11.10.2013 22:51:39
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AKTIE IM FOKUS 2: JPMorgan kaum verändert - Erster Verlust für Konzernchef Dimon
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Titel von JPMorgan (JPMorgan ChaseCo)
Die Vergangenheit hat die erfolgsverwöhnte Großbank doch noch schmerzhaft eingeholt. Das Institut, das selbst auf dem Höhepunkt der Finanzkrise noch Gewinne geschrieben hatte, war im dritten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Schuld waren milliardenschwere Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten. Analysten hatten bereits mit den hohen Belastungen gerechnet. Zudem hielten sich die zwischenzeitlichen Kursverluste in Grenzen, da das bereinigte Ergebnis im dritten Quartal etwas über den Erwartungen von Analysten gelegen hatte.
ERSTER VERLUST SEIT AMTSANTRITT
Für Vorstandschef Jamie Dimon ist es der erste Verlust seit seinem Amtsantritt 2006. Der "König der Wall Street" hatte JPMorgan in den vergangenen drei Jahren von einem Rekordgewinn zum nächsten geführt. Doch seit dem Bekanntwerden eines milliardenschweren Spekulationsdebakel einer Londoner Abteilung im vergangenen Jahr steht er unter Beschuss. Im Frühjahr überstand er einen Misstrauensantrag von kritischen Aktionären.
Dimon habe JPMorgan zwar nach dem Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 wieder auf den Pfad der finanziellen Stabilität zurückgeführt, sagte Marktstratege Ishaq Siddiqi von ETX Capital. Dennoch werfe seine begrenzte Übersicht über bestimmte Geschäfte Fragen über die Zukunft von JPMorgan auf.
EXPERTE: BANK KANN KOSTEN FÜR DIE RECHTSSTREITIGKEITEN GUT SCHULTERN
Gleichwohl könne die Bank die Kosten für die Rechtsstreitigkeiten gut schultern, ohne dass der Gewinn im kommenden Jahr deutlich geschmälert werden müsste. Siddiqi verwies auf die Marktkapitalisierung von knapp 200 Milliarden US-Dollar. "So lange, wie JPMorgan seine Rechnungen bezahlen kann, ist der Markt nicht zu besorgt über die Zukunft der Bank", meinte der Experte.
Für Anleihen-Analyst Oliver Piquardt von der DZ Bank signalisiert die deutliche Aufstockung der Rückstellungen für Rechtsrisiken, dass JPMorgan mit einer unmittelbar bevorstehenden Einigung rechnet. Sollte diese dann in der Tat zustande kommen, dürfte ein Großteil der daraus resultierenden Belastungen bereits "abgearbeitet" sein.
STARKE GESCHÄFTSFELDER
Analyst Erik Oja von S&P Capital IQ hielt an seiner besonders deutlichen Kaufempfehlung für die Aktien fest ("Strong Buy"). Das Investmentbanking und die Vermögensverwaltung seien starke Geschäftsfelder. Das Kursziel sieht er bei 61 Dollar.
Ende September hatte sich indes ein anderer Analyst skeptisch zu der Berichtssaison der US-Banken geäußert. Dieses Quartal werde wohl das herausfordernste, das die Branche seit Beginn ihrer Erholung vor mehr als zwei Jahren erlebt habe. Die Zinsen seien erschreckend hoch angesprungen. Dies dämpfe die Handelsergebnisse und lähme die Immobilienfinanzierung, die in der ersten Jahreshälfte noch an Dynamik gewonnen habe./la/he
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