20.07.2015 19:00:47

MÄRKTE EUROPA/Aktien im Plus - Gold auf Fünfjahrestief

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--An den Börsen in Europa ist es zum Start in die neue Woche wieder nach oben gegangen. Während das Griechenlanddrama zunächst ein gutes Ende zu nehmen schien, trat nun langsam die Berichtssaison verstärkt in den Fokus. Analysten rechnen damit, dass der weiter schwache Euro die Gewinne der europäischen Unternehmen sprudeln lässt. Der Start in den Handel verlief zunächst noch holprig. Technische Probleme legten am Morgen den gesamten Derivatehandel am Terminmarkt lahm. Am Kassamarkt schloss der Dax 0,5 Prozent fester bei 11.736 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,4 Prozent auf 3.687 Zähler nach oben.

   Während Liquidität an die Börse strömt, sinkt Gold in der Gunst der Anleger weiter. Zwischenzeitlich fiel der Preis für die Feinunze auf den niedrigsten Stand seit über fünf Jahren, um sich dann wieder etwas zu erholen. Zuletzt notierte der Goldpreis bei 1.110 Dollar nach 1.134 am Freitagabend.

   Auf der anderen Seite notierte der Euro mit 1,0850 Dollar etwas leichter im Vergleich zum Wochenschluss. Belastend für Gold und positiv für den Dollar wirkte sich aus, dass für Herbst mit der ersten Zinsanhebung der US-Notenbank seit der Finanzkrise 2008 gerechnet wird. Befeuert wurden entsprechende Spekulationen von James Bullard, Präsident der US-Notenbankfiliale in St. Louis. Er sah eine über 50-prozentige Chance für eine Zinsanhebung im September.

   Daneben rechnete die Commerzbank damit, dass der Euro durch die Rettungspolitik Brüssels langfristig Schaden nehmen wird. Die damit verbundenen Regelmissachtungen machten Europa - und damit auch seine Währung - immer weniger attraktiv, weil das grundlegende Vertrauen in Europas Politik erschüttert werde.

   An der Börse sorgten indes Übernahmen für gute Stimmung. "Die Unsicherheit ist aus dem Markt, aufgeschobene Deals werden jetzt umgesetzt", so ein Händler. Die Aktie des Softwareherstellers Aveva haussierte um 27 Prozent, nachdem der französische Elektrotechnikkonzern Schneider Electric eingestiegen war. Schneider kaufte sich mit 53,5 Prozent an dem britischen Unternehmen ein und verstärkte sich damit im Bereich Software. Die Aktie von Schneider Electric notierte kaum verändert.

   Der US-Düngemittelhersteller CF Industries führt Gespräche mit der niederländischen OCI über eine Fusion bestimmter Geschäftsbereiche. Die Aktie von OCI schoss an der Börse in Amsterdam um 14 Prozent in die Höhe. Stützend für Wincor Nixdorf wirkten sich Übernahmespekulationen um US-Wettbewerber NCR aus. Der Konzern ist wie Wincor Nixdorf im Geschäft mit Geldautomaten tätig. "Die Spekulation könnte nun auf Wincor übergreifen", sagte ein Händler. Wincor Nixdorf stiegen um 2,3 Prozent.

   Mit einem Goldpreis nahe dem Fünfjahrestief und weiter rückläufigen Notierungen bei Kupfer und Platin notierte der Minensektor mit einem Abschlag von 0,7 Prozent. Die Branchenwerte hielten damit die rote Laterne aller europäischen Sektoren. Weiterhin sind es die Überkapazitäten der Bergbaukonzerne, die auf geringe Nachfrage treffen und somit auf die Preise drücken.

   Einen schwächeren Wochenstart legten zudem VW hin. In China läuft es für die deutschen Hersteller nicht mehr rund. Bei VW ging der Absatz mit der Stammmarke im ersten Halbjahr um 6,7 Prozent zurück. Audi hat nun neue Kaufanreize angekündigt. Gleichzeitig hat Moody's auf Probleme für den Markt mit Luxuskarossen hingewiesen, die besonders BMW treffen könnten. Grund ist unter anderem die Anti-Korruptions-Kampagne der Regierung in Peking. VW verloren 0,8 Prozent, BMW stagnierten und hinkten dem Gesamtmarkt damit ebenfalls hinterher.

   Im TecDax sprangen Manz-Titel um 14 Prozent empor. Der Anlagenbauer hat in seinem Geschäftsbereich Energy Storage Bestellungen im Wert von rund 50 Millionen Euro erhalten. Der TecDAX kann seinen Schwung aus der Vorwoche derweil mitnehmen. Mit einem Plus von 1,5 Prozent auf 1.828 Punkten notierte der Index auf Rekordhoch.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.686,58 +16,24 +0,4% +17,2% Stoxx-50 3.520,48 +6,75 +0,2% +17,2% Stoxx-600 406,80 +1,12 +0,3% +18,8% XETRA-DAX 11.735,72 +62,30 +0,5% +19,7% FTSE-100 London 6.788,69 +13,61 +0,2% +3,4% CAC-40 Paris 5.142,49 +18,10 +0,4% +20,4% AEX Amsterdam 502,08 +1,65 +0,3% +18,3% ATHEX-20 Athen weiterhin kein Handel BEL-20 Brüssel 3.849,12 +14,77 +0,4% +17,2% BUX Budapest 22.475,89 -14,33 -0,1% +35,1% OMXH-25 Helsinki 3.489,25 +49,21 +1,4% +16,8% ISE NAT. 30 Istanbul 98.900,95 -1891,77 -1,9% -6,8% OMXC-20 Kopenhagen 1.035,31 +9,70 +0,9% +39,1% PSI 20 Lissabon 5.865,23 +1,06 +0,0% +22,2% IBEX-35 Madrid 11.556,10 +75,40 +0,7% +12,4% FTSE-MIB Mailand 24.031,19 +265,78 +1,1% +26,4% RTS Moskau 900,65 -11,79 -1,3% +13,9% OBX Oslo 584,23 -0,30 -0,1% +11,6% PX Prag 1.030,18 +5,24 +0,5% +8,8% OMXS-30 Stockholm 1.653,44 +17,98 +1,1% +12,9% WIG-20 Warschau 2.244,63 -40,40 -1,8% -3,1% ATX Wien 2.552,31 +18,87 +0,7% +18,2% SMI Zürich 9.482,62 +36,45 +0,4% +5,6%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.34 Uhr Fr, 17.32 Uhr EUR/USD 1,0850 0,14% 1,0835 1,0855 EUR/JPY 134,80 0,22% 134,50 134,56 EUR/CHF 1,0451 0,14% 1,0436 1,0418 USD/JPY 124,25 0,09% 124,14 123,98 GBP/USD 1,5589 -0,10% 1,5603 1,5633 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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   July 20, 2015 12:30 ET (16:30 GMT)

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