22.04.2020 22:08:39

H2, der Stoff aus dem Träume sind

Kolumne

Wasserstoff gilt vielen Menschen als Energieträger der Zukunft. Er soll Industrie, Verkehr und den Wärmesektor klimafreundlich machen. Die Erwartungen sind hoch, auch an der Börse. Wir haben die passenden Anlagelösungen.

Kaum ein Thema beflügelt die Fantasie der Börsianer derzeit mehr als das leichteste Element im Universum. Die Rede ist von Wasserstoff, im Englischen auch als Hydrogen bezeichnet. Aktien von Unternehmen, die auf diesem Gebiet forschen und arbeiten, haben in der jüngeren Vergangenheit eine spektakuläre Kursentwicklung aufs Parkett gelegt. Hinter dem H2-Boom steckt die Hoffnung, dass sich durch das erste Element im Periodensystem eines Tages unsere Energie- und Klimaprobleme lösen lassen.

Aber nicht nur die Aktienmärkte, auch die Politik ist von Wasserstoff fasziniert. Beispiel Deutschland. Aktuell arbeitet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) daran, eine Nationale Wasserstoffstrategie ins Leben zu rufen. „Grüner Wasserstoff ist das Erdöl von morgen“, so Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. Der Energieträger sei unverzichtbar für die Energiewende und eröffne Deutschland neue Märkte (Quelle: bmbf.de).

Warum Wasserstoff?

Wasserstoff gilt als sauberer, also emissionsfreier Brennstoff mit hohem Energiegehalt und attraktiven verbrennungstechnischen Eigenschaften. Um die im Wasserstoff enthaltene Energie zur Erzeugung von Strom oder Wärme zu nutzen, bedarf es eines Energiewandlers. Diese Aufgabe übernimmt die Brennstoffzelle. Die Technologie dahinter ist seit mehr als 100 Jahren bekannt, eingesetzt wurde sie aber bislang fast nur in Nischenbereichen wie der Raumfahrt. In der Brennstoffzelle läuft ein Prozess ab, der als umgekehrte Elektrolyse bezeichnet wird. Vereinfacht ausgedrückt, reagiert Wasserstoff dabei mit Sauerstoff. Aus dieser Reaktion gehen elektrische Energie, Wärme und Wasser hervor.

Vielfältige Zukunftstechnologie

Die Brennstoffzellen-Technologie hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht. Das macht ihren Einsatz für viele Bereiche interessant. So könnten stationär installierte Brennstoffzellen Industriebetriebe oder private Haushalte vor Ort mit Strom und Wärme versorgen – sozusagen als hauseigenes Mini-Kraftwerk. Großes Potenzial bietet die Verwendung von Wasserstoff auch in der Stahlherstellung. Damit ließen sich laut Deutscher Energie-Agentur rund 95 Prozent der CO2-Emissionen gegenüber der konventionellen Hochofenmethode einsparen. Bei Salzgitter arbeitet man bereits seit 2018 an entsprechenden Projekten. ThyssenKrupp wiederum startete im Dezember 2019 am Standort Duisburg-Hamborn den ersten von mehreren Versuchen für die Wasserstoffzufuhr an einem Hochofen.

Revolutioniert H2 den Verkehr?

Das mittelfristig größte realisierbare Marktpotenzial wird Wasserstoff in den Bereichen Transport und Verkehr ein­ge­räumt. Etwa in der Schifffahrt. Dort könnten Wasserstoffantriebe eines Tages die klimaschädlichen Dieselmotoren ersetzen. So gab die Hamburger Fährgesellschaft HADAG unlängst eine Ausschreibung für den Bau von drei Plug-in-Hybridschiffen in Auftrag, die auch mit Wasserstoff betrieben werden können (Quelle: hadag.de, Pressemitteilung vom 20. Dezember 2019).

Bereits Marktreife erreicht haben H2- Antriebe in sogenannten Flurförderzeugen, dazu gehören zum Beispiel Gabelstapler und Schlepper. Allein in Nordamerika rollen schon mehr als 11.000 dieser Wasserstoff-Nutzfahrzeuge durch Produktionshallen und Lager.

Im Hinblick auf den Straßenverkehr sind Busse des öffentlichen Nahverkehrs das am besten erprobte Einsatzfeld für Wasserstoff und Brennstoffzellen. Schon seit Anfang der 1990er-Jahre wurden und werden weltweit – vor allem in Nordamerika, Europa sowie zunehmend auch in Asien – mehrere hundert Busse mit Wasserstoff betrieben. Zahlreiche Programme sind derzeit am Laufen. Etwa die von der EU geförderte JIVE-Initiative (Joint Initiative for Hydrogen Vehicles across Europe), die zum Ziel hat, bis zum Jahr 2023 rund 300 H2-Busse in 22 europäischen Städten zum Einsatz zu bringen.

Es kommt Bewegung in den Markt

Die Stückzahlen hören sich noch bescheiden an. Auch wasserstoffangetriebene Pkws sind noch eine seltene Erscheinung auf den Straßen. Weltweit waren Ende 2018 gerade mal 12.800 H2-Fahrzeuge angemeldet. Eine mangelnde Infrastruktur (Tankstellennetz), ein relativ kleines Angebot sowie insbesondere die hohen Kosten für den Kauf und Betrieb von Wasserstoffautos haben einen Durchbruch bislang verhindert. Doch in den Markt scheint Bewegung zu kommen, nicht zuletzt dank zahlreicher staatlicher Förderprogramme.

„Es liegt definitiv etwas in der Luft“, ist Ben Gallagher, Experte für neue Technologien bei der globalen Forschungsgruppe Wood Mackenzie, überzeugt. Er verweist unter anderem auf China. Das Land habe sich im Rahmen der Dekarbonisierung des Verkehrs vorgenommen, bis 2025 rund 50.000 und bis 2030 sogar eine Million H2-Fahrzeuge auf die Straße zu bringen. Ehrgeizige Ziele hat sich auch Südkorea gesteckt. Bis 2040 sollen dort 6,2 Millionen Wasserstofffahrzeuge in Betrieb sein, davon 5,9 Millionen H2-Pkws, 120.000 H2-Taxis, 60.000 H2-Busse und 120.000 H2-Trucks (Quelle: IEA Technology Collaboration Programme, 2019 Survey).

Vision: 400 Mio. H2-Pkws bis 2050

Aufgrund der steigenden Produktionszahlen könnte sich der preisliche Wettbewerbsnachteil, den Brennstoffzellenautos gegenüber Batteriefahrzeugen noch haben, vermindern. Gehen Brennstoffzellenautos erst einmal in Serie, so eine Prognose des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), könnte zwischen den beiden Elektroantrieben bis zum Jahr 2030 in puncto Kosten Wettbewerbsgleichheit herrschen (Quelle: VDI, Studie vom Mai 2019).

Der global agierende Hydrogen Council geht davon aus, dass die Schwelle zum Massenmarkt bei Wasserstoffpersonenwagen bis Mitte des Jahrzehnts erreicht werden könnte. Geht alles nach Plan, hält es der Branchenverband auf lange Sicht für möglich, dass im Jahr 2050 bis zu 400 Millionen H2-Pkws, fünf Millionen Trucks und mehr als 15 Millionen Busse weltweit über die Straßen rollen werden (Quelle: Hydrogen Council, Studie „Hydrogen scaling up“ vom November 2017). Allerdings gibt es bis dahin noch einige Hürden zu überwinden, vor allem, was die Wasserstoff-Infrastruktur betrifft. So gab es Ende 2018 weltweit gerade einmal 376 Wasserstofftankstellen. Darüber hinaus ist zu bedenken, dass Wasserstoff durch komplexe Verfahren erst einmal gewonnen werden muss. Und wirklich „grün“, also klimaneutral, ist Wasserstoff nur dann, wenn der für die Erzeugung nötige Strom aus erneuerbaren Energien kommt.

HVB-Anlagelösungen mit H2

Wasserstoff ist ein Segment, das über enorm viel Potenzial verfügt, das aber auch noch mit einer Reihe von Unsicherheiten behaftet ist. HypoVereinsbank onemarkets bietet Anlegern daher die Möglichkeit, H2-Investments nach persönlicher Risikoneigung zu tätigen. Eine Möglichkeit, sich diversifiziert zu positionieren, bietet ein neues HVB Open End Index Zertifikat auf den Global Hydrogen (Net Return) Index. Der Anleger nimmt hier an der Wertentwicklung von 17 Wasserstofffirmen teil und trägt somit kein Einzelaktienrisiko. Im Index enthalten ist zum Beispiel Nel ASA. Das ist ein norwegischer Anbieter, der sich auf die Herstellung, Speicherung und den Vertrieb von Wasserstoff spezialisiert hat. Weitere Indexmitglieder sind Ballard Power aus Kanada und Plug Power aus den USA. Weitere Informationen zu dieser Anlage finden Sie auf der linken Seite oder unter onemarkets.de/h2.

Neben dem HVB Open Index Zertifikat auf den Global Hydrogen (Net Return) Index bietet HypoVereinsbank onemarkets.de Anlegern zudem die Möglichkeit, auch in einzelne Wasserstoff-Aktien zu investieren. Ganz abgestimmt auf ihre Risikoneigung und Erwartungshaltung. Für Trader könnten zum Beispiel Call- und Put-Optionsscheine in Frage kommen. Mit diesen Produkten können Anleger an Kurstrends mit einem Hebel teilnehmen. Unser komplettes Produktangebot hier­zu finden Sie auf onemarkets.de.

HVB Open End Index Zertifikat
Basiswert Global Hydrogen Index (Net Return) (EUR)
ISIN/WKN DE000HVB4H28/HVB4H2
Teilhabefaktor 100%
Emissionstag 09.03.2020
Rückzahlungstermin Open End*
Indexberechnungsgebühr 1,30 % p. a.
Währung Euro
Briefkurs (Verkaufspreis) EUR 77,10
* Der Emittent, die UniCredit Bank AG, ist berechtigt, das Zertifikat ordentlich zu kündigen und zum jeweiligen Rückzahlungsbetrag zurückzuzahlen. ; Stand: 09.04.2020

Wussten Sie, dass…

  • … Wasserstoff das wichtigste Element im Universum ist? Sein geschätzter Masseanteil im Universum liegt bei etwa 75 Prozent.
  • … der französische Science-Fiction-Autor Jules Verne bereits im Jahr 1874 in seinem Roman „Die geheimnisvolle Insel“ Wasserstoff und Sauerstoff als die Energieträger der Zukunft beschrieb?
  • … das Prinzip der Brennstoffzelle bereits in den Jahren 1838/39 entdeckt wurde?
  • … in der Raumfahrt Wasserstoff schon seit den 1960er-Jahren zum Einsatz kommt – zum einen als Treibstoff, zum anderen als Lieferant für Bordenergie?

(Quelle: Shell, Wasserstoff-Studie, 2017)


Bildnachweis:

  • Stocksy : simon

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Funktionsweisen der HVB Produkte

Der Beitrag H2, der Stoff aus dem Träume sind erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).

Auf dem onemarkets Blog bieten Ihnen HypoVereinsbank onemarkets täglich aktuelle Marktinformationen, charttechnische Einschätzungen, Investmentideen und mehr. Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins €uro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €uro. Seit Oktober 2011 ist er bei der HypoVereinsbank unter anderem für das onemarkets Kundenmagazin und seit März 2013 für den onemarkets Blog verantwortlich.



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