AKTIE IM FOKUS 3: Takkt büßen fast zehn Prozent ein - Haniel will Anteil senken

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Sorgen um eine bevorstehende Aktienplatzierung haben die Takkt-Aktien (TAKKT) am Dienstag unter Druck gebracht. Zum Handelsschluss büßten die Papiere des Büromöbelversenders 9,51 Prozent auf 11,610 Euro ein, womit sie Schlusslicht im 1,20 Prozent schwächeren SDax (SDAX) waren. Zwischenzeitlich waren die Aktien sogar bis auf 11,365 Euro und damit den niedrigsten Stand seit über drei Monaten abgesackt.

    Großaktionär Haniel will über Kapitalmarkttransaktionen seine Anteile an Takkt von bisher 70,44 auf bis zu 50,01 Prozent reduzieren. Entsprechend große Befürchtungen hegen Marktakteure wegen umfangreicher Platzierungen, die das Kaufinteresse der Anleger zunächst dämpfen dürften. Angesichts der Verschuldung von Haniel kommt der Schritt einem Börsianer zufolge nicht vollkommen überraschend. Positiv sollte sich die Steigerung des Streubesitzes auswirken.

DZ BANK: FEHLENDER ZEITPLAN SCHÜRT UNSICHERHEIT

    Analyst Thomas Maul von der DZ Bank sieht die Ankündigung dagegen durchaus als Überraschung, denn im Zuge einer angekündigten Anteilsreduzierung an Celesio Ende 2012 sei Takkt als Teil der geplanten Schuldensenkung nicht genannt worden. Dass Haniel nun keinen Zeitplan genannt habe, könnte ebenfalls für Unsicherheit sorgen. Positiv ist allerdings auch für Maul der signifikant steigende Streubesitz.

    Laut Commerzbank-Analyst Daniel Gleim ist das Geschäftsmodell des Büroausstatters mit Zukäufen und der internationalen Expansion bisher stark auf Haniels Philosophie ausgerichtet gewesen. Eine vollständige Trennung des Großaktionärs von Takkt sei deshalb unwahrscheinlich. Mit dem zunehmenden Streubesitz dürften die Tagesumsätze steigen. Dies mache die Aktie mittelfristig attraktiver. Wegen des gebremsten organischen Umsatzwachstums bleibe er vorerst aber an der Seitenlinie. Gleim bewertet die Aktien mit "Hold" und einem Kursziel von 13 Euro./edh/fat/rum/gl/jha/