Aktien Frankfurt: Schwach - Kursverluste der US-Börsen

    Die Titel der Deutschen Bank <DBK.ETR> fielen belastet von Gewinnmitnahmen und Kurseinbußen der US-Banken um 2,59 Prozent auf 47,10 Euro und zählten zu den schwächsten DAX-Werten. Einen Zusammenhang zwischen den Bespitzelungsvorwürfen und dem Kursverlust wollten Händler und Analysten nicht herstellen. "Es besteht kein direkter Zusammenhang zwischen den Vorwürfen und dem aktuellen Kursabschlag", sagte etwa Analyst Olaf Kayser von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Er führte die Abschläge vielmehr auf Gewinnmitnahmen zurück. "Die Aktie ist in den vergangenen Tagen gut gelaufen." Mitte Mai war der Titel noch bis auf 36,63 Euro gefallen.

    Die Aktien von Bayer <BAY.ETR> fielen vor der Entscheidung der US-Behörde FDA über eine Zulassung des Hoffnungsträgers Xarelto um 0,99 Prozent auf 39,16 Euro. Zuletzt hatte ein Expertengremium der amerikanischen Arzneimittelbehörde zugunsten des Thrombose-Mittels des Chemie- und Pharmakonzerns gestimmt und die FDA folgt in aller Regel den Empfehlungen ihrer Expertengremien. Das Thrombosemittel ist neben dem Krebsmedikament Nexavar für Bayer das wichtigste neue Mittel in der Pharmasparte. Bayer traut dem Mittel, das für mehrere Indikationen zur Anwendung kommen soll, weltweit Spitzenumsätze von mehr als zwei Milliarden Euro zu. Ein Händler sagte: "Die Entscheidung dürfte die Bayer-Aktie spürbar bewegen, wobei der Markt derzeit eher von einer positiven Entscheidung ausgeht."

  Die Titel von Beiersdorf <BEI.ETR> gaben 1,47 Prozent auf 33,60 Euro nach. Henkel <HEN3.ETR> verloren 0,89 Prozent auf 21,94 Euro. Händler verwiesen auf einen Bericht im "Wall Street Journal" (WSJ), demzufolge der US-Konkurrent Procter & Gamble <PG.NYS> <PRG.FSE> einen vorsichtigen Gewinnausblick für das kommende Geschäftsjahr geben dürfte. Ein Händler sagte: "Das wäre zwar keine Überraschung, dürfte aber den Aktien der beiden deutschen Konsumgüterhersteller heute auch nicht helfen".

     Der angeschlagene Autozulieferer Schaeffler arbeitet nach Medienberichten an einem neuen Rettungskonzept. Der Plan sehe vor, Schaeffler mit Continental <CON.ETR> zu fusionieren, berichtet das "Manager Magazin" in seiner neuesten Ausgabe. Dem Bericht zufolge ist auch die bayerische Staatsregierung bei dem Konzept im Boot. Die Staatskanzlei dementierte die Berichte. Die Conti-Aktien fielen um 1,11 Prozent auf 23,25 Euro. Die ebenfalls im MDAX notierten MTU-Titel <MTX.ETR> rutschten um 5,59 Prozent auf 23,32 Euro. Händler verwiesen vor allem auf charttechnische Gründe.

    Im TecDAX <TDXP.ETR> brachen centrotherm photovoltaics <CTN.ETR> um 8,19 Prozent auf 29,60 Euro ein. Laut Händlern platzierte die Commerzbank im Auftrag der centrotherm-Großaktionäre TCH und Autenrieth 2,2 Millionen Aktien des auf Solartechnik spezialisierten Anlagenbauers zu einem Preis von 27 bis 29 Euro je Stück. Die Bücher sollen an diesem Donnerstag vor Markteröffnung geschlossen worden sein. "Das sollte den Aktienkurs erst einmal deckeln", kommentierte ein Händler.

    Aktien von Infineon Technologies <IFX.ETR> fielen um 4,93 Prozent auf 2,22 Euro. Der Halbleiter-Konzern beantragte einem Pressebericht zufolge eine staatliche Bürgschaft über rund 500 Millionen Euro. Der Chipkonzern müsse alte Verbindlichkeiten im Volumen von rund 600 Millionen Euro und Kreditlinie von rund 50 Millionen Euro refinanzieren, sagte ein Händler, so dass eine solche Anfrage möglich sei.

    Zahlreiche Aktien werden ex Dividende gezahlt: Praktiker <PRA.ETR> schüttet 0,10 Euro je Aktie an die Anteilseigner aus, Fraport <FRA.ETR> 1,15 Euro je Aktie und Salzgitter <SZG.ETR> 1,40 Euro je Aktie. Auch Itelligence <ILH.ETR>, Amadeus FiRe, telegate <TGT.ETR> und HOMAG <HG1.ETR> werden ex Dividende gehandelt./sf/gl