13.03.2015 22:02:33

UPDATE/MÄRKTE USA/Wall Street erneut mit Minus - Ölpreis bricht ein

   (NEU: Mit Anleihe-Tabelle)

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Mit Abgaben hat die Wall Street den letzten Handelstag der Woche beendet. Nach der kurzfristigen Erholung am Donnerstag gingen die Indizes zum Wochenausklang wieder auf Talfahrt. Vor allem der weiter zulegende Dollar drückte auf die Stimmung und verstärkte die Sorgen, dass sich dies negativ in den Bilanzen der Unternehmen niederschlagen könnte. Denn ein starker Dollar drückt außerhalb der USA auf die Gewinne. Im Fokus stand allerdings auch weiter die Frage, wann die US-Notenbank die Zinsen erhöhen wird. Mit den schwachen Einzelhandelsdaten am Vortag kam die Hoffnung auf, dass sich die US-Notenbank doch Zeit lassen wird mit ihrer bevorstehenden Zinsanhebung.

   Ähnliche Signale lieferten am Freitag dann die US-Erzeugerpreise. Diese gingen im Februar zurück, während Experten mit einer Teuerung gerechnet hatten. Eine geringe Inflation gibt der Fed die Möglichkeit, bei der Straffung der Geldpolitik sich noch in Geduld zu üben. Zudem hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im März spürbar eingetrübt. Der an der Uni Michigan berechnete Index fiel laut der ersten Umfrage auf 91,2 Punkte. Ökonomen hatten dagegen einen Wert von 95,3 erwartet nach 95,4 im Februar. "Bei diesen enttäuschenden Daten mehren sich an der Börse die Stimmen, die keine erste Anhebung der Leitzinsen bereits im Sommer erwarten", so ein Händler.

   Die Indizes konnten sich zwar im späten Handel von ihren Tiefständen erholen, schlossen aber dennoch klar im negativen Terrain. Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,8 Prozent auf 17.749 Punkte. Für den marktbreiten S&P-500 ging es um 0,6 Prozent auf 2.053 Punkte abwärts. Der Nasdaq-Composite gab um 0,4 Prozent auf 4.872 Punkte nach. Der Umsatz erhöhte sich auf 806 (Donnerstag: 747) Millionen Aktien. Den 958 (2.299) Kursgewinnern standen 2.176 (866) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 101 (83) Titel.

   Daher sind die Blicke der Investoren bereits auf die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche gerichtet. Spätestens wenn die Formulierung "geduldig" im Statement der Federal Reserve nicht mehr vorkommt, müssen sich die Finanzmärkte auf eine Zinsanhebung in Bälde einstellen, hieß es. Einige Teilnehmer erwarten dies schon für die kommende Sitzung.

   Deutlich abwärts ging es erneut mit den Ölpreisen. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete zum US-Settlement 44,84 Dollar, ein Abschlag von 4,7 Prozent. Damit ging es in der abgelaufenen Woche um knapp 10 Prozent abwärts. Aussagen der Internationalen Energieagentur (EIA) drückten den Ölpreis zum Wochenausklang tief ins Minus. Diese geht in ihrem Monatsbericht davon aus, dass der Preis angesichts der hohen US-Ölproduktion noch weiter abwärts laufen könnte. Die Erholung der Ölpreise bleibt fragil, da die US-Förderung wieder anzieht und die Lagerbestände überquellen, so die Agentur weiter. Für ein Fass der Sorte Brent ging es um 4,2 Prozent auf 54,67 Dollar nach unten.

   Mit dem starken Dollar verlor der Euro weiter an Boden und rutschte unter die Marke von 1,05 Dollar. Bei 1,0462 Dollar markierte die Gemeinschaftswährung erneut ein Zwölf-Jahrestief. Im späten US-Handel notierte der Euro nur knapp über dieser Marke bei 1,0479 Dollar. Gestützt wurde der Dollar, neben der Erwartung steigender US-Zinsen, auch von den schwachen US-Daten, hieß es zur Begründung. Die meisten Teilnehmer gehen davon aus, dass der Euro vor dem Hintergrund der Anleihekäufe durch die EZB seine Abwärtsbewegung fortsetzen und sich der Parität annähern wird. Hinweise auf eine baldige Zinserhöhung bei der Fed-Sitzung dürften dagegen den Greenback weiter befeuern. Sollten sie ausbleiben, könnte sich der Euro allerdings deutlicher erholen.

   Zu einer leichten Konsolidierung kam es bei den US-Anleihen, nachdem es hier zuletzt vier Tage in Folge mit den Notierungen aufwärts gegangen war. Die Rendite zehnjähriger Titel verbesserte sich um zwei Basispunkte auf 2,11 Prozent. Vor der Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche seien vereinzelt Gewinne realisiert worden, so ein Teilnehmer.

   Der Goldpreis zeigte sich zum Wochenausklang nur wenig verändert und notierte zum US-Settlement bei 1.152,40 Dollar, ein Plus von 0,50 Dollar. Der starke Dollar auf der einen Seite und die Aussicht auf einen späteren Beginn der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank hätten sich neutralisiert, so ein Teilnehmer. Für die Woche steht für den Goldpreis allerdings ein Minus von 1 Prozent zu Buche.

   Mit den erneut stark gefallenen Ölpreisen gehörten die Aktien von Chevron und Exxon Mobil zu den Verlierern im Dow-Jones-Index. Für die Papiere ging es um 0,8 bzw. 0,4 Prozent abwärts. Allerdings konnten die Titel, wie der Gesamtmarkt, im späten Handel ihre Verluste eingrenzen.

   Aktien von Herbalife stiegen dagegen um 8,2 Prozent, nachdem das Wall Street Journal berichtet hat, die US-Behörden gingen dem Verdacht auf Kursmanipulation nach. Sie verhörten in diesem Zusammenhang Menschen aus dem Umfeld des Hedgefondsgründers und als "aktivistisch" bekannten Aktionärs Bill Ackman. Dieser hat offenbar versucht, den Kurs der Aktie zu drücken. Inzwischen sagte Ackman, er sei von den Behörden nicht persönlich kontaktiert worden.

   Gute Quartalszahlen legte die Textilkette Aeropostale vor. Allerdings wird der Verlust im laufenden Quartal höher ausfallen als bislang erwartet. Die Aktie brach um 17,3 Prozent ein.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.749,31 -0,82 -145,91 S&P-500 2.053,40 -0,61 -12,55 Nasdaq-Comp. 4.871,76 -0,44 -21,53 Nasdaq-100 4.314,90 -0,49 -21,33

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-year 99 22/32 flat 0,652% flat 1% 3-year 99 26/32 flat 1,064% flat 1 3/8% 5-year 99 dn 1/32 1,582% +0,5 Bp 1 3/4% 7-year 99 30/32 dn 2/32 1,914% +1,0 Bp 2% 10-year 99 1/32 dn 5/32 2,110% +1,6 Bp 2 1/2% 30-year 96 1/32 dn 10/32 2,694% +1,6 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.29 Uhr Do, 17.28 Uhr EUR/USD 1,0479 -1,08% 1,0593 1,0617 EUR/JPY 127,22 -1,12% 128,66 128,71 EUR/CHF 1,0539 -0,99% 1,0644 1,0654 USD/JPY 121,42 -0,05% 121,47 121,24 GBP/USD 1,4741 -0,89% 1,4874 1,4907 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

   DJG/DJN/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   March 13, 2015 16:31 ET (20:31 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 31 PM EDT 03-13-15

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