15.07.2009 15:21:00
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Aktien Frankfurt: DAX fest – US-Daten stützen Aufwärtsbewegung
"Die Aufwärtsbewegung geht mir schon fast wieder ein bisschen schnell", sagte Marktstratege Hans-Jürgen Delp von der Commerzbank. Bislang sei erst etwa ein Prozent der US-Berichtssaison vorbei und zum Ende der Woche müsse sich zeigen, ob die übrigen Banken die hohen Erwartungen erfüllen könnten. "Und dann kommt noch die ganze Industrie hinterher", ergänzte der Experte. Am Nachmittag würden Daten zur US-Industrieproduktion weitere Hinweise auf die Entwicklung geben.
Unter den Favoriten im DAX waren MAN <MAN.ETR> mit plus 3,49 Prozent auf 45,93 Euro zu finden. Der Nutzfahrzeughersteller wird bei dem chinesischen Konzern Sinotruk mit 25 Prozent einsteigen und dafür 560 Millionen Euro zahlen. Händler werteten die Nachricht einhellig als positiv. "Expansion in China ist nie schlecht", sagte ein Börsianer. Das sei einer der wenigen Märkte, auf denen noch etwas abgesetzt werden könne und Sinotruk sei zudem einer der führenden Lkw-Anbieter in China.
Gefragt waren weiterhin Finanzwerte. Für Deutsche Bank-Titel <DBK.ETR> ging es um 2,37 Prozent auf 47,80 Euro hoch, Commerzbank <CBK.ETR> stiegen um 1,73 Prozent auf 4,995 Euro. Neben den erwarteten US-Bilanzen verwiesen Händler auf einen Bericht des Anlegermagazins "Platow Brief", demzufolge die Deutsche Bank nach Goldman Sachs <GS.NYS> <GOS.FSE> die nächste Großbank sein dürfte, die "mit guten Zahlen auftrumpft". Titel der Deutschen Börse <DB1.ETR> profitierten von überraschend guten Zahlen des Konkurrenten London Stock Exchange (LSE) <LSE.ISE> <LS4A.FSE> und kletterten um 2,56 Prozent auf 54,87 Euro.
Auch die Diskussion um Porsche <PAH3.ETR> und Volkswagen (VW) <VOW.ETR> <VOW3.ETR> ließ die Anleger nicht los. VW berief Konzernkreisen zufolge für den 23. Juli eine Sondersitzung des Aufsichtsrats ein. Händler verwiesen zudem auf Berichte über eine Kapitalerhöhung von Porsche um bis zu fünf Milliarden Euro. Porsche-Titel sackten daraufhin bis auf 46,15 Euro ab – zuletzt stand noch ein Minus von 1,71 Prozent auf 49,00 Euro zu Buche. VW gewannen 5,76 Prozent auf 244,30 Euro.
Bayer <BAY.ETR> schwächelten mit minus 0,54 Prozent auf 36,66 Euro und verdauten immer noch die schlechten Nachrichten vom Vorabend zum Thrombosemittel Rivaroxaban. Der Pharma- und Chemiekonzern rechnet nun nicht mehr im laufenden Jahr mit einer Zulassung seines Hoffnungsträgers in den USA. Unterdessen hielten sich im MDAX Gerresheimer <GXI.ETR> trotz einer Gewinnwarnung mit 4,68 Prozent auf 16,54 Euro im Plus. Die Gewinnwarnung kommt nach Ansicht eines Händlers nicht völlig unerwartet. Einige Analysten hätten bereits mit einem solchen Schritt gerechnet.
Technologiewerte und allen voran Infineon Technologies <IFX.ETR> profitierten von positiven Zahlen und Aussagen des weltgrößten Chipherstellers Intel <INTC.NAS> <INL.FSE>. Zudem könnte Infineon der DZ BANK zufolge wieder in den DAX zurückkehren. Die Aktien kletterten um 4,33 Prozent auf 3,015 Euro./dr/la
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