Formulierung gibt Hinweis 24.02.2015 23:41:13

US-Notenbank wird laut Chefin Yellen Zinswende ankündigen

Notenbankchefin Janet Yellen bekräftigte, die Fed habe derzeit keine Eile, sich von ihrer jahrelangen Nullzinspolitik zu verabschieden. Ob die Zinswende, wie von vielen Fachleuten erwartet, gegen Mitte 2015 kommt oder nicht, ist damit weiter offen.

Yellen bekräftigte in Washington jedoch, dass die Fed die Finanzmärkte auf die geldpolitische Straffung vorbereiten werden. Dies geschehe, indem das Codewort "Geduld" aus der Erklärung der Fed zum Zinsentscheid gestrichen werde. Zugleich unterstrich Yellen, dass daraus keine Rückschlüsse auf den genauen Zeitpunkt einer Zinswende zu ziehen seien.

FED WILL FLEXIBEL BLEIBEN

Die bisherige Sprachregelung der Fed besagt, dass "auf den kommenden Sitzungen" nicht mit einer Zinsanhebung zu rechnen ist. Yellen bestätigte, dass darunter die beiden kommenden Sitzungen zu verstehen seien. Allerdings könne nicht umgekehrt geschlussfolgert werden, dass die Zinsen auf den beiden kommenden Sitzungen angehoben würden, sobald das Codewort "Geduld" gestrichen sei. Vielmehr könne die geldpolitische Wende dann auf jeder der nachfolgenden Sitzungen des Offenmarktausschusses FOMC beschlossen werden.

Unter dem Strich will sich die Fed wohl größtmögliche Flexibilität in ihrer Geldpolitik bewahren. Dazu passt, dass Yellen auf Risiken außerhalb der USA verwies. Konkret nannte sie das schwächere Wachstum in China und im Euroraum. Zudem wies sie auf die schwache Inflation als Risiko hin. Positiv hob Yellen dagegen die robuste Arbeitsmarktlage hervor, wenngleich es immer noch Spielraum für Verbesserungen gebe.

Der DAX stieg am Dienstag nach den Aussagen von Janet Yellen erneut auf ein Rekordhoch. Nach einem lange trägen Handel zog der deutsche Leitindex am Nachmittag bis auf 11.228,37 Punkte an - zum Handelsschluss notierte er 0,67 Prozent fester bei 11.205,74 Punkten. Auch der EuroSTOXX 50 wurde von Janet Yellen am Dienstag bei 3.555,31 Zählern auf den höchsten Stand seit mehr als sechseinhalb Jahren gehoben. Nach einer über weite Strecken lethargischen Entwicklung legte der Leitindex der Eurozone im späten Handel zu und schloss mit einem Gewinn von 0,8 Prozent bei 3547,10 Punkten.

"Der Markt ist erleichtert dass die Fed-Chefin nicht aggressiver eine mögliche Zinserhöhung verfolgt", kommentierte Händler Markus Huber vom Londoner Broker Peregrine & Black die positive Reaktion. Für Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner treibt die nun beseitigte Unsicherheit über eine Zinswende schon vor dem Herbst den DAX an: "Diese Frage ist nun geklärt."

/bgf/jsl

WASHINGTON (dpa-AFX)

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