06.01.2015 18:42:47
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AKTIE IM FOKUS 2: BMW erholt sich nach China-Rückschlag
(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die wegen Ärger in China arg gebeutelten BMW-Aktien (BMW) haben sich am Dienstag wieder nach oben gekämpft. Händler sprachen von einer Kurserholung nach der scharfen Korrektur der vergangenen Tage. Fundamentale Nachrichten werteten Börsianer dagegen als "neutral": Die erneuten Rekordverkäufe bei der Nobeltochter Rolls-Royce seien schön, aber weniger relevant für den Münchener Mutterkonzern, sagte ein Händler. Auch die Absatzzahlen aus den USA seien wenig überraschend und kaum kursrelevant.
Die Papiere des Münchener Autobauers verteuerten sich um 0,88 Prozent auf 85,83 Euro. Damit zählten sie zu den größten Gewinnern im deutschen Leitindex DAX. Dieser schloss nach einer wilden Berg- und Talfahrt nahezu unverändert.
ANLEGER SETZEN AUF KURSVERLUSTE
In den vergangenen drei Handelstagen hatte die Aktie sechseinhalb Prozent verloren. Streitigkeiten mit chinesischen Autohändlern um Verkaufsziele in dem Land hatten das Papier unter Druck gebracht und Profianleger dazu veranlasst, auf weiter fallende Kurse zu setzen. Die Zahl der verliehenen Aktien stieg seit Anfang Dezember um 57 Prozent, wie Daten des Investmentdienstleisters Sungard zeigen.
Professionelle Anleger leihen sich Aktien und verkaufen diese direkt wieder, um auf diesem Wege von fallenden Kursen zu profitieren. Sie spekulieren darauf, die Papiere später billiger zurückkaufen zu können. Die Differenz können sie dann als Gewinn einstreichen.
'SHORT-SQUEEZE' KÖNNTE BMW-PAPIEREN HELFEN
Viele professionelle Marktteilnehmer seien derzeit negativ gestimmt und setzten auf weiter fallende Kurse, schrieben die Experten von Sungard. Bei einer überraschenden Kurserholung werden solche Positionen allerdings oftmals schnell wieder aufgelöst, was den Kursanstieg beschleunigt. Börsianer sprechen dann von einem "Short-Squeeze".
Aus charttechnischer Sicht seien BMW-Papiere bei 85 Euro gut unterstützt und das begünstige eine Erholung, ergänzte ein Börsianer.
Mit Blick auf die Autoverkäufe im Dezember in den USA sah Analyst Sascha Gommel von der Commerzbank keine starken Impulse. Die BMW-Gruppe hatte im 9,4 Prozent im Jahresvergleich zugelegt. Insgesamt waren die Autoverkäufe auf dem US-Markt um 10,8 Prozent gestiegen.
AUTOWERTE ALLGEMEIN GEFRAGT
In den USA blicken die deutschen Autobauer ganz allgemein auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr zurück: So hatte Daimler dort so viele Autos wie noch nie verkauft. Auch die Marke Volkswagen kommt langsam wieder in die Spur. Deutlich besser als für VW war es für die Konzerntöchter Audi und Porsche gelaufen. Händler verwiesen jedoch allgemein darauf, dass die Absatzzahlen der deutschen Hersteller im Dezember - mit Ausnahme von Audi - hinter denen der US-Wettbewerber zurückgeblieben seien. Auch die Absatzzahlen von Daimler wertete Analyst Gommel als neutral; er sprach lediglich von positiven Impulsen für die VW-Gruppe.
Im Dax zählten Autowerte allgemein zu den Favoriten: die Vorzüge von Volkswagen (VW) (Volkswagen vz) kletterten am Ende um 0,62 Prozent ins Plus. Daimler-Papiere (Daimler) verteuerten sich um 0,66 Prozent. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Autos & Parts kämpfte sich mit 0,26 Prozent ins Plus. Autowerte waren damit europaweit einer der besten Sektoren und klar besser als der breite Markt./fat/das/stb/mis/he
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