MÄRKTE USA/Billiges Öl drückt Aktienkurse

   NEW YORK (Dow Jones)--Am Mittwoch hat einmal mehr Öl die Richtung an der Wall Street vorgegeben. Die kräftige Aufwärtsbewegung vom Dienstag fand keine Fortsetzung, denn der Ölpreis machte den Anlegern mit einem neuerlichen Rücksetzer einen Strich durch die Rechnung. Der Preis für das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI fiel wieder unter die erst am Vortag eroberte Marke von 37 Dollar. Im späten Geschäft vergrößerten sich die Verluste bei dünnen Umsätzen.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,7 Prozent auf 17.604 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,7 Prozent auf 2.063 Punkte. Der Nasdaq-Composite gab 0,8 Prozent auf 5.066 Punkte nach. Der Umsatz belief sich auf 563 (Dienstag: 590) Millionen Aktien. Dabei standen an der NYSE 933 (2.315) Kursgewinnern 2.228 (824) -verlierer gegenüber, 61 (80) Titel schlossen unverändert.

   Am vorletzten Handelstag des Jahres blieb das Handelsvolumen mager. Der Silvester ist an der Wall Street noch ein normaler Handelstag, lediglich am Anleihemarkt wird nur verkürzt gehandelt. Die Wall Street war 2015 ein Nullsummenspiel. Der Dow-Jones-Index und der S&P-500 notieren ziemlich genau dort, wo sie vor zwölf Monaten standen: der eine Index hat 1,2 Prozent verloren, der andere 0,2 Prozent gewonnen. Lediglich der technolgielastige Nasdaq-Composite lässt mit einem Plus von rund 7 Prozent aufmerken. Während die Sorgen um China drückten, brachte die insgesamt starke US-Konjunktur Zuversicht in den Markt.

   Ein großer Belastungsfaktor war der immer weiter abwärts taumelnde Ölpreis - wie im ganzen Jahr, so auch am Mittwoch. Am Dienstag hatte die Aussicht auf kältere Temperaturen in dicht besiedelten Regionen der Welt dem Ölpreis zu einer Minirally verholfen. Am Mittwoch rückte aber wieder die Überversorgung in den Blick. Verstärkt wurden die Sorgen von neuen Daten zu den wöchentlichen Öllagerbeständen in den USA. Dabei stiegen die Lagermengen bei Rohöl, Benzin und Destillaten. Außerdem hat Saudi-Arabien bekräftigt, an einer ungebremsten Ölförderung festhalten zu wollen. Der Preis für das Fass US-Leichtöl fiel zum Settlement um 3,4 Prozent auf 36,60 Dollar. Der Energiesektor gab 1,5 Prozent ab.

   Unternehmensnachrichten waren rar. Aktien der Werkstattkette Pep Boys standen unter Druck, da sich der japanische Reifenhersteller Bridgestone aus dem Bieterwettkampf um das Unternehmen zurückgezogen hat. Nachdem Großinvestor Carl Icahn im Übernahmekampf um die Gesellschaft zuletzt das Gebot der Japaner überboten hatte, wollen diese nun nicht mehr nachlegen. Die Pep-Boys-Aktie verlor 2,9 Prozent.

   Bank of America (BoA) standen mit Abschreibungen von 600 Millionen Dollar im vierten Quartal im Blick. Die Abschreibungen werden infolge der Rücknahme von genussscheinähnlichen Wertpapieren im Volumen von 2 Milliarden Dollar notwendig. Das Institut hatte die Papiere im Zuge der Übernahme von Merrill Lynch mit einem Abschlag auf den Nennwert verbucht. Die Abschreibung erfolgt auf den restlichen Betrag. Die Rücknahme werde zu geringeren Finanzierungskosten führen, teilte die Bank mit, nannte dazu aber keine Einzelheiten. Die BoA-Aktie gab um 1,3 Prozent nach.

   Die Apple-Aktie verlor 1,3 Prozent. Der US-Technologiekonzern zahlt nach Ermittlungen wegen Steuerbetrugs in Italien einen Millionenbetrag. Die Apple-Niederlassung Italien werde 318 Millionen Euro überweisen, teilte die italienische Steuerbehörde mit.

   Am Anleihemarkt erholten sich die Kurse leicht von den Verlusten des Vortags. Im Gegenzug sank die Rendite zehnjähriger Anleihen um einen Basispunkt auf 2,31 Prozent. Teilnehmer beobachteten Käufe kleineren Umfangs zum Jahresende. Der Goldpreis fiel zum Settlement um 8 auf 1.060 Dollar je Feinunze. Vor allem der am Vortag gestiegene Dollar drückte noch weiter auf den Preis, der seit Jahresbeginn um rund 10 Prozent abgegeben hat.

   Am Devisenmarkt zeigte sich der Euro bei dünnen Umsätzen in etwa auf dem Niveau des Vortags. Die Gemeinschaftswährung kostete rund 1,0930 Dollar. Übergeordnet bestimme unverändert die gegenläufige Geldpolitik von US-Notenbank und Europäischer Zentralbank die Entwicklung des Währungspaars, hieß es von Händlern.

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1% 2-jähr. 99 27/32 +1/32 1,079% -1,6BP 1 1/4% 3-jähr. 99 22/32 +1/32 1,353% -1,6BP 1 3/4% 5-jähr. 99 24/32 +1/32 1,803% -0,4BP 2 1/8% 7-jähr. 99 6/32 unv. 2,124% unv. 2 1/4% 10-jähr. 99 17/32 +2/32 2,305% -0,5BP 3% 30-jähr. 99 4/32 -1/32 3,044% +0,3BP

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.16 Uhr Di, 18.09 Uhr EUR/USD 1,0933 -0,01% 1,0934 1,0916 EUR/JPY 131,77 0,10% 131,64 131,49 EUR/CHF 1,0779 -0,62% 1,0846 1,0833 USD/JPY 120,54 0,09% 120,43 120,47 GBP/USD 1,4823 -0,02% 1,4826 1,4793 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   December 30, 2015 16:11 ET (21:11 GMT)

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