AKTIEN IM FOKUS: Europäische Versicherer reagieren kaum auf Stresstest

    FRANKFURT/ZÜRICH/MAILAND (dpa-AFX) - Europäische Versicherer wie Generali (Assicurazioni Generali), Munich Re (Muenchener Rueckversicherungs-Gesellschaft), Swiss Re (Schweizerische Rueckversicherungs-Gesellschaft) und auch die Allianz haben am Montag kaum auf die Ergebnisse des Stresstests für Versicherer reagiert. Gegen 14.40 Uhr, also eine knappe Stunde nach Veröffentlichung der Ergebnisse, lag der entsprechende Branchenindex Stoxx 600 Insurance nach wie vor im Minus und gab 0,32 Prozent ab. Das Branchenbarometer hatte in der vergangenen Woche aber gut 7 Prozent zugelegt, so dass einige Anleger laut Börsianern nun erst einmal Gewinne einstreichen.

 

    Wie die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa mitteilte, bekäme jeder zehnte Versicherer in Europa bei einer schweren Krise ernsthafte Probleme mit den künftigen Kapitalvorschriften. Dies geht aus dem zweiten Stresstest für die Branche hervor. Händler zeigten sich aber einig, dass es sich dabei um einen "Non-Event" handelt. Wichtiger seien im vergangenen Sommer die Ergebnisse des Bankenstresstest gewesen, sagte ein Marktteilnehmer. Außerdem geht er davon aus, dass mit den zehn Prozent, die als mögliche Problem-Kandidaten genannt wurden, nicht die großen börsennotierten deutschen Versicherer gemeint sind.

 

    Die US-Bank JPMorgan hatte sich zuvor noch zum italienischen Generali-Konzern geäußert. Operative Fortschritte des Versicherers würden von der Schuldenkrise überschattet, schrieb Analyst Andreas de Groot van Embden. Generali sei besonders empfindlich wegen seiner Beteiligungen im Finanzsektor. Die Aktie stand aber mit einer Seitwärtsbewegung nach Veröffentlichung der Testergebnisse stellvertretend für die geringe Reaktion anderer großer Versicherer. Wegen der schwachen Finanzmärkte im zweiten Quartal hatte de Groot van Embden seine Gewinnschätzungen wie auch sein Kursziel gesenkt, was für den Kursverlust von 1,01 Prozent verantwortlich gemacht wurde./rum/ag