25.02.2013 15:30:31
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AUSBLICK/BASF punktet erneut mit starkem Öl- und Gasgeschäft
Von Heide Oberhauser-Aslan
BASF dürfte sich im vierten Quartal gut geschlagen haben. Operativ läuft es bei den Ludwigshafenern besser als im Vorjahr. Wegen hoher positiver Sondereffekte aus 2011 wird der Branchenchampion zwar einen Gewinnrückgang zeigen, vergleichbar gerechnet sollte der Gewinn aber gestiegen sein.
Geholfen hat BASF vor allem das sprudelnde Öl- und Gasgeschäft. Die Ölproduktion in Libyen war im Schlussquartal 2011 wegen des Bürgerkriegs gestoppt worden. Die mittlerweile wieder hochgefahrene Produktion sollte für einen deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg in der Sparte sorgen.
Besser abgeschnitten als im Vorjahresquartal haben wohl auch die Chemiesparten, die 2011 stark unter der Konjunkturschwäche litten. Einen deutlichen operativen Ergebniszuwachs sagen Analysten vor allem für die im Vorjahr stark schwächelnde Kunststoffsparte voraus, die von höheren Absatzmengen und Preisen profitieren konnte.
Dennoch erwarten Analysten, dass das operative Ergebnis (EBIT) im Konzern in den Monaten Oktober bis Dezember 2012 schwächer als im Vorjahr ausgefallen ist. Ursache ist ein hoher Sonderertrag im Schlussquartal 2011. BASF hatte seinerzeit ihre Styrolkunststoffaktivitäten in ein Joint Venture mit Ineos ausgegliedert. Da die Deutschen höhere Vermögenswerte in das Gemeinschaftsunternehmen einbrachten, erhielten sie eine hohe einmalige Ausgleichszahlung von 600 Millionen Euro. Der Sonderertrag fehlt 2012, das Nettoergebnis wird deshalb unter dem Vorjahreswert liegen.
Die gute operative Entwicklung und ein solider freier Cash-Flow sollten BASF aber dennoch die Zahlung einer höheren Dividende erlauben. Analysten wie Oliver Schwarz von Warburg Research gehen davon aus, dass der Chemiekonzern an die Aktionäre pro Aktie mehr ausschütten wird. Die Zahlen will BASF am Dienstag bekannt geben.
Neben dem Quartalsausweis ist vor allem der Ausblick interessant. Dass BASF angesichts der unsicheren Großwetterlage eine in konkrete Zahlen fassbare Prognose abgeben wird, ist dabei aber unwahrscheinlich. Spannend sollten vor allem Aussagen zur erwarteten Konjunkturentwicklung in Asien sein. Eine Erholung in dem für BASF wichtigen Land China zeichnet sich derzeit ab, noch ist aber nicht sicher, wie nachhaltig das ist.
Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum vierten Quartal und dem Gesamtjahr 2012:
===EBIT Erg. 4Q 2012 Umsatz EBITDA berein. EBIT vSt
MITTELWERT 18.891 2.631 1.861 1.708 1.681 Vorjahr 18.068 2.904 1.514 1.937 1.773 +/- in % +4,6 -9,4 +23 -12 -5,2
Ergebnis/ Erg nSt Ergebnis/ Aktie 4Q 2012 u.Dritten Aktie bereinigt
MITTELWERT 764 0,81 1,11 Vorjahr 1.131 1,23 1,23 +/- in % -32 -34 -9,8
Erg GJ 2012 Umsatz EBITDA bereinigt EBIT vSt
MITTELWERT(2) 77.972 12.463 8.953 9.059 8.733 Vorjahr 73.497 11.993 8.447 8.586 8.970 +/- in % +6,1 +3,9 +6,0 +5,5 -2,6
Erg nSt Ergebnis/ Aktie GJ 2012 u.Dritten Aktie bereinigt
MITTELWERT(2) 4.663 5,06 5,36 Vorjahr 6.188 6,74 6,74 +/- in % -25 -25 -20 -Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro
- Bilanzierung nach IFRS
Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet.
(2) Eigene Berechnung von Dow Jones Newswires auf Basis des Konsenses für das vierte Quartal und der bereits berichteten Neunmonatszahlen.
Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@dowjones.com
DJG/hoa/jhe
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February 25, 2013 09:00 ET (14:00 GMT)
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