CDAX
17.10.2011 15:07:32
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Aktien Frankfurt: Dax im Minus - 'Nervoses Hin und Her', Schuldenkrise im Fokus
De Schutter sagte, die Anleger seien wieder zunehmend verunsichert, nachdem der Dax zuletzt innerhalb von fast zwei Wochen immerhin um beinahe 1.000 Punkte zugelegt hatte. Auf die Stimmung drückte Börsianern zufolge etwa, dass die Bundesregierung die Erwartungen an den EU-Gipfel am nächsten Sonntag zur Euro-Schuldenkrise gedämpft hatte. Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert rechnet Berlin nicht mit dem großen Befreiungsschlag und einer Lösung aller Probleme. Am Wochenende hatte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble noch bekräftigt, dass die Euro-Länder bis zum Gipfel ein umfassendes Paket zur Lösung der Schuldenkrise vorlegen wollen.
SGL SCHNELLEN HOCH - 'SPIEGEL': BMW WILL Aktien KAUFEN
Unter den Einzelwerten fielen die Papiere von SGL Group (SGL Carbon) auf, die um 9,66 Prozent auf 41,660 Euro nach oben sprangen. Dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zufolge will BMW Aktien des hessischen Carbon-Herstellers kaufen und damit den Konkurrenten Volkswagen (VW) in die Schranken weisen. Ein BMW-Sprecher hatte dies am Sonntag als Spekulation und bezeichnet und den Bericht nicht kommentiert. BMW-Großaktionärin Susanne Klatten hält dem Nachrichtenmagazin zufolge bereits einen Anteil von rund 29 Prozent an SGL. Falls nun auch der Münchener Autobauer selber zukaufen sollte, könnte die Börsenaufsicht dies einem Händler zufolge als Interessenzusammenführung werten, die ein Übernahmeangebot für den Kohlenstoffspezialisten auslösen dürfte.
Bei den im Dax gelisteten Automobilwerten fielen die Reaktionen wesentlich moderater aus. BMW fielen um 0,90 Prozent auf 55,93 Euro vor. Analystin Yasmin Moschitz von der Commerzbank hatte in einem Kommentar mit Blick auf die Münchener geschrieben: "Wir können zwar nicht ausschließen, dass BMW bei SGL einsteigt. Allerdings wäre ein solcher Schritt aus operativer Sicht nur wenig sinnvoll." Die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) (Volkswagen vz) legten indes um 0,57 Prozent auf 114,95 Euro zu, Daimler-Titel verloren 1,15 Prozent auf 37,385 Euro und schlugen sich damit klar schlechter als der Gesamtmarkt.
HEIDELBERGCEMENT AN DER DAX-SPITZE
Zu den besten Dax-Werten zählten indes die Aktien von HeidelbergCement mit einem Aufschlag von knapp einem Prozent. Ein Analyst verwies auf die jüngste Kapitalmarktveranstaltung des Baustoffkonzerns. Die Aussagen zum dritten Quartal hätten gezeigt, dass das Unternehmen auf einem guten Wege sei.
Im MDax zeigten sich neben SGL auch die Aktien von Wacker Chemie mit plus 4,41 Prozent auf 79,36 Euro stark. Ein Händler sprach von "Short covering" - das bedeutet, dass sich Marktteilnehmer, die auf fallende Kurse gesetzt haben, nun mit Aktien eindecken. Wacker gehöre zu den Werten mit der höchsten Leerverkaufsquote unter den Werten, die er beobachte, sagte der Händler.
DEUTZ SEHR FEST NACH CFO-AUSSAGEN
Um 3,66 Prozent auf 4,509 Euro verteuerten sich die Titel von Deutz (DEUTZ). Dies führten Marktteilnehmer wiederum auf Aussagen von Finanzchefin Margarete Haase in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zurück. Demnach laufen die Geschäfte des Maschinenbauers "herausragend", der August war Haase zufolge ein Spitzenmonat bei den Auftragseingängen gewesen. Dagegen büßten die Aktien des Verkehrstechnikkonzerns Vossloh 3,50 Prozent auf 74,65 Euro ein. Zeitweise sackten sie bis auf 73,35 Euro ab. Zur Begründung verwiesen Händler auf Berichte, wonach der Großaktionär Heinz Hermann Thiele nicht daran interessiert ist, seinen Anteil an Vossloh aufzustocken. Immer wieder war spekuliert worden, der Eigentümer des Bremsenherstellers Knorr-Bremse könne seinen Anteil von mehr als 15 Prozent noch weiter ausbauen. Diese Spekulation habe jetzt einen Dämpfer bekommen und das belaste die Aktie, kommentierten Händler.
Solarwerte mussten schließlich im Technologiewerte-Index deutliche Verluste hinnehmen. Solarworld (SolarWorld) etwa rutschten am Ende um mehr als sieben Prozent ab. Ein Börsianer verwies auf eine Gewinnwarnung des Konkurrenten Canadian Solar. Dies zeige einmal mehr die Schwäche des ganzen Sektors, kommentierte er./chs/gl
--- Von Christian Schultz, dpa-AFX ---
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