05.08.2016 18:06:39
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AKTIE IM FOKUS 2: Allianz-Anleger leiden nun auch unter Naturkatastrophen
(neu: Schlusskurse, Aussagen von Kepler Cheuvreux und Baader Bank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger der Allianz brauchen weiterhin starke Nerven. Denn aktuell leidet die Versicherungsbranche nicht nur unter den Folgen der Niedrigzinspolitik und des Brexit-Votums, sondern auch unter Naturkatastrophen. Nachdem sich dies bereits am Donnerstag bei den Zahlen des Rückversicherers Hannover Rück (Hannover Rueck) gezeigt hatte, zogen die Münchner zum Wochenschluss mit enttäuschenden Resultaten zum zweiten Quartal nach. Auch wenn sie sich deutlich von ihrem Tagestief erholen konnten, gingen die Aktien am Freitag 1,37 Prozent tiefer bei 126,45 Euro aus dem Handel. Sie gehörten so im DAX zu den wenigen Verlierern. Der Leitindex hatte mehr als ein Prozent im Plus geschlossen.
Analysten äußerten sich überwiegend ernüchtert, wollten die schwachen Geschäftszahlen aber auch nicht überbewerten. Als besonders negativ werteten die Experten den überraschend starken Einbruch des Nettoergebnisses. Naturkatastrophen und eine Abschreibung in Südkorea hatten bei Europas größtem Versicherer den Gewinn fast halbiert. Vor allem die schweren Unwetter in Deutschland und Frankreich kamen den Konzern teuer zu stehen.
MARKTERWARTUNGEN DEUTLICH VERFEHLT
Investmentanalyst Werner Schirmer von der Landesbank Baden-Württemberg sah die Markterwartungen als deutlich verfehlt an. Dazu beigetragen haben seiner Ansicht nach auch eine relativ hohe Steuerbelastung und das schwache Abschneiden im laufenden Geschäft, wo der Quartalsgewinn unerwartet deutlich um 17 Prozent gesunken war. Hier habe der Einbruch in der Schaden- und Unfallversicherung Spuren hinterlassen. Erfreulich habe sich hingegen die Leben- und Krankenversicherungssparte entwickelt.
Analyst Thorsten Wenzel von der DZ Bank verwies auf die kombinierte Schaden-Kosten-Quote, die im Jahresvergleich von 93,5 auf 96,4 Prozent zugelegt hatte. Damit habe der Wert die Zielgröße von 94 Prozent eindeutig überschritten. Zudem bemerkte er, dass sich die Nettomittelabflüsse in der Vermögensverwaltung erneut auf einem sehr hohen Niveau bewegten. Allianz-Finanzchef Dieter Wemmer hatte sich vor diesem Hintergrund aber optimistisch gezeigt, dass die US-Tochter Pimco die seit über zwei Jahren anhaltenden Mittelabflüsse in der zweiten Jahreshälfte stoppen kann.
POSITIVE LIQUIDITÄT UND ATTRAKTIVE BEWERTUNG
Positive Stimmen gab es unterdessen für die Liquididätslage und die Dividende. Gemessen an der Solvabilitätsquote dürfte die Kapitalstärke gut ankommen und Hoffnungen auf Aktienrückkäufe wecken, hieß es von Seiten des Analysehauses Kepler Cheuvreux. Analyst Daniel Bischof von der Baader Bank hatte außerdem die Chance auf mögliche Übernahme-Aktivitäten ins Spiel gebracht.
Die Dividendenrendite von rund 6 Prozent zu bieten haben, war für Analyst Philipp Häßler von Equinet zusätzlich zur Eigenmittelausstattung ein positiver Punkt. Er hält die Aktien weiterhin für attraktiv bewertet und bleibt nach den Quartalszahlen bei seiner Kaufempfehlung.
SEIT JAHRESBEGINN DEUTLICH IM MINUS
Ein Blick auf die bisherige Entwicklung im Jahresverlauf zeigt, dass Allianz-Aktien schon im Vorfeld der Zahlen nicht von den Versicherungspapieren überzeugt waren. Seit Jahresbeginn gerechnet zählen sie mit einem Minus von knapp 23 Prozent zu den größten Verlierern im Dax. Der deutsche Leitindex hingegen hat in diesem Zeitraum lediglich gut 3,6 Prozent eingebüßt./la/tih/he
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