf 97,80 US-Dollar zu den größten Verlierern im Dow Jones. Dabei gönnt die Schnellrestaurantkette ihren Aktionären eine höhere Ausschüttung. Die Quartalsdividende wurde um 5 Prozent auf 81 Cent angehoben. Börsianer hatten aber mit 87 Cent deutlich mehr erwartet.

    Bei JPMorgan (JPMorgan ChaseCo) hat das Debakel um einen 6,2 Milliarden Dollar hohen Spekulationsverlust indes ein Nachspiel. Mehrere Aufsichtsbehörden in den USA und Großbritannien haben Strafen über rund 920 Millionen Dollar gegen die größte amerikanische Bank verhängt. Die Aktie verlor 1,22 Prozent auf 52,76 Dollar. Ebenfalls nach unten ging es für die Papiere von Walt Disney. Sie verloren nach einer Abstufung durch Morgan Stanley 2,10 Prozent auf 65,70 Dollar und waren damit schlechtester Dow-Wert.

    An der Technologiebörse Nasdaq standen Oracle-Aktien im Fokus. Die Papiere des Softwareherstellers bröckelten nach der Präsentation ihrer Bilanz für das erste Geschäftsquartal um 0,35 Prozent auf 33,76 Dollar ab. Der Konzern hatte in der Zeit zwischen Juni und August weiterhin unter rückläufigen Umsätzen in der Hardware-Sparte gelitten, während das Software-Geschäft zugelegt hatte. Börsianer bemängelten aber vor allem den Ausblick, der unter den Erwartungen gelegen habe./zb/he