Aktien Frankfurt: Dax rutscht ins Minus

FRANKFURT (dpa-AFX) - Den Anlegern in Frankfurt sind am Donnerstag enttäuschende Wirtschaftsdaten aus der Eurozone aufs Gemüt geschlagen. Nachdem der Dax am Morgen noch deutlich im Plus lag, rutschte er bis zum Nachmittag ins Minus. Der DAX notierte zuletzt 0,47 Prozent tiefer bei 9614,99 Punkten.

Der MDAX der mittelgroßen Werte konnte sich derweil halten und rückte um 0,27 Prozent auf 19 332,22 Punkte vor. Der Technologiewerte-Index TecDAX sank um 0,22 Prozent auf 1743,98 Punkte. Der Eurozone-Leitindex EuroSTOXX 50 stand praktisch unverändert bei rund 3100 Punkten.

DAX IM JAHR 2015 WIEDER AUF NULL

Am Morgen war der Dax gestützt von positiven Vorgaben der Übersee-Börsen sowie unerwartet freundlichen Wirtschaftsdaten aus China noch um mehr als 1 Prozent auf knapp 9800 Punkte gestiegen. Auch die Einigung im US-Haushaltsstreit hatte für Entspannung gesorgt.

Dagegen hat sich die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone im September zum dritten Mal in Folge eingetrübt. In Deutschland, Italien und Spanien fielen die Indikatoren zurück, liegen aber immer noch deutlich im Expansionsbereich. Positiv überraschte nur Frankreich. Das sorgte für fallende Kurse.

Die Bekanntgabe der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA hatte dagegen kaum Auswirkung auf die Kurse. Die Zahl der Anträge ist etwas deutlicher gestiegen als erwartet. Die Wall Street wird leicht im Plus erwartet.

K+S SEHR FEST NACH NEUEN ÜBERNAHMESPEKULATIONEN

Aus Unternehmenssicht stand K+S (K+S) im Anlegerfokus. Die Aktien des Salz- und Düngerherstellers reagierten mit einem Plus von 3,93 Prozent auf aktuelle Übernahmespekulationen und waren damit Spitzenreiter im Dax. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtete, arbeitet der kanadische Konzern Potash hinter den Kulissen weiter unbeirrt an einer freundlichen Übernahme des Kasseler Unternehmens. Sollte der Pressebericht zutreffen, widerspräche er all dem jüngsten Gerede über ein erlahmendes Kaufinteresse oder ein bevorstehendes feindliches Übernahmenangebot von Potash, sagte ein Händler am Morgen.

Nach zuletzt massiven Verlusten im Zuge des Volkswagen-Skandals um manipulierte Abgaswerte schwankten die Papiere der Autobauer am Donnerstag erheblich. VW-Vorzugsaktien (Volkswagen vz), die am Vormittag noch um mehr als 5 Prozent angezogen hatten, verloren zuletzt 5 Prozent. Die Titel von Daimler und BMW mussten nach anfänglich starken Gewinnen ebenfalls viele Federn lassen und lagen zuletzt beide leicht im Minus.

ANALYSTENKOMMENTARE TREIBEN DEUTSCHE BÖRSE UND HEIDELCEMENT

Zu den Top-Werten im Dax zählten die Deutsche Börse und HeidelbergCement. Sie profitierten von positiven Analystenstudien und legten um 3,86 beziehungsweise 2,75 Prozent zu.

Zudem gab es am Donnerstag einen Börsengang, der durchwachsen ausfiel: Der Internetportal-Anbieter Scout24 brachte seine Aktien an die Börse. Die Erstnotiz belief sich auf 30,75 Euro. Zuletzt wurden die Papiere allerdings unter dem Ausgabekurs von 30 Euro bei 29,60 Euro gehandelt. An Scout24 ist die Deutsche Telekom beteiligt. Deren Aktien waren mit einem Verlust von 2,90 Prozent Schlusslicht im Dax./edh/

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--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---