01.12.2014 23:01:31

MÄRKTE USA/Wall Street schwächer - Gold und Öl legen kräftig zu

   Von Thomas Rossmann

   Mit Abgaben hat die Wall Street am Montag den Handel beendet. Erneut schwache Daten aus China sorgten am Aktienmarkt für wieder steigende Konjunktursorgen die das Sentiment belasteten. Die Einkaufsmanagerindizes des produzierenden Gewerbes waren im November ernüchternd ausgefallen. Leicht stützend wirkte sich der nicht so stark wie erwartet gefallene ISM-Index für das Verarbeitende US-Gewerbe aus. Dieser sank lediglich auf 58,7 Punkte, während die Ökonomen einen Rückgang auf 58,0 vorhergesagt hatten. Zusätzliche Unsicherheit brachte die Abstufung Japans durch Ratingagentur Moody's. Diese hegt Zweifel an den Haushaltszielen und der Fähigkeit des Landes zum Wachstum.

   Vor allem der Goldpreis schoss mit der Abstufung Japans steil nach oben und kletterte auf den höchsten Stand seit Ende Oktober. Zum Settlement mussten 1.218 Dollar bezahlt werden, ein Plus von 3,6 Prozent. Es war der größte Tagesgewinn seit September 2013. Mit der Abstufung sei die Nachfrage für den "sicheren Hafen" Gold sprunghaft gestiegen, hieß es zur Begründung. "Jede Abstufung läßt die Bedenken um die Kreditqualität steigen und sorgt für eine Flucht in die sicheren Häfen" , sagte Stratege George Gero von RBC Capital Markets Global Futures. Dazu kam der etwas schwächere Dollar, der Gold für Anleger aus anderen Währungsräumen attraktiver macht. Die Ablehnung der schweizerischen Gold-Initiative belastete den Goldpreis nur kurzzeitig.

   Auch der Ölpreis legte nach seinem jüngsten Fall auf ein Fünfjahrestief stark zu. Für ein Barrel der US-Sorte WTI mussten zum Settlement 69,00 Dollar gezahlt werden, ein Aufschlag von 4,3 Prozent. Es war der größte Tagesgewinn seit August 2012. Händler sprachen von einer technischen Reaktion. Es herrschte unter den Analysten Skepsis, ob der Ölpreis nun schon einen Boden ausgebildet hat. Denn übergeordnet drückt weiterhin die OPEC-Entscheidung, die tägliche Fördermenge unverändert zu lassen. "Die Ära eines Ölpreises bei 100 Dollar ist erst einmal vorbei", hieß es von der Citigroup. Der Preis dürfte sich weiter - sofern er dies noch nicht getan hat - den Produktionskosten annähern, erklärten die Analysten weiter.

   Für die Indizes an der Wall Street ging es dagegen leicht abwärts. Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 17.777 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,7 Prozent auf 2.053 Punkte nach unten und der Nasdaq-Composite fiel um 1,3 Prozent auf 4.727 Punkte. Umgesetzt wurden an der NYSE 0,87 (Freitag: 0,64) Milliarden Aktien. Den 714 (1.210) Kursgewinnern standen 2.479 (1.918) -verlierer gegenüber, während 78 (108) Aktien unverändert schlossen.

   Besser als am Gesamtmarkt sah es bei den unlängst gebeutelten Energiewerten aus. Der deutliche gestiegene Ölpreis stützte die Aktien des Sektors. Zudem gelten einige Werte nach den jüngsten Abschlägen als überverkauft. Die Aktien von Chevron und Exxon Mobil legten um 2,6 bzw. 2,0 Prozent zu und waren damit die größten Gewinner im Dow-Jones-Index. Unter Druck standen dagegen die Titel von auf Fracking spezialisierten Unternehmen wie Oasis Petroleum, die um 7,0 Prozent einbrachen.

   Der Start in die US-Weihnachtssaison ist leicht enttäuschend verlaufen, die Umsätze am verlängerten Thanksgiving-Wochenende waren eher schwach. Laut der National Retail Federation gab es einen Umsatz-Rückgang um 11 Prozent zum vorjährigen "Black Friday". Allerdings hat beispielsweise Amazon ein starkes Wachstum zum Vorjahr berichtet, was Teilnehmer auf die Verlagerung hin zu Online-Einkäufen zurückführen. "Amazon wächst schneller als der Markt und gewinnt Marktanteile", hieß es bei Pacific Crest dazu.

   Doch diese Aspekte wurden von den negativen Aussagen der Ratingagentur Moody's in den Hintergrund gedrängt. Diese hat ihren Ausblick für Amazon auf "negativ" gesenkt. Die Amazon-Aktie verlor 3,7 Prozent. Ebenfalls nach unten ging es für Wal-Mart, die 1,5 Prozent abgaben. Für ein endgültiges Urteil wollten die Börsianer aber auch noch den Verlauf des heutigen "Cyber Monday" abwarten, der gewöhnlich einer der umsatzträchtigsten Online-Handelstage ist.

   Der Dollar neigte zu Wochenbeginn zur Schwäche. Zum Yen fiel der Greenback auf 118,31 Yen zurück, nach 119,15 Yen im asiatischen Handel. Der Euro notierte am oberen Ende seiner jüngsten Spanne zwischen 1,24 und 1,25 Dollar. Im späten US-Handel mussten 1,2473 Dollar bezahlt werden.

   Die US-Anleihen gaben ihre anfänglichen Gewinne, ausgelöst von den schwachen Daten aus China, wieder ab und drehten ins Minus. Der nicht so schlecht wie erwartet ausgefallene ISM-Index habe für ein leicht nachlassendes Interesse am Anleihenmarkt gesorgt, hieß es. "Es stehen im Wochenverlauf allerdings noch eine ganze Reihe wichtiger Daten auf der Agenda, so dass dies möglicherweise nur eine kurzzeitige Tendenz war", sagte Analyst Larry Milstein von R.W. Pressprich & Co. Die Rendite zehnjähriger Papiere legte um zwei Basispunkte auf 2,22 Prozent zu.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.776,80 -0,29 -51,44 S&P-500 2.053,44 -0,68 -14,12 Nasdaq-Comp. 4.727,35 -1,34 -64,28 Nasdaq-100 4.287,81 -1,15 -49,97

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-year 100 flat 0,496% flat 7/8% 3-year 99 31/32 dn 1/32 0,888% +1,0 Bp 1 1/2% 5-year 99 29/32 dn 1/32 1,521% +1,0 Bp 1 7/8% 7-year 99 19/32 dn 4/32 1,935% +2,2 Bp 2 1/4% 10-year 100 9/32 dn 15/32 2,220% +2,2 Bp 3% 30-year 101 2/32 dn 23/32 2,946% +3,6 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 10.45 Uhr Fr, 17.28 Uhr EUR/USD 1,2473 0,14% 1,2456 1,2437 EUR/JPY 147,58 0,07% 147,48 147,67 EUR/CHF 1,2028 -0,01% 1,2030 1,2013 USD/JPY 118,31 -0,08% 118,40 118,73 GBP/USD 1,5739 0,42% 1,5673 1,5649 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

   DJG/DJN/ros

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   December 01, 2014 16:30 ET (21:30 GMT)

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