20.01.2010 09:24:15

AKTIE IM FOKUS: Deutsche Börse schwach bei L&S - Abschreibungsbedarf

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktie der Deutschen Börse (Deutsche Boerse) hat am Mittwoch nach Aussagen über einen Abschreibungsbedarf bei ihrer US-Börsentochter International Securities Exchange (ISE) vorbörslich nachgegeben. Beim Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz (L&S) büßte sie bis 8.40 Uhr 0,93 Prozent auf 54,47 (Xetra-Schluss: 54,98 Euro) Euro ein. Der X-Dax stand zugleich bei 5.964,70 Punkten und damit 0,20 Prozent unter dem Xetra-Schluss des deutschen Leitindex (DAX) am Dienstag.

    Wie die Deutsche Börse am Vorabend mitteilte, schreibt sie 420 Millionen Euro auf ihre US-Optionsbörse ISE ab. Aufgrund einer damit in Zusammenhang stehenden Steuerentlastung in Höhe von erwarteten 180 Millionen Euro dürfte der Konzernüberschuss im abgelaufenen Jahr somit mit rund 200 Millionen Euro belastet werden, hieß es. Verantwortlich für die Abschreibung sei ein Umsatzrückgang bei der ISE. Die nicht zahlungswirksame Abschreibung beeinflusse aber nicht die für das Kreditprofil wichtigen Kennzahlen wie etwa den Zinsdeckungsgrad, hieß es. Zudem informierte der Marktbetreiber für 2009 eine Dividende in Höhe von 2,10 Euro je Aktie zahlen zu wollen.

    Ein Händler sagte zu: "Die Belastung kommt nicht ganz unerwartet, nachdem bereits die NYSE Euronext und die LSE Wertberichtigungen auf ihre zugekauften Börsen Euronext und Borsa Italiana vornehmen mussten. Die Aktie der Deutschen Börse dürfte aber dennoch zum Handelsstart unter Druck geraten."

    Analyst Martin Price von Merrill Lynch beließ die Aktie trotz des Wertberichtigungsbedarfs auf "Buy" mit einem Kursziel von 65,00 Euro. Da es sich bei der Abschreibung auf ISE nur um einen Einmal-Effekt handele und die Deutsche Börse zudem für 2009 eine Dividende von 2,10 Euro und damit auf Vorjahresniveau in Aussicht stellt, ändere die Mitteilung nichts an seiner Einschätzung für die Aktie, schrieb Price. "Wir glauben weiterhin daran, dass die Deutsche Börse gut aufgestellt ist, aus einer zyklischen Erholung der Handelsvolumina und aus dem strukturellen Wachstum im Derivate-Segment und den Dienstleistungen im Nachhandel Kapital zu schlagen", ergänzte er. Auch für einen anderen Analyst kam die Nachricht nicht gänzlich unerwartet, sei aber letztlich negativ./ck/fat

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