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29.02.2024 17:54:00
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AIXTRON-Aktie dennoch mit Kursrutsch: AIXTRON kann deutlich wachsen - Angeblich nicht von ams-OSRAM-Problem betroffen
Die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2023 stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 36 Prozent auf 629,9 Millionen Euro, alleine im Schlussquartal lag der Umsatz bei 214,2 (Vorjahr: 183,2) Millionen Euro. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden Aufträge von 640,7 (585,9) Millionen Euro verzeichnet und darunter befanden sich laut AIXTRON "zahlreiche und größere" Aufträge einiger der weltweit bedeutendsten Konzerne in der Halbleiterindustrie. Im vierten Quartal lag der Auftragseingang mit 204,5 Millionen Euro insgesamt 28 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahresquartals.
Getrieben durch das starke Umsatzwachstum legte das Bruttoergebnis 2023 um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu und erreichte 279 Millionen Euro. Im Abschlussquartal wurde ein Bruttoergebnis von 98,2 (82,2) Millionen Euro erzielt. Die Bruttomarge im Gesamtjahr stieg auf 44 (42) Prozent und im vierten Quartal lag die Bruttomarge bei 46 (45) im Vorjahreszeitraum.
AIXTRON meldete 2023 ein Wachstum beim Betriebsergebnis (EBIT) auf 156,8 (104,7) Millionen Euro, die EBIT-Marge lag mit 25 Prozent 2 Prozentpunkte über dem Vorjahr. Beim Konzernjahresüberschuss wurde ein Plus von 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 145,2 Millionen Euro erreicht. Für das vierte Quartal wies AIXTRON unter dem Strich 61,7 (50,3) Millionen Euro aus. Analysten hatten für das vierte Quartal mit einem Umsatz von 208 Millionen Euro und einem Ergebnis nach Steuern und Dritten von 60 Millionen Euro gerechnet.
Für 2024 rechnet der Vorstand mit Umsatzerlösen in einer Bandbreite zwischen 630 und 720 Millionen Euro, einer Bruttomarge von etwa 43 bis 45 Prozent sowie einer EBIT-Marge von etwa 24 bis 26 Prozent. Für das erste Quartal 2024 sieht AIXTRON Umsatzerlöse von 100 bis 120 Millionen Euro. Darüber hinaus geht der Vorstand auch für 2025 von einer Fortsetzung des Erfolgskurses aus und zielt auf starkes Umsatzwachstum ab, getragen durch die nächste Wachstumswelle im Bereich Leistungselektronik. Dabei werden für 2025 stabile Umsätze im Bereich der Optoelektronik erwartet.
AIXTRON: ams-OSRAM-Problem betrifft uns zunächst nicht - Experte vorsichtig
Der Chipindustrie-Ausrüster AIXTRON sieht durch die neuen Probleme von ams-OSRAM nach der Streichung eines LED-Schlüsselprojekts bei dem Halbleiterhersteller zunächst keine Auswirkungen auf seine Jahresziele. "Wir haben die Nachrichten gesehen", doch ändere das erst einmal nichts am Ausblick für 2024, sagte eine AIXTRON-Sprecherin am Donnerstag auf Nachfrage. Mit Blick auf die folgenden Jahre sieht ein erster Experte aber bereits Gegenwind.
Details - dann auch zu den mittelfristigen Folgen - dürfte es am Nachmittag geben: Um 15.00 Uhr steht die Telefonkonferenz des AIXTRON-Managements mit Analysten zu den Jahreszahlen auf dem Plan.
ams-OSRAM hatte am Mittwochabend mitgeteilt, aufgrund einer unerwarteten Auftragsstornierung nach einer ersten Schätzung 600 bis 900 Millionen Euro abschreiben zu müssen. Auch die Mittelfristziele wurden gestutzt. Konkret geht es um die Stornierung eines Schlüsselprojekts der MicroLED-Strategie. Deswegen würden die Nutzungsmöglichkeiten aller zu dieser Strategie gehörenden Vermögenswerte hinterfragt, hieß es vom Unternehmen.
Explizit davon betroffen ist auch die neue 8-Zoll-LED-Fabrik in Kulim in Malaysia, die als Hoffnungsträger für weiteres Wachstum galt. Ob das noch nicht ganz fertiggestellte Werk nun komplett eingestampft wird, ging aus der Meldung nicht hervor. Der Aktienkurs von ams-OSRAM bricht am Donnerstag zeitweise um mehr als 40 Prozent ein.
UBS hält an "Sell"-Rating fest
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für AIXTRON nach Zahlen auf "Sell" mit einem Kursziel von 26,90 Euro belassen. Der Anlagenbauer habe im vierten Quartal auf operativer Gewinnebene (Ebit) die Erwartungen nicht erfüllt, schrieb Analystin Madeleine Jenkins in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Die Entwicklung im Jahr 2024 bleibe unsicher. Anleger dürften Zielsetzungen für die Auftragseingänge vermissen.AIXTRON-Aktie mit Kurseinbruch
Die Aktien von AIXTRON haben am Donnerstag ihren Abwärtstrend verschärft. Der Kurs brach im frühen XETRA-Handel um bis zu 21 Prozent ein, nachdem der Ausblick des Anlagenbauers für die Chipindustrie die Anleger nicht überzeugt hatte. Hinzu kamen schlechte Nachrichten vom Kunden ams-OSRAM. Die Aktien erreichten dabei ihr tiefstes Niveau seit April 2023. Das Minus konnten sie zuletzt etwas eindämmen, die Aktie verlor via XETRA letztlich 18,66 Prozent auf 25,68 Euro.
Mit dem Kurseinbruch bleiben die Aktien 2024 unter Druck. Das Jahresminus wuchs am Donnerstag auf etwa 30 Prozent. Allerdings blicken Anleger auch auf fünf Gewinnjahre in Folge mit einem Kursanstieg um insgesamt rund 360 Prozent zurück.
Der Chipindustrieausrüster rechnet 2024 mit zumindest deutlich langsamerem Wachstum. Händler bezeichneten den Ausblick in ersten Reaktionen als enttäuschend, sowohl was das Gesamtjahr als auch das erste Quartal betrifft.
Als Stimmungsdämpfer kam Börsianern zufolge die Nachricht hinzu, dass mit ams-OSRAM ein AIXTRON-Kunde ein Schlüsselprojekt seiner Strategie mit MicroLEDs aufgeben musste. Laut Aussage einer Sprecherin hat dies zwar zunächst keine Auswirkungen auf die Jahresziele von AIXTRON. Mit Blick auf die folgenden Jahre sieht ein erster Experte aber bereits Gegenwind. Bei ams-OSRAM sind millionenschwere Wertberichtigungen die Folge.
"Diese Projektabsage hat erhebliche finanzielle Auswirkungen für ams-OSRAM", schrieb Analyst Sandeep Deshpande von der Bank JPMorgan in einer ersten Reaktion angesichts der erheblichen Investitionen, die in die Entwicklung dieses Projektes flössen. Für einen Händler sind dies auch für AIXTRON "schreckliche Neuigkeiten, da MicroLED als wichtiger Wachstumstreiber im Anlegerfokus stehen".
Für Olivia Honychurch von Jefferies Research bietet der Kurseinbruch aber auch Chancen. Laut ihrer Einschätzung stornierte Apple das ams-Projekt, was aber offensichtlich ohne Auswirkungen auf den diesjährigen Ausblick bleibe von AIXTRON.
Das Unternehmen positioniere sich vorsichtig, so Honychurch, was ihrer Einschätzung nach im Laufe des Jahres dazu führen könnte, dass die Ziele steigen könnten. Für sie bleibe die Aktie eine "starke Empfehlung" und so bringe jede Kursschwäche eine Kaufgelegenheit.
Laut Armin Kremser von der DZ Bank sollte durch die negative Kursentwicklung seit Jahresbeginn der Großteil der Enttäuschung, die aus dem nun veröffentlichten Ausblick resultiere, in den Kurs eingepreist sein. Auch er bestätigte seine Kaufempfehlung. Auf die Nachrichten von AMS nahm der Experte zunächst keinen Bezug.
FRANKFURT (Dow Jones/dpa-AFX)
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