Starker Marktanteil 12.12.2022 23:33:00

Bedeutender Rohstoff: So wurde China zum Marktführer bei Lithium

Bedeutender Rohstoff: So wurde China zum Marktführer bei Lithium

• Lithium stark nachgefragt
• Große Marktanteile in den Händen der Chinesen
• Rütteln am Status quo


Rund 60 Prozent beträgt Berechnungen der Internationalen Energieagentur IEA zufolge Chinas Marktanteil bei der Verarbeitung von Lithium. Zudem verfügt das Land über rund die Hälfte aller Raffineriekapazitäten für den wichtigen Rohstoff, wie aus dem World Energy Outlook 2022 hervorgeht. Und auch Lithium-Ionen-Batterien, die für Elektroautos unverzichtbar sind, werden zu einem Großteil in China hergestellt: Drei Viertel der Akkus kommen aus dem Reich der Mitte.

China hat "ein großartiges Spiel gespielt"

Damit haben sich die Chinesen eine starke Marktposition verschafft. "Die Chinesen haben - ich meine, davor muss man seinen Hut ziehen - sie haben ein großartiges Spiel gespielt", räumte unlängst Simon Clarke, CEO von American Lithium, gegenüber CNBC ein. Seit Jahrzehnten hätten sie einige der besten Vermögensanlagen auf der ganzen Welt blockiert und gingen ihren Geschäften im Stillen nach, so der Marktexperte weiter.

Dabei seien es aber nicht nur Chinas Maßnahmen, einen Großteil des Lithiummarktes zu beherrschen, der dem Land zu einer derartigen Dominanz verholfen habe, man habe die Chinesen auch gewähren lassen, betont Clarke. "Wir haben sehr langsam darauf reagiert", so der CEO.

China international gut aufgestellt

China verfügt weltweit über umfangreiche Beteiligungen an Lithium-Bergbauunternehmen. Tianqi Lithium, das eigenen Angaben zufolge weltweit eine führende Positionen in den wichtigsten Geschäftsbereichen Lithiumressourceninvestitionen, Lithiumkonzentratextraktion und der Produktion fortschrittlicher Lithiumspezialverbindungen einnimmt, hält eine 23-prozentige Beteilung an Sociedad Quimica y Minera de Chile (SQM): Die Chilenen gelten als einer der größten Produzenten von Lithiumsalzen.

Mit Lithium Chile gehört ein weiteres chilenisches Unternehmen zu Chinas Beteiligungen: Die Chengze Lithium International Limited hält Unternehmensangaben zufolge 19,35 Prozent der Stammaktien.

In Australien hält unterdessen Ganfeng Lithium Beteiligungen an Lithiumminen, während Tianqi Lithium im Rahmen eines Gemeinschaftsunternehmens mit der größten Hartgesteins-Lithiummine der Welt zusammenarbeitet.

In Kanada müssen unterdessen drei chinesische Unternehmen ihre Beteiligungen auf Anordnung der kanadischen Regierung abgeben. "Obwohl Kanada ausländische Direktinvestitionen weiterhin begrüßt, werden wir entschlossen handeln, wenn Investitionen unsere nationale Sicherheit und unsere kritischen Lieferketten für Mineralien im In- und Ausland bedrohen", heißt es in einer Mitteilung der kanadischen Regierung, aus der Reuters zitiert. Sinomine, Chengze Lithium und Zangge Mining sollen ihre Anteile an kanadischen Bergbauunternehmen mit Fokus auf seltene Mineralien wie Lithium veräußern.

Mehr Wettbewerb im Lithium-Markt erwartet

Dennoch bleiben die Chinesen weltweit im Lithium-Segment außerordentlich gut positioniert. Bei diesem Status quo müsse es aber nicht bleiben. Der Inflation Reduction Act der USA und eine Reihe anderer Maßnahmen würden dafür sorgen, dass die Menschen "anfangen, aufzuwachen", betonte Simon Clarke. Das von der US-Regierung beschlossene Gesetzespaket soll nicht nur die hohen Verbraucherpreise in den Vereinigten Staaten in den Griff bekommen, vorrangig geht es darum, grüne Technologien zu fördern und den Wettbewerb um Lithium und andere kritische Rohstoffe anzufachen. Konkret will die US-Regierung in einem Zeitraum von zehn Jahren 430 Milliarden US-Dollar in die Hand nehmen, um entsprechende zielführende Maßnahmen umzusetzen. Teil der Pläne ist es auch, dass bis 2026 die für US-Elektroautobatterien notwendigen seltenen Mineralien zu 80 Prozent in den USA oder einem Land mit einem Freihandelsabkommen mit den Vereinigten Staaten geschürft werden müssen.

"Es gibt eine echte Initiative, einen Teil der Lieferkette aus … China zurückzuerobern", betonte Clarke vor diesem Hintergrund im Gespräch mit CNBCs "Squawk Box Europe". "Ich denke, China ist in einer so dominanten Position, dass es sehr schwierig werden wird. […] Aber … ich denke, man kann erste Ansätze erkennen".

Redaktion finanzen.at

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