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Unter Druck 17.06.2024 17:55:39

adidas-Aktie rutscht wegen Problemen in China auf Zweimonatstief

adidas-Aktie rutscht wegen Problemen in China auf Zweimonatstief

Der Sportartikelhersteller adidas geht Vorwürfen der Bestechlichkeit und Unterschlagung gegen Mitarbeiter in China nach. "adidas nimmt Vorwürfe möglicher Compliance-Verstöße sehr ernst und bekennt sich klar zur Einhaltung gesetzlicher und interner Vorschriften sowie ethischer Standards in allen Märkten, in denen wir tätig sind", heißt es in einem am Montag veröffentlichten Statement. Zuvor hatte die "Financial Times" darüber berichtet.

adidas sei am 7. Juni ein anonymer Brief zugestellt worden, der mögliche Hinweise auf Compliance-Verstöße enthalte. "adidas untersucht diese Angelegenheit derzeit intensiv zusammen mit externer Rechtsberatung", heißt es in der Stellungnahme weiter. Bis zum Abschluss dieser Untersuchungen könnten keine weiteren Angaben gemacht werden.

Der anonyme Brief soll nach Darstellung der "Financial Times" aus Kreisen der eigenen Belegschaft kommen und mehrere adidas-Mitarbeiter belasten, darunter auch ein Mitglied einer höheren Führungsebene. Die Beschäftigten sollen sich Rückvergütungen von externen Dienstleistern bezahlen lassen haben.

adidas hatte nach großen Problemen auf dem riesigen und gewinnträchtigen chinesischen Markt zuletzt unter dem neuen Vorstandschef Björn Gulden dort wieder stärker Fuß gefasst.

So reagiert die adidas-Aktie

Die Titel rutschten via XETRA unter die Unterstützung im Bereich der 220-Euro-Marke und verloren zum Handelsschluss als DAX-Schlusslicht 2,58 Prozent, womit sie 219,10 Euro kosteten. Auch die 50-Tage-Linie, die Signale gibt für den mittelfristigen Trend, wurde bei diesem Kursverlust gerissen.

Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets, verwies auf die Bedeutung des chinesischen Absatzmarktes für adidas. Mit den Vorwürfen könnte das Ziel der Herzogenauracher, im Reich der Mitte nach den massiven Einbrüchen in den vergangenen vier Jahren endlich wieder Fuß zu fassen, gefährdet sein.

"Für die Chance einer Fortsetzung des Aufwärtstrends sollte das Thema schnell wieder aus dem Weg geräumt werden", so der Experte weiter. Die Papiere hatten Anfang Juni mit über 236 Euro noch den höchsten Kurs seit Februar 2022 markiert. Seit Jahresanfang beläuft sich das Plus immer noch auf fast 18 Prozent.

/ajx/mis

FRANKFURT (dpa-AFX)

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