24.08.2022 13:16:40
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MÄRKTE EUROPA/Wenig Bewegung - Gaspreis steigt - Euro klar unter pari
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte zeigen sich am Mittwochmittag bei dünnen Umsätzen knapp behauptet. Der DAX fällt um 0,2 Prozent auf 13.164 Punkte. Bereits positiv wird in der aktuell eingetrübten und von viel Zinsunsicherheit geprägten Stimmung gesehen, wenn sich der DAX weiter in der Unterstützungsspanne zwischen 13.000 und 13.200 Zählern halten kann. Der Euro-Stoxx gibt um 0,1 Prozent auf 3.648 Zähler nach. Am Anleihemarkt scheint die jüngste starke Abwärtstendenz zunächst gestoppt, auch hier tut sich wenig.
Bremsend wirkt der Gaspreis, er zieht nach der zwischenzeitlichen Gegenbewegung am Vortag wieder deutlich an um über 6 Prozent und die Ölpreise legen leicht zu, nachdem sie am Vortag schon kräftig zugelegt hatten.
Größte Verlierer sind nach den jüngsten Kursgewinnen Rohstoffaktien mit einem Minus von 1,5 Prozent des entsprechenden Stoxx-Subindex. Leicht im Plus liegen die Indizes von Branchen, die als defensiv und weniger zyklisch gelten wie Pharma und Nahrungsmittel.
Im Blick der Investoren stehen weiter die hohe Inflation und damit verbunden die Zinspolitik und eine drohende Rezession. Der Markt fokussiert sich nun auf das Treffen der internationalen Notenbanker in Jackson Hole ab Donnerstag. Die potenziell wichtigste Rede von Fed-Chef Jerome Powell steht erst am Freitag an, so dass der umsatzarme Handel bis dahin weitergehen könnte. Die Marktstrategen der NordLB erwarten eher falkenhafte Kommentare.
Euro nistet sich unter Dollar-Parität ein
Die Aussicht darauf treibt den Dollar wieder an, der am Vortag einen Schwächeanfall erlitten hatte nach schwachen US-Konjunkturdaten. Die jüngste Abwertung des Euro ist für die Devisenstrategen der DZ Bank ein klar negatives Signal. Die Belastungsfaktoren, die auf der Währung lasteten, hätten zuletzt noch einmal deutlich zugenommen - insbesondere mit Blick auf die Entwicklung der Energiepreise. Mittlerweile würden Inflations- und Rezessionssorgen gleichzeitig gespielt.
Spannend sei, wie die EZB angesichts dieser Entwicklung agiere. Denn die Abwertung des Euro sei wirtschaftlich problematisch, weil sie das Inflationsproblem verschärfe. Auch im Außenhandel schade der schwache Euro mehr als er nütze. Zwar seien die Exporte robust, gleichzeitig wachse aber die Importrechnung immer weiter.
Richemont vor möglicher Neubewertung
Bei den Einzelwerten profitieren Richemont (+2,7%) vom Teilausstieg aus Yoox Net-a-Porter (YNAP). Die YNAP-Beteiligung habe sich nie wie erhofft entwickelt, daher werde das Vorhaben an der Börse begrüßt, heißt es. Der Deal dürfte laut RBC Capital operatives Ergebnis und Margen des Luxusgüterunternehmens steigen lassen. Das Portfolio werde dann wieder ausschließlich aus Luxusgütern bestehen. Die Folge könnte im Laufe der Zeit eine Neubewertung sein. Nach dem geplanten Verkauf wird Richemont voraussichtlich noch einen Anteil von 49,3 Prozent an der Online-YNAP-Handelsplattform halten.
Gute Zahlen für das zweite Quartal hat CTS Eventim (+2,7%) vorgelegt. Der trockene Sommer mit seiner Ausgehlaune und damit auch das Comeback von Musikveranstaltungen nach der Corona-Pandemie sorgten für einen kräftigen Umsatz- und Gewinnsprung - auch gegenüber der Zeit vor der Pandemie. Als einen der wichtigsten Treiber stellen die Analysten von Jefferies heraus, dass das Volumen der verkauften Tickets um 38 Prozent höher lag als im zweiten Quartal 2019. Nach Ansicht der Analysten ist Konsensschätzung für den Gewinn bei CTS zu niedrig.
0,8 Prozent leichter zeigen sich Sto nach den Halbjahreszahlen. Der Umsatz des Bauzulieferers stieg um 14,2 Prozent, weil angesichts des rapiden Energiepreisansties die Nachfrage nach Wärmedämmmaterial steigt. Sto hat den Ausblick für das Gesamtjahr 2022 leicht erhöht.
Um 10 Prozent nach oben geht es für SFC Energy. Die vorläufigen Halbjahreszahlen des Herstellers von Brennstoffzellen seien gut ausgefallen, heißt es. Der Auftragseingang erhöhte sich auf 72,5 Millionen Euro, nach 44,3 Millionen im ersten Quartal.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.648,24 -0,1% -4,28 -15,1%
Stoxx-50 3.639,95 +0,1% 2,89 -4,7%
DAX 13.163,86 -0,2% -30,37 -17,1%
MDAX 25.852,28 -0,4% -112,28 -26,4%
TecDAX 3.008,26 +0,3% 8,54 -23,3%
SDAX 12.165,49 -0,6% -69,58 -25,9%
FTSE 7.449,99 -0,5% -38,12 +1,4%
CAC 6.353,88 -0,1% -8,14 -11,2%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 1,34 +0,03 +1,52
US-Zehnjahresrendite 3,05 +0,00 +1,54
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:01 Uhr Di, 18:18 % YTD
EUR/USD 0,9919 -0,5% 0,9936 0,9969 -12,8%
EUR/JPY 135,63 -0,5% 135,79 135,95 +3,6%
EUR/CHF 0,9560 -0,5% 0,9598 1,0376 -7,9%
EUR/GBP 0,8423 +0,0% 0,8418 0,8421 +0,3%
USD/JPY 136,74 -0,0% 136,65 136,39 +18,8%
GBP/USD 1,1774 -0,5% 1,1804 1,1839 -13,0%
USD/CNH (Offshore) 6,8845 +0,5% 6,8794 6,8517 +8,3%
Bitcoin
BTC/USD 21.270,45 -1,0% 21.445,60 21.425,20 -54,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 94,51 93,74 +0,8% +0,77 +33,2%
Brent/ICE 100,96 100,22 +0,7% +0,74 +35,6%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 283,30 269,05 +5,3% +14,25 +329,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.744,78 1.748,13 -0,2% -3,35 -4,6%
Silber (Spot) 19,00 19,19 -1,0% -0,19 -18,5%
Platin (Spot) 879,19 883,78 -0,5% -4,59 -9,4%
Kupfer-Future 3,65 3,70 -1,3% -0,05 -17,7%
YTD zu Vortagsschluss
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/gos
(END) Dow Jones Newswires
August 24, 2022 07:16 ET (11:16 GMT)
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COMPAGNIE FINANCIERE RICHEMONT SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-10 Sh | 13,80 | 0,00% | |
CTS Eventim | 81,65 | -0,37% | |
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STO SE & Co. KGaA | 107,00 | -0,19% |