01.12.2015 15:12:48
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UPDATE/Deutsche Autoindustrie spürt Diesel-Skandal noch nicht
--VW-Manipulationen haben Produktion und Absatz deutscher Autobauer bisher nicht beeinträchtigt
--Umsatz und Produktion mit starkem Wachstum
--VDA-Chef Wissmann stellt sich vor Diesel und fordert mehr Geld vom Staat für E-Autos
(NEU: Wissmann zu E-Autos)
Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Der Diesel-Skandal hat die deutsche Autoindustrie bisher noch nicht zurückgeworfen. Die Branche konnte ungeachtet der Manipulationen bei Volkswagen, die im September bekannt wurden, sehr solide Zuwächse bei Produktion und Umsatz erzielen. Die weltweite Pkw-Produktion der deutschen Konzernmarken wird laut des Verbands der Automobilindustrie (VDA) erstmals die Marke von 15 Millionen knacken.
Der Umsatz der deutschen Hersteller lag in den ersten neun Monaten des Jahres um 11 Prozent im Plus und erreichte 300 Milliarden Euro. "Diese Entwicklung ist auch in den letzten drei Monaten des Jahren stabil", sagte VDA-Chef Matthias Wissmann. Auch die Ertragslage sei robust, bei einigen "Herstellern und Zulieferern sogar sehr erfreulich".
Im Inland dürften im Gesamtjahr 5,7 Millionen Wagen aus den Fabriken rollen, was einem Anstieg von 2 Prozent entspricht. In den Stammbelegschaften arbeiteten hierzulande 800.000 Beschäftigte und damit 17.000 mehr als im vergangenen Jahr. Die Auslandsfertigung wird 2015 um 1 Prozent auf 9,45 Millionen zulegen.
Stärkste Wachstumsmärkte für VW, Daimler, BMW und Opel waren Westeuropa und die USA. Für das nächste Jahr erwartet der VDA aber schwächere Wachstumsraten von jeweils nur 1 Prozent für beide Regionen. "Der Weg wird steiniger", sagte Wissmann.
In seiner Rede verteidigte der frühere Forschungsminister die in Verruf geratenen Diesel-Motoren. "Der Diesel ist kein Auslaufmodell, ganz im Gegenteil", betonte der oberste Auto-Lobbyist. Ohne die Selbstzünder "können die CO2-Ziele nicht erreicht werden".
Im Jahr 2020 müssen die europäischen Hersteller ihren Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß deutlich verringern. Benziner verbrauchen etwa 20 Prozent mehr als Diesel.
Der VDA-Chef verlangte zum Jahresausklang von der Bundesregierung, Elektroautos stärker zu fördern. "Ohne wirksame Impulse von der Politik hat noch kein Land der Welt den Markthochlauf gemeistert", erklärte Wissmann. Das könnten nach den Vorstellungen des VDA zum Beispiel stärkere steuerliche Abschreibungen für Stromer und Hybridautos sein, staatliche Gelder für den Ausbau der Ladestationen oder direkte Kaufprämien.
Im Gespräch war dafür die Summe von 5.000 Euro, die aber bei Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) auf taube Ohren stößt. "Wir müssen bald etwas tun", drängte hingegen Wissmann. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, 1 Million batteriebetriebene Autos im Jahr 2020 auf der Straße zu haben. Ohne massive Kaufanreize ist es aus Sicht der Industrie aber nicht mehr zu erreichen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/chg/reg
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December 01, 2015 08:42 ET (13:42 GMT)
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