03.10.2008 09:27:00
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Aktien Frankfurt Eröffnung: Uneinheitlich - Warten auf US-Paket und Daten
Der Markt wartet auf die Abstimmung des US-Repräsentantenhauses zum Rettungspaket, nachdem der Senat bereits zugestimmt hatte. Die Mehrheit ist nicht gesichert. Die demokratische Sprecherin in der Parlamentskammer, Nancy Pelosi, warnte vor einer übereilten Abstimmung am Freitag, die erneut in einem Debakel enden könnte. Für Bewegung dürften am Nachmittag die US-Arbeitsmarktdaten sorgen. Die als Indikator geltenden ADP-Daten deuteten am Dienstag auf sinkende Beschäftigung im Privatsektor hin, die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren zudem gestiegen.
An der DAX-Spitze kletterten Hypo Real Estate (HRE) um 8,29 Prozent auf 5,75 Euro. Der Rettungsplan für den angeschlagenen Hypothekenfinanzierer steht. Die Finanzindustrie einigte sich in der Nacht zum Freitag auf die Verteilung der Lasten in Milliardenhöhe, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur dpa aus Teilnehmerkreisen in Frankfurt. Auch die Europäische Kommission gab grünes Licht für das geplante milliardenschwere Rettungspaket. Händler zeigten sich leicht positiv. "Es wurde zwar erwartet, dass sich die EU nicht gegen das Rettungspaket stellen würde. Nach zuletzt aufkeimenden Gerüchten um ein Scheitern ist dies aber nun positiv", sagte ein Börsianer.
Für Aktien von Daimler ging es um 0,79 Prozent auf 31,455 Euro nach oben. Der Autobauer sieht sich umgarnt von potenziellen Investoren aus Asien. Namhafte Adressen aus dem Nahen Osten und Asien hätten sich dem Konzern als schützende Anker-Investoren angeboten, um eine feindliche Übernahme zu verhindern, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche der "Financial Times". Händlern zufolge ist dies leicht positiv für die Stimmung.
Unterdessen verloren Deutsche Börse-Titel 0,09 Prozent auf 66,72 Euro. Der Hedgefonds und Deutsche-Börse-Großaktionär TCI hat vom Frankfurter Marktbetreiber die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung gefordert. Einziger Tagesordnungspunkt sei der Widerruf der Bestellung von Aufsichtsratschef Kurt Viermetz als Mitglied des Kontrollgremiums.
Unterdessen stürzten Premiere um 48,44 Prozent auf 4,78 Euro in die Tiefe. Der Bezahlfernsehsender rechnet in diesem Jahr mit einem Verlust und trennt sich von seinem Finanzvorstand. "Das sind sehr negative Nachrichten für Premiere", sagte ein Börsianer. Spekulationen auf eine Übernahme durch News Corp. seien nun das einzige, was der Aktie Unterstützung gebe. Goldman Sachs stellte in einer ersten Reaktion sein Ziel und die Schätzungen unter Beobachtung.
Bei den Technologietiteln büßten Conergy 3,81 Prozent auf 5,30 Euro ein. Händler verwiesen auf eine negative Studie als Belastung. Die UBS hat das Kursziel für die Aktien des Solarunternehmens von 8,20 auf 4,50 Euro gekappt und die Einschätzung auf "Sell" belassen./dr/mur/
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